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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Allianz gefunden haben. Keiner unserer Soldaten wird die Waffe gegen Askir erheben. Hättet Ihr mir gestern mehr an Unterstützung zugesagt, wer weiß, vielleicht wäre es nicht so weit gekommen.«
    »Warum sollten wir, wenn wir doch schon wissen, dass Ihr Thalaks Gold genommen habt? Hättet Ihr es denn zurückgegeben?«
    »Woher wollt Ihr das wissen?«, fragte Hergrimm überrascht.
    »Er erfuhr es von mir«, sagte Asela ruhig und trat vor. »In dem Moment, in dem ich Kolarons Bann entkommen war.«
    »Ihr seid es!«, fluchte Hergrimm. Er war vollkommen überrascht, das sah man ihm an, und brauchte eine Weile, bis er sich wieder fing. »Habt Ihr jetzt Euren Herrn verraten? Ihr habt doch noch vor wenigen Wochen selbst bei mir gelegen und die Beine breit gemacht, damit ich tue, was Ihr verlangt!«
    »Nur in Euren Träumen«, sagte Asela ruhig. »Ich kann Euch versichern, dass Ihr nur ein Trugbild berührt habt … an Euren Kissen habt Ihr Euch vergangen wie ein Tempeljunge, an nichts sonst.«
    »Sie ist die größte Schlange an Eurem Busen«, sagte Hergrimm wütend, während eine Röte in seinem Gesicht aufstieg, und zeigte anklagend auf Asela. »Und Ihr denkt, sie dient Euch? Ihr seid wahrlich blind!«
    »Ich habe für meine Sünden bezahlt«, sagte Asela schlicht. »Doch es geht hier um Euren Verrat und nicht um meinen.«
    »Ihr könnt ihr einfach so verzeihen?«, fragte Hergrimm ungläubig. »Wisst Ihr nicht, was sie getan hat?«
    »O doch«, sagte Keralos rau. »In jeder bitteren Einzelheit. Doch sie trat vor Soltar und hat sich von ihm richten lassen, das soll mir genügen. Wollt Ihr Euch Boron stellen?«
    Der Marschall verstummte.
    »Dachte ich es mir doch«, nickte Hochkommandant Keralos. »Sagt mir eines, Hergrimm: Wie könnt Ihr denken, dass Eure Taten ungestraft bleiben?«
    »Taten?« rief Hergrimm erbost. »Ich habe die Gelegenheit zum Frieden ergriffen. An meiner Stelle hättet Ihr das Gleiche getan. Was wollt Ihr tun? Uns am Gehen hindern? Vierundzwanzigtausend Mann stehen unter meinem Kommando. Wenn Ihr wollt, dass sich die Ostmark auch noch gegen Euch richtet, nur zu, dann werden nicht nur Thalaks Truppen Euch belagern. Wir sind hergekommen, um Euch zu sagen, dass Ihr allein steht! Dies ist Euer Krieg, Thalak will nur Askir und Aldane.«
    »Ich stelle meine Frage erneut«, wandte sich Keralos an die Versammlung. »Wer wird mit uns gegen Thalak stehen? Rangor?«
    König Kesler warf einen Blick zu Hergrimm, zögerte kurz und schüttelte den Kopf.
    »Soll das ein Nein sein, Kesler? Ich will es hören.«
    »Nein. Rangor steht für sich.«
    »Marschall?«
    »Ihr wollt es noch einmal hören? Nun denn: Nein, die Ostmark kämpft nicht mehr für andere.«
    »Was sagt Sertina?«
    »Ich …«, begann König Perdis mit dem Spitzbart und schluckte. »Nein«, sagte er leise. »Ich habe keine Wahl.«
    »Gut. Dann ist es entschieden«, sagte Keralos scheinbar ungerührt. »Die Allianz ist gescheitert. Ihr wisst, was das bedeutet?«
    »Nichts bedeutet es, außer dass Ihr nun für Euch selbst kämpfen müsst«, sagte Hergrimm. »Oder wollt Ihr uns mit alten Geschichten erschrecken?«
    »Unter dem Vertrag von Askir gab Askannon den Reichen ihre Kronen, und die Ostmark ging an den ersten Marschall«, verkündete Keralos ruhig. »Unter der Bedingung, dass die Allianz bestehen bleibt und Frieden herrscht. Wenn die Allianz zerbricht, fallen die Kronen an das Kaiserreich zurück.«
    »Ja«, sagte der Marschall und lachte freudlos. »Davon habe ich auch gehört. Aber es spielt keine Rolle mehr. Ihr könnt uns nicht mehr drohen, Kommandant. Ihr seid jetzt auf Euch allein gestellt.« Er verzog spöttisch die Lippen. »Was wollt Ihr tun? Seid besser froh darum, dass wir uns nicht auch gegen Euch stellen. Ihr habt Krieg genug, fangt nicht auch noch mit uns einen an. Noch herrscht Frieden zwischen Sertina, Rangor, der Ostmark und der Kaiserstadt.« Er beugte sich vor. »Keiner von uns will den Krieg mit Askir. Wir wollen nur frei sein von Eurem Joch.«
    »So, wie Ihr es sagt, hört es sich fast heldenhaft an«, meinte Keralos unterkühlt.
    »Ich bin ein ehrenhafter Mann«, sagte der Marschall stolz. »Ich falle Euch nicht in den Rücken, und wir wollen keinen Zwist mit Euch.«
    »Ihr wurdet von dem Verfluchten geblendet«, ergriff Asela erneut das Wort.
    »Wenn, dann auch mit Eurer Hilfe, was gilt also Euer Wort? Was wollt Ihr eigentlich? Die Barbaren werden weiter in Zaum gehalten, also ist alles wie früher. Nur mit Thalak müsst

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