Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
Ausgänge, Durchgänge, Öffnungen und so weiter anbelangte, Fehlanzeige.
    „Nicht so schnell, Neimo! Wir sollten nichts überstürzen und uns erst darüber beraten, ob ...“, versuchte Faramon, seinen kleinen Gefährten noch zurückzuhalten. Doch natürlich war es dazu schon zu spät, denn wenn ein dickschädeliger Mucklin, wie es Neimo nun einmal war, sich mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, half alles Zureden nichts mehr.
    „Keine Bange! Ihr werdet schon sehen, dass ich recht habe ...“, rief er quietschfidel nach hinten, während seine kleinen Hände bereits den Knauf der Pforte umschlossen hatten und ihn geschickt in die richtige Richtung drehten. Und kaum darauf schob sich das metallene Türblatt unheimlich quietschend und knarzend nach innen und gab dem Mucklin den Weg frei.
    Neimo machte einen halben Schritt nach vorne, schlüpfte soweit durch den Spalt hindurch, dass er in das muffige Dunkel des hinter der Tür verborgenen Bereiches hineinlugen konnte ...
    ... und erstarrte. Und er blieb für eine Zeitlang erstarrt, so als ob ihn urplötzlich der Blitz getroffen oder ihn ein böser Zauber zu Stein verwandelt hätte. Die anderen, die mehr als ein Dutzend Schritt von ihm entfernt waren und ihm nicht schnell genug hatten folgen können, kreischten vor Entsetzen seinen Namen und eilten herbei, während sie das Allerschlimmste befürchteten.
    Dann aber, gerade ehe Hermeline und Faramon, die den Gefährten vorneweg eilten, ihn erreichen konnten, drehte sich Neimo auf dem Absatz herum und zog die Tür mit einem leisen Klicken wieder ins Schloss. Die Starre war von ihm abgefallen, worüber natürlich alle erleichtert waren, doch sein Gesicht war leichenblass, seine Lippen bebten wie vor entsetzlicher Angst, und jeglicher Sinn für Schabernack war vorerst aus seinen Zügen gewichen.
    „Was ist los mit dir, Neimo? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!“, sagte Fredi.
    „Gespenst gesehen ...?“, wiederholte der andere Mucklin langsam und stockend. „Wer glaubt denn schon an Gespenster? Aber auf jeden Fall war das die falsche Tür, ich habe mich wohl geirrt. Wir sollten lieber anderswo lang gehen ...“
    „Jetzt sag’ schon, was du da drinnen gesehen hast!“, drängte Piruk. „Oder geh zur Seite, dann schauen wir’s uns selbst an!“
    „Nein, das solltet Ihr besser bleiben lassen, glaubt mir ...“ Neimo schüttelte verneinend den Kopf und breitete die Arme aus, wie um seinen Gefährten den Durchgang zu verwehren.
    „Immer willst du alles für dich behalten, Neimo – das ist ungerecht!“, blaffte Fredi. „Jetzt geh’ endlich zur Seite, wir wollen auch sehen, was es dort drinnen gibt!“
    „Und falls es sich wieder um ein paar herumwankende Skelette handelt – gegen die haben wir mittlerweile ein paar passende Mittel erprobt“, meinte Cord und wiegte sein langes Breitschwert in der Hand.
    Da ihre Neugierde nun geweckt war und sie sich von einem kleinen Wesen wie ihrem in diesem Moment etwas verschreckten Gefährten ohnehin nichts verbieten lassen mochten, schoben die anderen acht den Mucklin beiseite und öffneten die Pforte abermals. „Nicht!“, brachte Neimo noch einmal warnend hervor. „Ihr weckt die Gespenster noch!“
    „Was soll das Gefasel?“, fragte Pandialo. „Wie du schon selbst gesagt hast, gibt es gar keine –“ Der Graf machte eine kurze Atempause. „GESPENSTER!“, presste er dann, genauso erstaunt und erschrocken wie seine Nebenleute, hervor.
    In der Kammer, in die alle nunmehr hineinlugten, wimmelte es nur so vor Leibern, die anstatt aus fester Materie aus einem durchscheinenden Geistkörper bestanden und so regungslos wie tot (was sie vermutlich auch waren) auf dem Boden oder auf Steinblöcken lagen oder wie Fledermäuse an der Decke hingen. Einige schwebten sogar im völlig freien Raum, so als ob sie an unsichtbaren Fäden oder Wäscheklammern hingen, was angesichts dessen, dass die Wesen kein Gewicht besaßen, ja auch durchaus möglich erschien. Schließlich hieß es im Volksmund ja auch, dass Gespenster schweben und nicht, dass sie einen besonderen Komfort für ihre Ruhestunde benötigten. Darüber hinaus leuchteten sie in einem inneren Licht, einer merkwürdigen, weißlichen Lumineszenz, die die ansonsten stockfinstere Höhle in ein diffuses, irgendwie Ängste schürendes Zwielicht hüllte. Das Antlitz der Kroaks, der verfluchten Seelen der letzten Istari, war dennoch kaum klarer auszumachen als Spiegelungen in einem sich kräuselnden Teich, dennihre

Weitere Kostenlose Bücher