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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Erscheinungen waren verschwommen und so schwach und rauchzart, dass man an ihnen keinerlei Einzelheiten zu erkennen vermochte.
    Gleichzeitig fiel eine klamme Starre über die Menschen, die Mucklins, den Elb und den Ork und ließ ihnen das Atmen zu einer Mühsal werden. Es war, als ob sich unsichtbare Hände und Finger um ihre Kehlen legten, während Taue, die aus klammen Geisterfäden gewoben war, qualvoll ihre Herzen einschnürten. Schon wurde ihre Wahrnehmung trübe, ihr Mut zerbröselte zu körniger Asche, und ihre Gedanken entschlüpften ihnen wie Quecksilber, das man mit der Hand zu fassen versucht.
    Rumms
    „Ich denke, wir sollten diese armen Geister nicht länger bei ihrem Schlummer stören“, sagte Faramon mit seiner schönen Elbenstimme, die in den Ohren seiner Gefährten nach dem Delirium, das sie gerade durchstanden hatten, so erquickend wie ein sprudelnder Gebirgsbach oder die Worte eines leibhaftigen Engelswesens klang. Der Sohn Thingors und Nimroëls hatte der kalten Lähmung, die die Kroaks wie eine giftige Wolke umwehte, zuvor als einziger widerstanden. Danach hatte er die anderen geistesgegenwärtig ein Stück weit zurückgedrängt und die Tür zu dem Geistergelass wieder ins Schloss geworfen. „Und außerdem kann ich wohl schlecht zulassen, dass meine nichtelbischen Freunde sich noch lange vor dem Ende unseres Abenteuers in sabbernde Salzsäulen verwandeln“, fügte er lächelnd hinzu.
    „Ihr Elben könnt ganz schöne Angeber sein“, erwiderte Piruk und wischte sich mit dem Ärmel seines Wamses den Schweiß von der grünen Stirn.
    „Nicht zu fassen, dass diese Kroaks Waffen führen und einen so ganz normal töten können, wenn sie erst einmal wach sind. Ich meine, die haben doch keinen wirklich Körper und so ...“, meinte Fredi.
    „Auf jeden Fall hat meine Narbe in der Gegenwart dieser Unholde ganz schrecklich zu jucken begonnen“, trug Pandialo zur Unterhaltung bei. „Ich möchte nur wissen, was das wieder bedeuten soll.“
    „Das kann nur bedeuten, dass die Geister dich als Wesensverwandten erkannt und fest beschlossen haben, dich demnächst zu einem der ihren zu machen“, sagte Sigurd völlig ernst. „Zuerst beeindruckst du die Talúregs mit deinem Degen und jetzt diese Wüstengeister mit deiner Schönheit. Nicht schlecht.“
    „Das meint Ihr nicht im Ernst ...“, entgegnete der Graf und wirkte ebenso erschrocken wie verwirrt.
    Sofort darauf richtete sich die Aufmerksamkeit der Gemeinschaft jedoch auf einen anderen aus ihrer Mitte. Auf einen, der wieder einmal aus der Reihe tanzte. Von den anderen unbemerkt, hatte sich Neimo nämlich davongestohlen und befand sich mittlerweile schon auf halbem Weg zum entgegengesetzten Ende der Grotte hin. Und es gab kaum Zweifel darüber, was sein Ziel war, denn dort befand sich nichts anderes als eine weitere, schwere Eisentür, die dem Portal, hinter dem die Kroaks den Schlaf der Ungerechten schliefen, wie ein Drachenei dem anderen glich.
    „Keinen Schritt weiter, Neimo!“, schrien ihm ein paar hinterher, als ihnen die Absicht des Mucklins gewahr wurde.
    „Tut endlich etwas, dieser kleine Kerl lässt noch die Geister raus!“, kreischte Pandialo, den Sigurds Gerede offenbar doch mehr beschäftigte, als man zunächst hätte glauben mögen.
    „Wenn du das tust, gibt’s heut Abend statt Skorpionfleisch gepökelte Mucklinlende!“, donnerte Piruk mit seinem ziemlich aufgebracht klingenden Ork-Bass.
    „Heh! So ’was sagt man nicht einmal im Spaß!“, protestierte Fredi.
    „Ich glaube auch nicht, dass er das im Spaß gemeint hat“, mischte sich Cord mit süffisanter Stimme ein.
    Immerhin war auch Neimo nicht verborgen geblieben, dass der Aufruhr in seinem Rücken ihm galt. „Aber ich wollte doch nur nachsehen, ob sich hinter dieser anderen Tür etwas Nützliches befindet – ein Ausgang zum Beispiel. Es ist doch gar nicht gesagt, dass sich dahinter ebenfalls Kroaks verbergen!“
    „Du kommst jetzt sofort hierher und lässt diesen Unfug bleiben!“, zeterte jetzt Hermeline mit ihrem hohen, schneidenden Stimmchen.
    „Die anderen haben recht! Deine Alleingänge können uns noch alle das Leben kosten, Neimo!“, pflichtete Alva ihr bei.
    Und wie man sich denken kann, gab es gegen eine solch geballte Anzahl weiblicher Argumente kein Ankommen, sodass das braunhaarige kleine Wesen sich schließlich – wenn auch höchst unwillig und mürrisch – fügte. „Also gut, dann eben nicht. Ihr gönnt einem aber auch gar keinen Spaß ...“, sagte

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