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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Zwergenkönigin zerschmetterte einem Krieger die Kniescheibe, und als er schreiend umkippte, traf ihn im Sturz ihre gezackte Keule gegen die rechte Schädelseite. Abrupt erstarb sein Schrei, und er kippte vom Wehrgang in die Tiefe. »Es ist ein bisschen mehr Arbeit, als wir dachten, aber Vraccas ist mit uns!«, gab sie zurück und winkte auffordernd. »Geht nur, ehrenwerte Maga. Wir schaffen es.«
Narmora machte einen Satz, drückte sich aus dem Sprung vom Brustharnisch eines Gegners ab, katapultierte ihn rücklings in die Waffen seiner Freunde und flog über die Köpfe der überraschten Feinde zur Treppe, die nach unten und in die Straßen Poristas führte.
Das ungute Gefühl, das sie verspürte, seit sie das Land betreten hatte, auf dem sich Magiefelder befanden, hatte sich verstärkt und wurde nun greifbar.
Etwas sog an ihr, schien nach dem verborgenen Malachit zu greifen, den sie eingebettet in ihrem Leib neben dem Herzen trug und der ihr Kraft verlieh. Schon allein deshalb, weil der Eoîl ihr Geheimnis erkennen und anderen verraten könnte, musste er sterben. Sie wollte sich nicht auf einen Streit mit Furgas und den Zwergen einlassen, die sicherlich fordern würden, dass sie den Splitter herausriss.
    Das werden sie nicht erleben. Sie lief immer schneller durch die menschenleeren Gassen.
»Du darfst es nicht zulassen«, sagte Nudin, der plötzlich neben ihr herlief. »Du würdest alles verlieren, sogar dein Leben.«
Sie geriet ins Straucheln, wurde langsamer. »Du …?«
»Nein, nicht stehen bleiben, Narmora!«, bat er sie inständig. »Beeile dich. Sie werden bald damit beginnen. Bedenke, du bist zum Teil eine Albin, du gehörst zur Hälfte dem, was sie böse nennen, und diese Hälfte wird sicherlich vernichtet, wenn sie ihren Zauber sprechen. Ich wäre wieder allein. Die schöne Macht würde niemandem etwas nutzen.« Er veränderte sich, wurde durchsichtig und verschwand.
»Wo bist du?« Narmora stand ratlos zwischen den eng aneinander gebauten Häusern und drehte sich auf der Stelle.
»Ehrenwerte Maga! Da seid Ihr ja!«, rief jemand erleichtert nach ihr. Ein erschöpfter Bote näherte sich ihr vom anderen Ende des Sträßchens. »Rodario der Unglaubliche sendet mich, damit Ihr zu ihm kommt und den Dritten beisteht. Sie werden ansonsten aufgerieben. Die Übermacht im Norden ist zu stark.«
»Es geht nicht«, verweigerte sie kalt ihren Beistand. »Die Avatare stehen kurz davor, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Das Geborgene Land hat Vorrang vor dem Leben der Dritten, sag ihm das.«
Sie wandte sich um und rannte weiter, so schnell sie ihre langen Beine trugen. Nein, das Leben von Zwergentötern bedeutete ihr nichts. Ihr eigenes war in Gefahr. Ihr eigenes und das ihrer unschuldigen Tochter.
* Tungdil handelte und vertraute dabei fest auf die Wirkung seines wundersamen Panzers.
Er sah die erste Kugel nahen und warf sich ihr in den Weg, Boëndal tat das Gleiche mit der zweiten.
Die Welt um ihn herum verschwand in heißem Weiß, es umloderte ihn, fast schien es durch die Sehschlitze dringen zu können, aber die Macht des Metalls und die Runen verhinderten, dass der glühende Hauch ihm das Augenlicht nahm.
    Vraccas, ich bitte um die Kraft, es zu ertragen. Schneller als eine Axt den Arm eines Orks durchtrennte, stieg die Wärme in seinem Harnisch, sodass ihm der Schweiß über die Stirn lief, wo er beinahe sofort verdampfte. Dort, wo die Haare unter der Lederkappe hervorschauten und das Eisen des Helms berührten, stank es nach verbranntem Horn, wie er es vom Beschlagen der Pferde her kannte.
Das Ganze dauerte nicht länger als das aufbäumende Zischen einer glühenden Kohle, die ins Wasser fällt, doch für ihn währte es scheinbar ewig, bis er die Umgebung wieder erkannte.
Die Dritten um ihn herum lagen am Boden, einige der Pelze kokelten, aber niemand schien getötet worden zu sein.
»Ich schlage vor, wir erledigen ihn sofort, ehe er uns in unseren Rüstungen kocht wie Höhlenkrebse«, hustete Boëndal und klappte das Visier nach oben, um frische Luft zu schöpfen.
Sein Bruder befand sich bereits auf dem Weg ins Haus, er drosch zusammen mit den Dritten die letzten Wachen nieder und verschwand durch die Tür ins Innere. Tungdil und Boëndal folgten ihm, so schnell es ging. Die Verbesserungen ihrer Harnische machten die Krieger zwar beweglicher, doch das Gewicht blieb.
Sie setzten sich an die Spitze, erklommen die Treppe und hofften, den Avatar bald zu entdecken.
Der Avatar fand sie als Erster, wie sie an der

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