Der Kristallstern
gruben sich in Lelilas Schulter.
»Lassen Sie sie«, sagte Rillao. »Sie sind nicht diejenigen, die wir suchen. Wenn wir ihnen helfen, werden sie versuchen, uns zu stoppen.«
»Aber sie ertrinken!«
»Mag sein, daß sie sich gegenseitig ertränken«, sagte Rillao ohne Mitgefühl. »Wenn sie einander helfen würden, wenn sie nicht in Panik geraten würden, wären sie in der Lage, zu überleben. Wenn wir ihnen helfen, werden sie uns töten.«
Geyyahab stieß einen Schrei des Entzückens aus. Er deutete auf die Äste des knorrigen Baumriesen.
Dort auf einem Ast, der so breit war wie ein Gartenweg, stand hoch über dem Boden eine Gruppe von Kindern. Sie winkten der Alderaan fröhlich zu.
Das Schiff ging vorsichtig neben ihnen nieder. Lelila sprang auf und lief zur Schleuse. Rillao folgte ihr. Sie öffneten die Schleusenluke und ließen frische Luft, eine sanfte Brise, den Duft von Pflanzen und die aufgeregten Willkommensrufe von Kindern herein.
Lelilas Sicht war verschwommen. Sie schob die Haare aus den Augen, aber das half ihr nicht, mehr zu sehen.
Ich weine, dachte sie. Warum weine ich? Ich sollte glücklich sein. Ich habe meine Jagdbeute gefunden.
Sie blinzelte die Tränen weg.
»Mama! Mama!«
Lelila, die Kopfgeldjägerin, verschwand, als ob es sie nie gegeben hätte.
Jaina sprang in Leias Arme, überquerte dabei einen jähen Abgrund, der bis zum Moorboden klaffte. Chewbacca manövrierte die Alderaan schnell näher an den Baumast heran. Jacen nahm Rillaos Hand und trat gemessenen Schrittes in das Schiff.
Leia kniete nieder und umarmte Jaina und Jacen, drückte sie dann mit einem Arm an sich. Sie konnte es nicht ertragen, sie loszulassen, auch dann nicht, als sie nach den anderen Kindern griff, die noch auf dem Ast standen. Mit Rillaos Hilfe kletterten alle Kinder vom Baum in die Alderaan.
»Mama! Mama! Sie haben Anakin weggebracht, und sie haben den Wyrwolf des Haushofmeisters weggebracht, und sie haben Lusa weggebracht. Wir müssen sie finden, bevor sie Lusa die Hörner abschneiden!«
»Wir wußten, daß du nicht tot bist, Mama«, sagte Jacen. »Ist… geht es Papa gut? Und Onkel Luke? Fliegt Chewie die Alderaan?«
Leia nickte. »Ja. Ja, es geht ihnen allen gut. Chewie ist hier.«
»Ich wußte es!« sagte Jaina. »Ich wußte, daß Hethrir gelogen hat. Er hat viel gelogen.«
»Er ist ein böser Mann«, sagte Jacen. »Ich will nicht, daß er mein Ziehvater ist!«
»Er ist nicht euer Ziehvater, Kinder«, sagte Rillao. »Sind das alle? Keiner mehr auf dem Baum?«
Eine kleine vierflügelige Fledermaus huschte in die Alderaan und landete auf Jacens Haar.
»Das sind alle!« sagte Jacen. Der Gang und beide Kabinen waren vollgepackt mit Kindern, alle schmutzig und zerkratzt, aber unverletzt. Sie waren alle ganz aufgeregt und weinten oder brüllten durcheinander.
»Ich will nach Hause!« rief einer der Kleinen.
Rillao schloß die Luke. »Wir werden dein Zuhause finden und dich zurückbringen, Kleiner!«
Jacen tätschelte Leias offenes Haar. »Mama, deine Haare sind so lang.«
»Und sie haben eine ganz andere Farbe«, sagte Jaina. »Vorher haben sie mir besser gefallen!«
Leia berührte ihre Haare. Sie hatte vergessen, daß sie sie offen trug. Sie hatte vergessen, daß die Farbkriecher sie verändert hatten. Sie schob sie aus dem Gesicht und knotete sie im Nacken zusammen. Sie konnte nicht sprechen. Sie drückte ihr Gesicht gegen die Schultern der Kinder.
Sie umarmten sie.
Ihre Haare fielen wieder nach unten. Leia ließ sie hängen.
»Mama, ich habe meinen Schneidezahn verloren!« sagte Jaina. »Ich kriege einen neuen. Ich werde erwachsen!«
»Meine beiden Schneidezähne sind locker!« sagte Jacen.
Leia atmete tief ein und hielt die Luft an, um sich am Weinen zu hindern.
»Alles in Ordnung, Mama. Mit uns ist alles in Ordnung. Wir müssen nur noch Anakin retten…«
»… und den Wyrwolf des Haushofmeisters…«
»… und Lusa!«
Die Alderaan schwebte über dem Sumpf. Chewbacca röhrte eine Frage durch den Gang.
»Chewie!« Jaina löste sich aus Leias Umarmung, ergriff ihre Hand und zog daran. Leia stand auf und ließ sich von Jaina und Jacen zurück in den Kontrollraum der Alderaan führen, vorbei an den anderen Kindern. Jaina und Jacen setzten sich auf Chewbaccas Schoß, umarmten und küßten ihn. Er schloß sie in seine langen Arme und grollte vor Freude und Erleichterung darüber, daß sie in Sicherheit waren.
»Ihr seid alle gesprenkelt!« rief Jaina. Sie lachte und streichelte seinen
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