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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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reingeholt?« rief Leia. »Wie konntest du nur? Hast du mich deshalb glauben gemacht, daß meine Kinder im Maschinenraum versteckt sind? Damit du Zeit gewinnen konntest, um ihn reinzuholen? Er ist verletzt! Wie soll er gesund werden? Was soll ich mit einem verletzten Wookiee anfangen?«
    Sie unterbrach sich, versuchte, sich zu beruhigen. Sie war so wütend, daß sie kaum sprechen konnte, geschweige denn vernünftig.
    Chewbacca röhrte.
    Leia mußte sich noch immer stark konzentrieren, um ihn verstehen zu können. Sie hatte ihm lange Zeit zugehört und sich um die Fähigkeit bemüht, mit dem ältesten Freund ihres Mannes kommunizieren zu können. Sie konnte Chewbaccas Sprache noch immer nicht richtig aussprechen, aber sie hatte einige Fortschritte beim Verstehen erzielt.
    Chewbacca drückte Bekümmerung, Bedauern und Sorge aus, weil er beim Schutz von Jaina, Jacen und Anakin versagt hatte, jedoch kein bißchen Zerknirschung wegen des Umstands, daß er mitgekommen war.
    »Ich werde nicht zurückkehren«, sagte Leia zu R2-D2. »Ich werde ihn nicht zur Dr. Hyos zurückbringen. Ich hoffe, du hast daran gedacht, genug Medizin mitzubringen.«
    Die Alderaan verfügte natürlich über Medikamentenvorräte, aber Chewbacca war groß und seine Verletzung schwer. Leia selbst besaß nur äußerst vage medizinische Kenntnisse, die sie sich in den alten Zeiten nebenbei angeeignet hatte.
    Sie durchquerte die Kabine, blieb neben Chewbacca stehen und blickte auf ihn herab. Er stöhnte.
    »Es tut mir leid, daß du Schmerzen hast«, sagte sie. »Und ich weiß, daß du helfen willst. Aber ich wünschte, du wärst auf Munto Codru geblieben. Jeder wird dich erkennen – deshalb konntest du auch nicht mit Han gehen! Selbst wenn es dir gut genug geht, um aufstehen zu können, wirst du im Schiff bleiben müssen.«
    Chewbacca knurrte eine schnelle Erwiderung.
    »Ich nehme an, du hast recht«, sagte Leia zögerlich. »Dich und Han würden die Leute erkennen. Dich und mich… vielleicht nicht. Ich muß es mir überlegen.«
    Seine riesige Hand berührte ihren Handrücken, seine Finger, ganz warm und sanft, legten sich um ihren Unterarm. Leia riß sich los, aber ihr Ärger auf ihn verflüchtigte sich bereits.
    »Schlaf«, sagte sie. »Du solltest noch schlafen.«
    Sie flüchtete, bevor ihr Zorn ihn noch mehr verletzen konnte.
    Leia warf sich auf den Pilotensessel der Alderaan.
    Sie holte tief und langsam Luft. Die Übung fiel ihr schwer, denn sie war noch immer wütend und bekümmert. Das Beruhigungsritual war eine der wenigen Jedi-Fähigkeiten, die sie zu lernen begonnen hatte, aber als sie Luke gesagt hatte, daß sie wüßte, wie sie es machen müßte, war seine Antwort gewesen, daß niemand die Jedi-Techniken jemals vollständig begriff.
    »Jedesmal, wenn du eine neue Ebene erreichst«, hatte er gesagt, »wird dir klar, daß du tatsächlich gar nichts verstehst. Du mußt ganz zum Anfang zurückgehen, zu den fundamentalen Übungen, und lernen, was du beim letzten Mal nicht erkannt hast.«
    »Das ist sehr ermutigend«, hatte Leia in einem Tonfall geantwortet, der Luke veranlaßte, nicht weiter darauf einzugehen.
    »Das ist es«, hatte er gesagt. »Es ist wundervoll, nicht wahr? Es gibt immer noch mehr zu lernen. Es gibt immer etwas Neues.«
    Ihr Puls und ihre Atmung verlangsamten und stabilisierten sich. Zum erstenmal seit dem Morgen spürte sie einen Hoffnungsschimmer, einen Schimmer von der Präsenz ihrer Kinder. Das Zentrum ihres Wesens sehnte sich nach ihnen.
    Hinter ihr betrat R2-D2 das Cockpit.
    Der Schimmer verschwand.
    »Mit dir rede ich nicht«, sagte Leia.
    Mit einem klagenden Schrillen rollte R2-D2 davon.
    Sie mußte ganz von vorne anfangen. Sie konnte ihr antrainiertes Potential im Stadium der Ruhe oder im Stadium der Erregung anwenden. Sie hatte mehr Kontrolle, wenn sie ruhig war, mehr Energie, wenn sie ihr Potential mit Wildheit anheizte. Die Wildheit war mit großer Gefahr verbunden.
    Um sie herum glühte der Hyperraum und krümmte sich. Irgendwo in seinen Mustern würde sie eine Spur finden.
    Sie mußte eine Spur finden.
    Sie glaubte, eine zu sehen, griff nach ihr. Aber die Spur entzog sich ihr und verschwand.
    Entspanne dich, sagte sie zu sich selbst. Entspanne dich, dann kannst du sie vielleicht finden.
    Es war genauso, als würde sie sich selbst befehlen, alle Sorgen beiseitezuschieben: Es war unmöglich.
    Sie gab ihre Bemühungen um gelassene Ruhe auf, ließ den Vorwand, ganz gefaßt zu sein, fallen.
    Statt dessen ließ Leia

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