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Der Krieg gegen die Yukks

Der Krieg gegen die Yukks

Titel: Der Krieg gegen die Yukks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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sich das Gebrüll der Menge. Sie war so verwirrt, daß nur noch ein Summen zu hören war.
    Dann streckte ich den Arm aus, setzte ihm einen Finger auf die Brust und drückte ganz leicht. Er schwankte, kippte nach hinten und fiel steif wie ein Laternenpfahl um. Das Krachen war bis zu den billigen Plätzen hinauf zu hören. Ich hielt mich noch zehn Sekunden aufrecht, um ein gutes Bild abzugeben. Dann brach ich über ihm in die Knie.
     
8.
     
    „Ich kam einfach zu spät“, hörte ich Gully Fishbeins Stimme wie durch dicken Sirup zu mir dringen. Ich wollte etwas sagen, brachte aber nur ein glucksendes Geräusch zustande.
    „Er ist aufgewacht!“ rief Gully. „Barney, ich habe versucht, dich zurückzuhalten, aber du warst schon draußen!“ Seine Stimme klang empört. „Meine Güte, Junge, du hättest dir doch denken können, daß ich nicht zulassen würde, daß man dich durch die Mangel dreht.“
    „Mach dir keine Sorgen wegen Ramm“, mischte sich eine flotte Stimme ein. „Junge, das ist der Knüller! Wollen Sie nochmal im Org gegen einen Servo antreten, wenn sie aus der Werkstätte, äh, aus dem Krankenhaus ‘raus sind? Wie war das, als er Ihnen die fünftausend Volt Gleichstrom verpaßt hat? Hören Sie, die Experten meinen, das hätte Ihr Tod sein müssen. Jeder Servo auf dem Markt wäre da umgefallen.“
    „Nichts gibt’s!“ drängte sich Gully wieder vor. „Mein Junge muß sich ausruhen. Und Sie können der Weltöffentlichkeit mitteilen, daß die Bande aus dem Geschäft ‘raus ist. Jetzt kann sich jedermann das Kämpfen leisten. Ich und Barney haben den Leuten die Spiele wieder zurückgegeben.“
    „Ja! Und wie der Atlas ausgeschaltet dastand und ihn Ramm im Org mit einem Finger …“
    Ich klappte ein Auge auf und blinzelte in die verschwommenen Gesichter über mir hinauf.
    „Wir müssen mit Ihnen über einen Vertrag reden“, sagte jemand.
    „… neue Regeln festsetzen“, sagte jemand.
    „… hunderttausend für die Übertragungsrechte.“
    „… die Zeit der Servos in der Arena ist vorbei …“
    „… mal hören, was Malone zu allem sagt. Mann.“
    „Malone“, hörte ich mich sagen, „der Schuft. Er war es … er hat den Sullivan … auf mich …“
    „Nichts hat er, Barney.“ Gully beugte sich über mich. „Er steckte höchstpersönlich in dem Servo! Und jetzt kommt das Beste. Er hat die Genugtuung in seinem eigenen Namen angemeldet. Und nach dem Gesetz kämpft jedes Mitglied seines Stalls für ihn, in seinem Namen. Als du also diesen Atlas fertig gemacht hast du gleichzeitig die Sache mit der Genugtuung erledigt. Du kannst dich beruhigen. Brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen.“
    „Ach Barney!“ Die Stimme war neu und gehörte zu einem hübschen kleinen Orggesicht mit Stupsnase, das sich über mich beugte. Die braunen Augen sahen recht beunruhigt aus.
    „Julie! Wo – ich meine, wie …?“
    „Ich hab’ zugesehen, Barney. Ich habe mir alle deine Kämpfe angesehen, auch wenn ich nicht damit einverstanden war. Und heute, Barney, heute warst du so mutig, so prächtig, allein da draußen gegen diese Maschine … “ Sie seufzte und legte ihren Kopf auf meine Schulter.
    „Gully“, sagte ich, „wie lange muß ich hier bleiben?“
    „Der Servotech – ich meine, der Arzt sagt, auf jeden Fall eine Woche.“
    „Dann kümmere dich darum, daß genau in einer Woche die Hochzeit sein kann.“
    Julie sprang auf und starrte mich an.
    „Ach, Barney! Aber du weißt doch, was ich über diese … wandelnden Leichname gesagt habe …“
    „Weiß ich.“
    „Aber Barney!“ Gully wußte nicht, ob er heulen oder grinsen sollte. „Das heißt doch nicht …?“
    „Verkauf meine Servos“, sagte ich. „Den ganzen Schrank. Die Tage, in denen ich aus einem Paar Fernsehaugen bestand, die aus einer herumspazierenden Attrappe herausschauten, und mir einbildete, ich lebe, sind vorbei.“
    „Ja, aber Barney, ein Kerl wie du, der so gern Schi läuft und wellenreitet und fallschirmspringt – da ist das Risiko viel zu groß. Du hast doch nur einen Orgkörper!“
    „Gully, heute abend sind mir ein paar Dinge klargeworden. Um aus einem Essen ein Festmahl zu machen, braucht man einen lebendigen Appetit. Was ich tun werde, von jetzt an werde ich es tun. Ich glaub’, es ist schon in Ordnung, Rekorde zu brechen, aber es gibt ein paar Sachen, für die man einen Org braucht.“
    „Was zum Beispiel?“ rief Gully und redete weiter drauf los. Ich hörte nicht mehr hin. Ich war zu sehr damit beschäftigt,

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