Der Kristallstern
es geschafft, es nicht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen.«
»Vielleicht habt ihr es geschafft«, erwiderte Xaverri. »Aber ich bin nicht unbedingt die Öffentlichkeit… und ich unternehme beträchtliche Anstrengungen, um viele Kommunikationskanäle zu pflegen.«
»Einige von ihnen sind besser als meine«, sagte Han, verärgert über diese Erkenntnis.
»Einige von ihnen sind anders als die deinen, Solo«, sagte Xaverri. »Es gibt viele Leute, die mit einem Dieb sprechen, die vielleicht auch mit einem jungen Schmuggler gesprochen hätten… Die aber nicht mit einem General der Neuen Republik sprechen.«
Han gab nicht gerne zu, daß er sich seit den alten Zeiten so sehr geändert hatte. Aber ob er es nun zugab oder nicht es stimmte.
»Du könntest eine Bereicherung für die Republik sein«, sagte er.
»Ich?« Sie kicherte. »Nein. Sobald ich sie bereichern würde, wäre ich wertlos.«
»Deine Tätigkeit würde geheim sein.«
»Nichts ist geheim. Und das weißt du auch, Solo.«
»Warum hast du dann Kontakt zu uns aufgenommen? Was willst du?«
»Ich will nichts von euch!« sagte sie wütend. »Die Republik hat meine Arbeit erschwert. Ihr seid wertlos als Beute ihr seid alle so ehrenhaft… so langweilig!«
Xaverri funkelte ihn einen Augenblick lang an, dann legte sich ihr Ärger. Ihr Gesichtsausdruck wurde besorgt.
»Ich habe von Phänomenen gehört, die seltsam und gefährlich sind. Ich bin ihnen nachgegangen. Ich denke, daß sie eine Bedrohung für die Republik sind.«
»Sie haben gerade gesagt, daß Sie die Republik nicht mögen«, sagte Luke.
Han zuckte zusammen. Luke war hinter sie getreten, ohne einen Laut, ohne Vorwarnung. Er hoffte, Luke hatte nicht gehört, daß er mit Xaverri seine Schwächen diskutiert hatte.
»Sie hat nicht genau gesagt, daß sie die Republik nicht mag«, sagte 3PO pedantisch. »Sie hat gesagt…«
»Ich habe keinen Streit mit der Republik«, sagte Xaverri. »Meine Profite sind geringer, aber ich brauche nicht viel zum Leben. Vielleicht lasse ich mich bald pensionieren.«
»Aber du hast gesagt…«, sagte Han.
»Du mußt dich daran erinnern, wie es war«, meinte Xaverri scharf. »Als der Imperator regierte, raubten seine Leute unsere Häuser aus. Als der Imperator regierte, gab es für uns nur Schutz durch Bestechung oder Erpressung. Als der Imperator regierte, brauchte ich große Summen, um meine Heimatwelt vor Raubzügen zu schützen, um das Leben meiner Freunde zu schützen, um ihre Kinder vor den Rekrutierungsbanden zu schützen. Und trotzdem… reichten meine Bemühungen manchmal nicht aus.«
Ihre Stimme brach ab. Han griff nach ihrem Handgelenk. Sie drehte ihre Hand, so daß ihre Finger sich um die seinen legten. Sie drückte seine Hand kurz, ließ sie dann los.
»Ja«, sagte er, »ich erinnere mich daran, wie es war.«
»Also, da habt ihr es«, sagte Xaverri, die die Kontrolle über ihre Stimme zurückgewonnen hatte. »Dank der Republik benötige ich nicht länger riesige Summen.« Sie grinste. »Nur noch bescheidene Summen.«
»Wie weit ist es noch?« fragte Luke plötzlich.
»Es ist noch ein ganzes Stück«, sagte Xaverri. »Sind Sie müde, Jedi?«
»Ich bin neugierig«, sagte Luke.
»Hab Geduld, Junge«, sagte Han. Wie in den alten Zeiten, als Luke nicht nur ruhelos und voller Eifer, sondern auch ein Greenhorn gewesen war. In den letzten Jahren hatte er die Fähigkeit entwickelt, in anormale Ruhe zu verfallen. Han fand dies beunruhigend.
Schweigend gingen sie weiter durch das Gartenlabyrinth. Der Pfad durch das Gesträuch wurde schmaler, niedriger. Han mußte sich bücken, und die Zweige kratzten über 3POs scharlachfarbene Lackierung und verursachten schrille Kreischgeräusche.
Hans Rücken begann zu schmerzen, und der Marsch erinnerte ihn nicht mehr so stark an die alten Zeiten.
Schließlich, als er kurz davorstand aufzugeben und um eine Ruhepause zu bitten, endete der Tunnel an der Seite einer transparenten Kuppel. Xaverri trat geduckt durch eine Öffnung und verschwand. Han folgte ihr steifbeinig. Hinter ihm raschelte Lukes Mantel, als er beim Bücken über den Boden schleifte.
»Warten Sie bitte, ich kann mich nicht so gut bücken«, sagte 3PO. Er schepperte gegen die Kante des Kuppelmaterials, wand sich durch die Öffnung und gesellte sich auf der anderen Seite wieder zu ihnen. Mühsam richtete er sich auf.
Han blickte in die neue Kuppel hinein. Sie war fast genauso dämmrig wie die grüne Beleuchtung des Blättertunnels. Aber das
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