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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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weißt du das? Du hast mich nicht gefragt.«
    »Wärst du?«
    »Nein.«
    »Da siehst du es!«
    »Das spielt keine Rolle. Ich habe hier eine Mission zu erfüllen. Ich habe ein Ziel und…«
    »Was ist faul?« fragte Han, plötzlich hellhörig. »Was macht dich so nervös?«
    »In der Crseih-Station geht etwas Seltsames vor sich«,sagte Luke. Seine Stimme klang gepreßt und eindringlich. »Etwas Seltsames, aber ich weiß nicht, was es ist. Ich denke, wir sollten vorsichtig sein.«
    »Ich habe Urlaub«, sagte Han mit dem Versuch, einen Jux daraus zu machen. »Vorsichtig zu sein, ist das letzte, an was ich denke.«
    Luke starrte schweigend durch das dunkle Fenster.
    »Ich bin müde«, sagte Han. »Ich gehe jetzt schlafen. Morgen werde ich ausschlafen, im Bett frühstücken und vielleicht auch das Mittagessen im Bett einnehmen. Und dann kehre ich vielleicht in die Taverne zurück.« Er gähnte. »Mach dasselbe, Junge. Entspann dich. Wenn es hier Leute gibt, die du finden sollst, wirst du sie finden. Oder sie werden dich finden.«
    Er setzte sich lange genug aufrecht hin, um sich das Hemd auszuziehen, aber er war zu müde, um auch noch den Rest der Kleidung abzulegen. Er ließ sich wieder aufs Bett zurückfallen.
    »Und morgen kannst du versuchen, 3PO zu finden«, sagte er zu Luke.
    »Das habe ich bereits«, sagte Luke wie nebenbei.
    »Ach ja?« murmelte Han, schon halb eingeschlafen. »Wo ist er?« Er tastete nach dem Rand der Bettdecke, um sie über sich zu ziehen, bevor er ganz einschlief.
    »Schon hier, Gene… Sir.« 3PO trat in Hans Zimmer, beinahe unsichtbar mit seiner neuen purpurfarbenen Haut.
    »Fein, großartig«, sagte Han schläfrig. »Morgen kannst du mit Luke auf die Jagd gehen und unseren mysteriösen Informanten suchen.« Seine Augenlider klappten nach unten, und er hörte sein eigenes Schnarchen, als er einschlief.
    »Das habe ich schon getan, Sir«, sagte 3PO. »Sie ist hier.«
    Han wachte mit einem Grunzen wieder auf. Er setzte sich auf, immer noch halb im Schlaf.
    »Sie? Hier? Wozu hast du sie hierher gebracht?« Während er sich bemühte, aufzuwachen, dachte er nach über das, was sie gesagt hatten. Luke hatte mit seinem Lichtschwert herumgespielt – hatte er auch seine Verkleidung vorgetäuscht? –, und Han hatte seine Zunge nicht im Zaum gehabt. Vielleicht wußte die Informantin bereits, daß Luke Skywalker und Han Solo den seltsamen Berichten von der Crseih-Station nachgingen.
    »Weil wir miteinander reden müssen.« Die neue Stimme war hell und leise, aber sehr ernst.
    Han wälzte sich herum, rollte sich mit einem erschöpften Aufstöhnen in die Bettdecke ein und versteckte sich vor dem Eindringling.
    »Komm morgen früh wieder«, sagte er durch die Decke hindurch, die seine Stimme dämpfte. »Wenn ich darüber nachdenke – komm morgen nachmittag wieder.«
    »Wir haben keine Zeit zu verschwenden, Solo.«
    Er schoß hoch, riß sich die Bettdecke vom Gesicht. Sie wußte, wer sie waren…
    Lukes Schwert summte, und die Klinge zog eine Lichtlinie durch Hans dunkles Hotelzimmer. In der geisterhaften Beleuchtung der Jediwaffe sah er das Gesicht ihrer Informantin. Er erkannte sie nicht.
    »Du kennst mich nicht mehr, Solo«, sagte sie resigniert. »Das sollte mich nicht überraschen, aber ich bin enttäuscht, daß du mich aus deinem Gedächtnis gestrichen hast.«
    Es war ihre Stimme, die seine Erinnerung weckte. Er hielt die Luft an.
    »Wenn ich vorstellen dürfte…«
    »Xaverri? Xaverri«, sagte Han zu 3PO. »Wir sind uns bereits vorgestellt worden.«
    Luke ließ die Klinge seines Lichtschwerts verschwinden. Das Zimmer verblaßte im Dämmerlicht des flammenden Teichs.
    Han hatte es geschafft, die Bettdecke abzustreifen, und stand auf. Sein Herz klopfte heftig. Er hatte das Gefühl, ein Wettrennen hinter sich zu haben.
    Xaverri stand ihm gegenüber. Sie war fast so groß wie er. Sie blickte ihm wie gewohnt in die Augen, trug aber nicht die hochhackigen Stiefel, die in der Zeit, in der er sie gekannt hatte, ein Markenzeichen von ihr gewesen waren. Auch ihre schweren, schwarzen Lockenhaare waren nicht kunstvoll frisiert, denn sie hatte sie abgeschnitten, so daß nur noch kurze, dichte Locken übrig waren. Statt offenherziger Seide hatte sie eine grobe Hose und ein ebensolches Hemd an.
    »Ich erinnere mich an dich, Xaverri«, sagte er leise. »Natürlich erinnere ich mich an dich. Ich könnte dich niemals vergessen.«
    Als er sie kannte, hatte sie stets sorglos und unbekümmert gehandelt, jede

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