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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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»Verschwinde und such dir ein Loch, in das du kriechen kannst. Das Graue Gebirge gehört den Orks aus Toboribor.«
Sie lachte hämisch. »Derzeit gehört es den Unterirdischen. Aber ich habe etwas dabei, wom it wir sie besiegen.« Sie zog eine stattliche Axt aus der Rückenhalterung, an deren Schneide eine Reihe geschliffener Diamanten aufflammte. Ushnotz fuhr knurrend zurück und wäre beinahe von seinem Podest gestürzt. »Ich sehe, du kennst sie«, merkte sie an und hob die Waffe am ausgestreckten Arm in die Höhe. »Ihr Unterirdischen, seht, was nun in den Händen der Albae von Dsôn Balsur ist!«, rief sie mit fester Stimme. Wer sie nicht hörte, erkannte das Funkeln der einmaligen Waffe. »Derjenige, der sie trug, ist tot!«
Und wirklich, der beherzte Ausfall der Verteidiger geriet ins Stocken, noch ehe die Reihen der Zwerge und Orks aufeinander trafen.
»Wirst du«, richtete Ondori die Frage an Ushnot z, »nun weiter angreifen? Sie sind verunsichert genug und leichte Gegner für deine Krieger. Nutze die Gelegenheit!«
Der Fürst zögerte. »Sie werden uns in die nächste Falle …«
Die Albin schlug so schnell zu, dass Ushnot z nicht einmal das Schwert zur Abwehr heben konnte. Die Feuerklinge surrte durch die Luft, die Schneide fuhr dem Ork durch den Hals und durchtrennte sauber das Genick. Während der Schädel samt Helm auf den Fels und von dort den Hügel hinabrollte, stand der blutsprühende Torso noch aufrecht auf den Beinen, als wollte er den Tod nicht akzeptieren, ehe Ondori ihn mit einem Tritt seinem verlorenen Kopf nachsandte.
Die blutige Klinge zielte auf Runshak, der den Tod seines Herrn fassungslos verfolgt hatte. »Du! Du bist der neue Fürst der Bande«, rief sie ihm zu. »Sag ihnen, dass sie angreifen sollen, oder ich zeige dir eine neue qualvolle Art des Sterbens.«
Runshak brüllte ohne zu zögern Befehle, und die Orks rückten vorsichtig vor.
Ondori sprang von ihrem Podest bis vor die erste Reihe der Zwerge, die vor ihr zurückwichen und dabei nur Augen für die sagenumwobene Axt hatten. Sie tuschelten untereinander, und in ihren bärtigen, zerfurchten Gesichtern stand das Entsetzen.
»Ich habe ihn getötet, euren Tungdil Goldhand«, sagte sie angewidert. »In den einsamen Wäldern Lesinteïls habe ich ihn und seine Begleiter vernichtet.« Sie zeigte mit der Axt auf einen von ihnen. »Ihr werdet sterben wie er und seine Freunde, durch die Waffe, die ihr geschaffen habt.«
Vier beherzte Zwerge gingen auf sie zu, kamen aber nicht weit. An Ondori zischten mehrere Pfeile vorbei und trafen die Zwerge, die in die Arme ihrer Hintermänner sanken; schwarze Schäfte ragten aus ihren sterbenden Körpern. Die Gefährten der Albin deckten sie aus sicherer Entfernung mit ihrer meisterlichen Bogenkunst.
Um dem Schrecken die Krone aufzusetzen, hob sie die Waffe und schlug auf den ihr am nächsten Stehenden ein. Die Schneide zerteilte den eilends gehobenen Schild und den Arm, der ihn hielt. Der Zwerg glotzte auf den Stumpf, der Schock machte ihn handlungsunfähig.
»Wie vortrefflich die Feuerklinge das Fleisch der Unterirdischen schneidet«, lachte sie boshaft. »Eine Meisterleistung, in der Tat!« Wieder sirrte es, fünf Zwerge sanken getroffen auf den Stein.
Runshak grunzte einen weiteren Befehl, und die Orks verfielen in schnellen Trab, rissen die Waffen in die Höhe und warfen sich mit neuem Mut in die Schlacht.
Ondori wich an den Rand des Weges aus, um sie passieren zu lassen. Sie verspürte nicht die geringste Lust, zwischen ihnen und den Klingen der Zwerge zu stehen. Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt: Ihr Volk stand mit einem Fuß im Grauen Gebirge.
Mit großer Genugtuung verfolgte sie, wie sich die Voraussage der Unauslöschlichen bestätigte. Die Verteidiger, die eben noch siegessicher gegen die Übermacht angerannt waren, verloren an Boden. Die Botschaft vom Tod ihres Helden Tungdil traf sie weitaus härter als die Verluste, die sie erlitten. Schwand erst der Wille und der Glaube an den Sieg, würden sie gegen die an Zahl überlegenen Orks niemals bestehen.
Immer mehr von den Bestien stiegen auf das Plateau und drängten auf den Eingang zu; ihr Mut kehrte angesichts des Zauderns ihrer Gegner zurück, und es gab kein Halten mehr.
Die Albin schwang sich auf den Felsen zurück, wo ihre Begleiter verharrten und ihre Geschosse mit tödlicher Präzision in die Reihen der Zwerge sandten. Nicht selten gelang es ihnen, zwei von ihnen mit einem einzigen Pfeil zu verwunden oder gar zu töten.
Weiter und weiter

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