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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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werdet.«
    »Das werde ich nie!« schrie Jaina. » Das werde ich nie. Lusa ist genauso gut wie ich, und ich werde niemals etwas tun, was Sie stolz macht!«

5
     
    Die Alderaan fiel aus dem Hyperraum. Die scharlachfarbene Spur führte in eine kalte, dunkle Region des Weltraums. Der nächste Stern war Lichtjahre entfernt.
    Ein Sturm von Schmerz und Furcht und Verzweiflung löschte die Spur aus.
    Leia schrie auf. Sie dachte: Wenn sie meinen Kindern etwas angetan haben… Wenn sie ihnen ein Haar gekrümmt haben… Wenn sie…
    Die Erinnerung an den Schmerz verblich.
    Ich habe nicht den Tod gespürt, dachte Leia. Es war nicht der Tod! Und es war nicht Jaina oder Jacen oder Anakin. Wer war es?
    Die Furcht, die sie gespürt hatte, war nicht Furcht vor dem Tod, sondern Furcht vor dem Weiterleben. Sie erschauderte, wenn sie sich vorstellte, was mit einer Person passieren mußte, um einen solchen Schrecken hervorzubringen.
    In Schweiß gebadet und matt vor Erschöpfung, holte Leia tief Luft.
    Sie richtete die Sensoren ihres Schiffs nach draußen. Sie beobachtete und lauschte.
    Sie entdeckte ein Schiff.
    »Na also!« rief sie aus. »Ich habe euch…«
    Sie unterdrückte den Impuls, das Ziel sofort anzusteuern. Es wäre nicht gut, ihre Kinder zu finden, nur um in eine Falle zu geraten.
    R2-D2 kam ins Cockpit gestürzt.
    »Ich spreche noch immer nicht mit dir!« sagte sie.
    R2-D2 entnahm den Sensoren die Kennzeichnung des neuen Schiffs und brachte sie auf den Bildschirm. Dann stellte ihr der Droide eine andere Kennzeichnung gegenüber: die des Kidnapperschiffs.
    Es gab nicht die geringste Ähnlichkeit.
    »Nein!« rief Leia. »Sie müssen es sein! Ich bin ihnen bis hierher gefolgt, und es gibt keine Spur, die von hier wegführt. Vielleicht hatte das Schiff eine irreführende…«
    Sie hob den optischen Aspekt des unbekannten Schiffs hervor. Das Resultat verschlug ihr die Sprache. Bei dem Vehikel, das sie entdeckt hatte, handelte es sich um ein großes, plumpes Passagierschiff, um einen von jenen Frachtern, die das Imperium eingesetzt hatte, um unfreiwillige Kolonisten von Stern zu Stern zu befördern. Es flog langsam und transportierte seine schlafende Fracht mit Unterlichtgeschwindigkeit. Es kümmerte das Imperium nicht, ob die Kolonisten politische Gefangene, Sträflinge und andere Unerwünschte den Kontakt zu ihren Familien und Freunden verloren, die ihr Leben lebten, alt wurden und starben. Die Kolonisten schliefen in der Zwischenzeit, gefangen in Träumen von einer neuen Welt, die sie willkommen heißen würde, oder in Alpträumen von einer Welt, die sie umbringen würde. Auch wenn sie nicht so genannt wurden, waren sie praktisch Sklaven, die man losgeschickt hatte, um eine neue Welt in Gang zu bringen, bis ihre Herren beliebten, sich wieder um sie zu kümmern.
    Wir haben nach diesen Schiffen gesucht, dachte Leia. Wir wollten sie retten. Kein Wunder, daß wir sie nicht finden konnten – weit hier draußen am Rande des Nichts!
    Leia runzelte die Stirn. Der Passagierfrachter war ein Wrack, das mit toten Maschinen und einer kaum noch funktionierenden Innenausstattung dahintrieb.
    »Was macht das Schiff hier draußen?« fragte sie. »Wir können kaum blindlings darüber gestolpert sein – das wäre ein zu großer Zufall.«
    Die Sensoren der Alderaan erfaßten ein zweites Schiff… und ein drittes.
    »Ich glaube es nicht…«, flüsterte Leia.
    Rund zwei Dutzend Schiffe lagen innerhalb ihres Wahrnehmungsbereichs.
    Sie hatte einen Friedhof aufgegebener Sternenschiffe entdeckt. Sie hingen in einem sich langsam verschiebenden Knäuel zusammen und umkreisten einander in einem verwickelten, chaotischen Tanz.
    Chewbacca röhrte, ein Schrei des Kummers und des Begreifens.
    Leia sprang vom Pilotensessel hoch.
    »Wieso bist du aufgestanden? Wieso bist du wach? Hast du vor…« Sie biß sich auf die Zunge, bevor die Worte ihren Mund verließen. Wenn sie Chewbacca des Versuchs beschuldigte, Selbstmord begehen zu wollen, mochte er ihr zustimmen.
    Er hinkte nach vorne und ließ sich unter Schmerzen auf den Copilotensitz sinken. Er sah sie an. Sie blickte mit finsterer Miene zurück, aber schließlich wurde ihr Gesichtsausdruck weich.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe dich verantwortlich gemacht. Das hätte ich nicht tun sollen. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber was es auch war, du konntest nichts dagegen tun. Ich hätte es auch nicht gekonnt. Und vielleicht hätte selbst Luke nichts dagegen tun können.«
    Chewbacca

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