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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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zugegeben eine ganze Weile, bis sich ein Gedanke seinen Weg durch die Windungen ihrer umfangreichen Hirne bis zu ihrem Verstand gebahnt hatte. In diesem Fall jedoch – mäßiger Verstand hin oder her – verstanden die meisten auf der Stelle, was Jorannagar ihnen sagen wollte. Und da sie außerdem sehr emotionale Lebewesen waren, die die richtigen Worte schnell bis ins Mark trafen, sprangen zahlreiche von ihnen auf, brachen in schallendes Lärmen aus und zettelten hitzige Wortgefechte an. Dabei vertraten sie entweder die eine oder eine ganz andere Meinung, die wenigsten jedoch standen irgendwo in der Mitte oder hüteten sich davor, ein vorschnelles Urteil zu bilden, wie es beispielsweise unter Elben sicherlich der Fall gewesen wäre.
    Irgendwann legte sich dann der Tumult, und die beiden Köche, wenn man sie so nennen wollte, die die ganze Zeit über den Lindwurmbraten über dem Feuer drehten, wiesen lautstarkdarauf hin, dass die Berge von Fleisch, die es zu verteilen galt, bald gar seien. Diese Gelegenheit ergriff dann ein weiterer Oger, einer, der bei den Angehörigen seines Volkes ebenfalls sehr hoch im Ansehen stand. Bamba, den hellgrünen Koloss, dessen gutmütigen Gesichtszüge nicht über seine schier unglaubliche Stärke hinwegtäuschen konnten, haben wir ganz gewiss alle noch recht gut als Beschützer der Gefährten, die die Misere um die beiden magischen Schwerter auszubaden hatten, in Erinnerung. Nur geringfügig kleiner gewachsen als Jorannagar, den er ebenso wie dessen Großvater Hologar kein bisschen leiden konnte, und dafür noch massiger in seiner Gestalt, trat er dicht vor diesen hin und schleuderte ihm ein paar Widerworte ins Gesicht, die ihm so außer ihm keiner zu sagen getraut hätte.
    „Du hast vergessen, wie viel Tod und Leiden uns die Kriege von Hologar gebracht haben, und nun beschwörst du mit deinen Worten neues Unglück hervor, oho! Und gegen wen willst du kämpfen? Sollen wir mit der kleinen Zahl, die wir noch sind, gegen die riesigen Städte der Menschen mit all ihren Waffen und Mauern und Türmen ziehen, oder sollen wir gegen die Berge der Zwerge hämmern, damit sie herauskommen und auf einem Schlachtfeld gegen uns kämpfen? Ich kann keinen Sinn in deinem Hass sehen, Jorannagar, wir haben Frieden, wir haben Nahrung und Wasser, und niemand hat uns in den letzten fünfhundert Jahren mit Krieg bedroht. Was du vom Thing willst, ist nichts weiter als Wahnsinn!“
    Zustimmendes und ablehnendes Gemurmel hielten sich daraufhin in etwa die Waage, doch verstummte das Gebrabbel alsbald wieder, denn Jorannagar setzte augenblicklich zu einer Erwiderung an. Tatsächlich hatte er auf eine Widerrede von Bamba, diesem feigen Langweiler, von Anfang an gewartet! „Wenn du glaubst, ich würde ohne einen Plan vor das Thing treten, dann täuschst du dich gewaltig und unterschätzt – wie so oft –, zu was wir Oger fähig sind, Bamba! Und nun hört alle, was ich zu verkünden habe!“, sagte der große Oger und ließ seine ohnehin schon klangvolle Stimme weiter anschwellen. „Wir Oger haben einen neuen Verbündeten gewonnen! Einer von einer Art, die uns schon einmal unterstützt und uns im Krieg treu zur Seite gestanden hat! Einer, vor dem unsere Feinde erzittern und den sie nicht einmal mit ihren ausgeklügelten Waffen aufhalten können, besonders nicht, wenn auch noch wir Oger unsere mächtigen Pranken auf sie herniederfahren lassen! Wir haben einen Drachen als Freund gewonnen, nämlich Gorgon, den Herrn der Drachen Kull-Falûms! Er hat mir seine Gefolgschaft versprochen, und mit ihm an unserer Seite werden wir zurückerobern, was uns einst gehörte, und die Herrschaft der Oger über den Osten des Kontinents wird von neuem beginnen!“ Dass neben einem ausgewachsenen Drachen auch ein paar Menschen, wie insbesondere dieser Akkurin, der sich selbst der Schwarze Zauberer nannte, zu den neuen Bündnispartnern von Jorannagar und seinem Gefolge gehörten, behielt er klugerweise einstweilen für sich.
    Die von dem blasshäutigen Oger, der unter seinesgleichen eine Autorität ausstrahlte, die durchaus an diejenige seines Großvaters Hologar erinnerte, mit blumigen Worte beschworene Aussicht auf eine neuerliche Vereinigung von Oger und Drache verfehlte seine Wirkung keineswegs. Die Vorstellung, wie seinerzeit Hologar und Moron, der Schwarze Drache, über das Land zu ziehen, die Armeen der Feinde vom Schlachtfeld zu fegen und anschließend eine von neuem währende Zeit der Herrschaft und der Jagd zu beginnen,

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