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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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anders als jetzt auch, nur dass ihr Askirs Krone die Treue schwören müsstet.«
    »Einem Kaiser, den es nicht mehr gibt«, meinte er bitter.
    »Er ist der Kaiser«, sagte ich bestimmt. »Ob er in Askir auf dem Thron sitzt oder nicht.«
    Tamin starrte mich an.«Dreht sich Euch nicht der Magen um, wenn Ihr so etwas sagt?«, knurrte er.
    »Ja, Hoheit, in der Tat. Ich will Aldane auch nicht unter dem Stiefel eines Nekromanten sehen. Obwohl … Es wäre wohl nicht das erste Mal.«
    Tamin blinzelte, während di Cortia einen Fluch ausstieß.
    »König Rogamon«, erklärte ich im Plauderton. »Er verbirgt sich hinter Kolaron. Er will das zurück, was Askannon ihm einst genommen hat.« Ich sah unschuldig in die Runde. »Wusstet Ihr das nicht? Er kommt, um Euch alle hier vom Joch Askannons zu befreien. Vielleicht ist es wahrhaftig besser, ihn einfach nur willkommen zu heißen.«

47. Flucht aus Aldar
     
    »O Havald«, sagte Serafine später, als uns ein Stallmeister die Tore zum Stall aufzog. »Er hätte dich beinahe erschlagen.«
    »Ja«, meinte Blix mit einem bewundernden Blick zu mir.
    »Und jetzt?«, fragte Varosch.
    »Wir sind hier fertig«, gab ihm Zokora Antwort. »Und in Askir wartet noch immer ein Nekromant. Hin zu dieser Wehrstation, durch das Tor und dann nach Askir. Ich will noch heute wieder dort sein und mein Buch noch fertiglesen.«
    »Also zurück zum Stützpunkt, heißt das für uns«, meinte Blix. »Ich muss sagen, es war ein Vergnügen! Ihr wollt den Prinzen wirklich schmoren lassen?«
    Ich öffnete den Mund zur Antwort.
    »Nein«, widersprach Zokora. »Eine gute Erpressung erkennt man daran, dass das Opfer weiß, dass es keinen Ausweg gibt. Wir sollten uns beeilen, sonst holen sie uns noch in der Stadt ein.« Sie zeigte Zähne. »Man darf es ihnen nicht zu einfach machen.«
    »Ich hoffe nur, wir finden gute Pferde.«
     
    »Es sind die besten, die wir haben«, erklärte der Stallmeister leicht beleidigt. Die Stallungen befanden sich innerhalb der Mauern der Kommandantur und hatten die Flut einigermaßen unbeschadet überstanden.
    »Das ist Rabenflug, Ser General.« Der Stallmeister zeigte mir einen prachtvollen schwarzen Hengst. »Er ist gut ausgebildet und weiß, dass Ihr sein neuer Herr sein werdet, wenn ich ihm das mitteile.« Er drückte mir die Zügel in die Hand, und Rabenflug beäugte mich misstrauisch, während der Stallmeister ihm etwas ins Ohr flüsterte. »Kennt Ihr Euch mit Schlachtrössern aus, Ser General?«, fragte er mich.
    »Zumindest mit denen meiner Heimat«, gab ich zur Antwort und bewunderte das stolze Tier. »Wir werden uns schon zusammenfinden.«
    Zokoras Pferd ließ sich durch Worte nicht überzeugen; es bleckte die Zähne und wollte bocken, doch bevor der Hengst dazu kam, steckte sie ihm zwei Finger in die Nüstern. Er erstarrte und begann zu zittern, während Zokora ihm etwas in ihrer Sprache zuflüsterte. Dann ließ sie ihn los und trat einen Schritt zurück, während das edle Tier vor ihr mit gestreckten Vorderläufen das Haupt neigte.
    »Götter«, entfuhr es dem Stallmeister, der sie unverständig anstarrte. »Ist das Zauberei?« Er wich etwas von ihr zurück, führte hastig das Zeichen Borons aus und legte seine Hand auf den Knauf des Schwerts, das er trug.
    »Nein«, entgegnete Zokora. »Ich habe Shirtan meine Regeln mitgeteilt und was ich von ihm fordere. Er hat es soeben akzeptiert.«
    »Er heißt Kargen von Steierbach«, verbesserte der Stallmeister sie. »Das ist sein Name.«
    Sie gönnte ihm einen Blick aus dunklen Augen. »Das ist der falsche Name. Shirtan passt weitaus besser. Versuch nicht, mir Pferde zu erklären. Ich kenne sie weitaus länger, als du lebst.«
    »Wie heißt mein Hengst?«, fragte ich sie neugierig.
    »Für dich ist er Rabenflug. Dir fehlt die Verbindung zu ihm, um seinen anderen Namen nutzen zu können.«
    »Welche Verbindung?«, fragte Varosch, der seinem Pferd soeben einen Apfel reichte.
    »Das interessiert jetzt auch mich«, meinte Serafine, die die Zügel eines Schimmels hielt.
    »Die Verbindung zwischen Schöpfer und Geschöpf. Sie waren einst nicht größer als eure Hunde. Wir formten sie nach unserem Willen, und Pferde wissen das.«
    »Die Elfen haben diese Tiere erschaffen?«, fragte der Stallmeister erstaunt.
    »Wer erschafft ein Haus?«, fragte Zokora zurück. »Der Baumeister meißelt den Stein, doch die Götter erschufen das Gebirge. Wir alle erschaffen aus dem, was die Götter für uns erschaffen haben. Wenn ein Gott daherkommt, wird

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