Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
Vom Netzwerk:
entführt hat, beabsichtigt damit einen Schlag gegen mich«, sagte Leia. »Und gegen dich und Han und Luke. Die Kidnapper werden erwarten, daß wir sie verfolgen. Sie werden vor uns auf der Hut sein, werden uns eine Falle stellen. Ich glaube, wir können sie nur besiegen, wenn wir sie überraschen.«
    Chewbacca jaulte eine Frage.
    »Nein«, sagte Leia verzweifelt, »ich weiß nicht, wer sie sind. Oder wohin sie gegangen sind.« Aber sie müssen Überlebende des gestürzten Imperiums sein, dachte sie. Wer sonst könnte mich so hassen, daß er mich auf dem Weg über meine Kinder angreift?
    Sie fischte aus dem Krimskrams auf dem Bett die grellste Phiole Augenfarbe heraus. Sie öffnete die Phiole mit einem Ruck und spritzte die Purpurfarbe auf ihre Augenlider und unter ihre Augen, so wie Wüstenkrieger ihr Gesicht schwärzten. Sie betonte Stirn und Wangen mit Goldfarbe.
    »Ich werde es herausfinden«, sagte sie. »Vielleicht weiß Rillao, wer… wer ihr weh getan hat. Und wenn sie es nicht weiß, werde ich jeden Passagier auf jedem Frachter aufwecken, wenn es sein muß. Irgend jemand muß wissen, wer sie sind und was sie planen. Und wo wir nach ihnen suchen müssen.«
    Sie sah in den Spiegel. Die Haare hingen ihr ins Gesicht, verbargen es zur Hälfte. Ihre Augen starrten sie an, dunkel und durchdringend in purpurner Wildheit. Die Gold- und Rubintöne glitzerten und zeigten wechselnde Nuancen. Sie ähnelte weniger einem Wüstenkrieger als einer Bartänzerin.
    Es spielt keine Rolle, sagte sie sich. Eine Rolle spielt lediglich, daß ich nicht mehr wie Leia aussehe. Von jetzt an bin ich Lelila.
    R2-D2 kam über die Schwelle gesaust, zögerte und pfiff, als seine Sensoren die Veränderungen bei seinen biologischen Gefährten registrierten. Nachdem der Droide sie erkannt hatte, drehte er sich um und verschwand wieder.
    Lelila, die Kopfgeldjägerin, sprang auf und lief hinter dem Droiden her. Geyyahab, ihr Helfershelfer, folgte ihr. Die Veränderung seines Pelzes war fast abgeschlossen.
     
    Han mußte zugeben, daß das Spiel seiner Beurteilung nach ehrlich gewesen war. Natürlich war seiner Beurteilung nach auch Waru wirklich, und dem glaubte er kein Wort.
    Er trottete auf dem Weg zur Herberge die Straße entlang, nach sechs verschiedenen Sorten Qualm riechend und mit brummendem Schädel. Er wünschte, ein weiteres Glas lokales Bier getrunken zu haben; dann würde er sich vielleicht besser fühlen. Er schrieb dem Zeug magische Heilkräfte zu.
    »Genau wie Waru«, murmelte er.
    Er erreichte die Herberge. Der Besitzer tauchte auf und begrüßte ihn überaus freundlich.
    3PO muß unsere Rechnung bezahlt haben, dachte Han. Die Frage ist, was unser herzlicher Wirt morgen sagen wird, wenn wir unseren Aufenthalt verlängern wollen… und nicht dafür bezahlen.
    Er stieg die Treppe hoch, wobei er nur ein einziges Mal stolperte, und zählte die Türen sorgfältig ab, bis er seine eigene erreichte. Sie öffnete sich vor ihm. Der unheimliche Lichtschein von Lukes Lichtschein ergoß sich über seine Füße und den Teppich.
    Han rückte sein Hemd gerade, kämmte sich mit den Fingern Haare und Bart und schlenderte lässig ins Zimmer. Die Klinge des Schwerts summte und verschwand. Luke saß in der Ecke, genau wie in der Nacht zuvor.
    »Hallo, Luke«, sagte Han und gab sich dabei heiterer, als ihm zumute war.
    »Wir müssen miteinander reden«, sagte Luke. »Xaverri und ich, wir sind zurückgegangen zu der… Zeremonie. Han, es liegt kein Irrtum vor bei dem, was wir gesehen haben… bei dem, was du gesehen hast.«
    Unfähig, seine Pose beizubehalten, warf sich Han aufs Bett und legte das Kopfkissen auf sein Gesicht. Er hatte wahnsinnige Kopfschmerzen.
    »Master Han!« 3POs Füße klirrten metallisch auf den Fußbodenplatten. »Ich habe unsere Rechnungen bezahlt. Dafür danke ich Ihnen vielmals. Ich muß am Morgen noch weitere Ausgaben bestreiten, vielleicht bevor Sie aufstehen, und ich möchte fragen…«
    »Ich werde es dir morgen geben«, sagte Han.
    »Aber ich hatte daran gedacht, früh einkaufen zu gehen. Wenn ich einige Vorräte anlegen könnte, die meinen menschlichen Begleitern die Kosten von Restaurantessen ersparen würden…«
    »Wir sind im Urlaub! Die Hälfte des Spaßes besteht im Urlaub darin, in Restaurants zu essen!« Han versuchte sich daran zu erinnern, wann er das letzte Mal etwas gegessen hatte. Habe ich mich allein von dem lokalen Bier ernährt? dachte er. Das Zeug ist noch besser, als ich dachte.
    »… und es würde es

Weitere Kostenlose Bücher