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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zu ihm. »Habe keine Angst vor mir, ich werde dir nichts tun, wenn das Gute in dir lebt.«
Theogil packte seine Keule mit der Rechten und tat einen Schritt rückwärts. »Was bist du?«, fragte er mit schroffem Ton. »Und wer hat dir erlaubt, unsere Loren zu benutzen?«
Mit der Linken nahm er das Rufhorn aus dem Gürtel und hielt es an die Lippen, um Alarm zu geben, doch das Wesen sandte einen Strahl aus weißem Licht gegen ihn und setzte das Horn in Flammen.
Hastig ließ er es zu Boden fallen, ehe das Feuer den Bart erreichte. Seine letzten Zweifel schmolzen wie das Horn, aus dem das Instrument gemacht worden war. Es gibt sie doch! Er stand vor einem der Avatare!
Wie es sich für einen Zwerg gehörte, nahm er die Keule in beide Hände und hielt sie schlagbereit erhoben. »Geh. Ihr habt keinen Grund, hier zu sein und Leid über das Land zu bringen.«
»Leid? Nein, wir bringen kein Leid, wir vernichten es«, erwiderte der Avatar freundlich. »Das Böse hat viele Gestalten. Wir wissen, dass es Nôd'onn nicht mehr gibt. Eine Untergründige sagte es uns. Aber wir erfuhren auch, dass es noch immer Kreaturen gibt, die Tion verehren oder von ihm geschaffen wurden.« Das Wesen kam näher, und selbst der von der Glut der Esse abgehärtete Theogil konnte nicht anders, als vor der Hitze zurückzuweichen, die das Wesen umgab. »Wo finden wir die Albae, Untergründiger und Geschöpf des guten Essgar? Wir werden euch von ihnen erlösen und ihre verdorbenen Seelen auslöschen, damit ihr sie nie mehr zu fürchten braucht.«
»Geht!«, rief der Zwerg und hob drohend die Keule. »Wir werden allein mit den niederträchtigen Spitzohren fertig. Niemand hat euch gerufen! Ihr seid Zerstörer von Bösem und Gutem!«
»Nur das Reine übersteht unseren Anblick. Was zu Asche zerfällt, war nicht rein genug«, bekam er zur Antwort. Der Avatar schwebte so schnell heran, dass er nicht ausweichen konnte, und berührte seinen Kopf. »Zeig mir, Untergründiger, wie unverdorben du bist oder ob du einen Makel in dir trägst, der es rechtfertigt, dich zu vernichten.«
Theogil fühlte sich von der unglaublichen Hitze gelähmt; er dachte, glühendes Eisen brennte sich durch seine Schläfen, durch den Schädelknochen bis zu seinem Verstand und trocknete ihn aus. Die Hände mit der Keule wurden schwer und senkten sich gegen seinen Willen, schließlich ließ er die Waffe sogar fallen.
»Du hast gelogen«, hörte er das Wesen in tadelndem Ton sprechen. »Du hast mir verheimlicht, dass es noch Orks in einem Land namens Toboribor im Südosten gibt. Und Oger sehe ich in deinen Gedanken, ein Bergreich voller Oger namens Borwôl im Nordosten.« Es lachte glücklich. »Oh, wir haben so viel zu tun im Geborgenen Land. Bald hat es seinen Namen zu Recht verdient, Theogil Harthand, bald wird es wirklich geborgen sein. Geborgen und ohne Gefahr für die Menschen, Elben und dein Volk.« Die brennenden Finger gaben ihn frei. Schwindelnd taumelte er rückwärts und sank gegen einen Eisenbock. »Doch hütet euch, uns bei unserer göttlichen Aufgabe zu behindern! Einen jeden, der sich uns in den Weg stellt, betrachten wir als Freund des Übels.« Der Avatar wich zurück.
Der Zwerg hielt sich die Hand vors Gesicht, um die Helligkeit zu mindern, und spitzte zwischen einem Spalt hindurch, um zu sehen, was sich in der Halle tat.
Sie füllte sich mit Kriegern in weißen Rüstungen, die helle Banner trugen und sich sofort nach ihrer Ankunft zu Gruppen formierten. Sie schienen sich an der gleißenden Helligkeit nicht zu stören, während er noch immer fürchtete, seine Augen würden verdampfen, wenn er sie zwischendurch nicht immer wieder schloss.
Der Lärm in der Ankunftshalle blieb weiter oben im Berg nicht ungehört.
Theogil sah, dass mehrere Zwergenwachen vorsichtig die breite Treppe hinabstiegen. Als sie merkten, was sich zutrug, gab einer von ihnen unverzüglich Alarm. Laut tönte das warnende Horn durch die Stollen und Säle des Schwarzjochs und rief die wenigen Verteidiger zu den Waffen.
Der Avatar hielt inne und kehrte zu Theogil zurück. Der Zwerg tastete indessen nach seiner Keule. »O ihr Uneinsichtigen«, sagte die Lichtgestalt bedauernd. »Ihr habt euer Verderben selbst gewählt, obwohl wir das gleiche Ziel verfolgen. Nun werdet ihr sterben müssen.«
»Ich zeige dir, dass wir uns nicht vor dir und deinen Soldaten fürchten«, rief Theogil ihm knurrend zu, sprang auf die Beine und lief dem Avatar entschlossen entgegen, einen Kriegsschrei auf den Lippen und die Keule

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