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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Ehrgeiz, die besten Schiffe zu bauen, die jemals die Meere der Welt befahren haben, das ist unser Geheimnis.« Er spuckte ins Wasser. »Und jetzt liegt dieser Kahn hier im Wasser und macht uns die ganze Planung zunichte!«
    Ich nickte bedauernd und wandte mich an Serafine. »Kannst du etwas tun, Helis?«, fragte ich sie leise.
    »Nein«, antwortete sie mir im gleichen Ton. »Ich kann das Wasser und das Schiff gut fühlen, doch es ist zu groß und schwer für mich, um es anzuheben. Wäre es nur ein wenig kleiner …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, hierzu fehlt mir doch die Kraft.« Sie strich ihr Haar aus dem Gesicht. »Wie kam das Schiff überhaupt hierher?«, fragte sie dann den Werftmeister.
    »Diese verfluchten Echsen haben es hierher geschoben«, schimpfte der Werftmeister. »Ich wünschte nur, sie würden es auch wieder entfernen!«
    »Es dürfte wohl auch für sie zu kalt sein«, bemerkte ich abwesend, in Gedanken war ich schon dabei zu überlegen, was wir nun tun sollten.
    »Nein«, sagte der Werftmeister. »Ich hörte, dass es diese Biester langsam macht, wenn es ihnen kalt ist, doch sonst schadet ihnen die Kälte nicht.« Er verzog das Gesicht. »Ich hörte sogar, sie wären jetzt auf unserer Seite, was mir die Genugtuung raubt, sie auf unseren Spießen bluten zu sehen!«
    »Nun«, meinte ich, während ich überlegte, ob ich es wagen sollte, den Hafen mit einem Boot zu überqueren, oder ob ich nicht doch besser den langen Weg um ihn herum wählen sollte. »Warum fragt Ihr sie dann nicht einfach, ob sie den Kahn nicht auch wieder hinausschieben wollen?«
    Der Werftmeister stutzte und sah mich sprachlos an, dann fing er schallend an zu lachen und schlug mir so hart auf die Schulter, dass ich beinahe in den Kanal gefallen wäre.
    »Wisst Ihr was, guter Mann?«, lachte er. »Genau das werde ich tun!«
     
    »Was denkst du, Havald?«, fragte Serafine auf dem Rückweg. »Du bist so schweigsam.« Wir hatten gerade das Tor des Hafens passiert und die Oberstadt betreten.
    »Ich denke, dass wir von Askir zu viel erwartet haben«, meinte ich bedächtig. »Leandra wird vor diesem Kronrat nichts bewirken können.«
    Ich blieb stehen und sah mich in der Straße um. Dies war das Händlerviertel, im ersten Ring nach der Zitadelle. Hier hatten die Reichen und Mächtigen ihre Häuser. Überall gab es kleine Parkanlagen, und die Häuserwände waren mit Reliefs und Mosaiken oder freundlichen Malereien geschmückt. Es war noch zu kalt für die vielen Blumenbeete, im Sommer bot diese Straße bestimmt einen noch farbenprächtigeren Anblick.
    »Schau dich doch um«, bat ich sie. »Hier ist alles ruhig und gesittet, sogar friedlich. Diese Stadt ist in vielen Dingen reich. Auch darin, dass sie ihre Bürger sicher hält.« Viele Menschen waren nicht auf der Straße, nur eine Sera in einer weiten Robe mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze folgte uns mit einigem Abstand.
    »Wer reich ist, lebt überall gut«, meinte Serafine.
    »Wohl wahr«, seufzte ich und wies auf die bunt bemalten Häuser um uns herum. »Sag mir, sieht so eine Stadt aus, die sich in einem Krieg befindet? Nein«, beantwortete ich mir meine eigene Frage und schüttelte den Kopf. »Sie schlafen oder tun das, was Orikes sagte, stecken den Kopf in den Sand und wollen nicht wahrhaben, was um sie her geschieht.«
    »Denkst du das wirklich?«, fragte Serafine leise.
    Ich nickte. »Ja. Es ist wie Orikes sagte, wir erhalten die Zweite Legion, und damit wird sich die Hilfe der sieben Reiche erschöpfen, egal, was Leandra vor dem Kronrat sagen oder tun wird!«
    »Vielleicht reicht es?«, meinte sie hoffnungsvoll.
    »Wohl kaum«, gab ich bitter zurück. Nicht, wenn einem der Feind in solcher Übermacht entgegenstand.
    Als wir uns anschickten weiterzugehen, berührte ich mehr aus Gewohnheit Seelenreißers Heft. Keine dunklen Schatten lauerten in den Gassen, doch die Frau hinter uns, die sich uns nun genähert hatte, war so klar gezeichnet, als bestünde sie fast nur aus Licht. Sie hob die Hände, und ich fuhr herum, Seelenreißer in der Hand.
    Aber sie hatte nur die Kapuze zurückgeschlagen und musterte uns aus dunklen, ruhigen Augen. Etwas irritierte mich an dieser Frau. Ihre Haut war von der gleichen goldenen Bräune wie die von Serafine, Haar und Augenbrauen schwarz wie das Gefieder eines Raben, die Augen dunkel auf eine Art, wie ich sie sonst nur von Zokora kannte. Im Ganzen wirkte sie eher unauffällig, aber das war sie nicht. Etwas, nein, viele Dinge an ihr

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