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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hier und da schien ich auch verletzt, aber meine Knochen waren noch ganz.
    »Sei nicht voreilig«, keuchte Serafine und versuchte sich unter mir hervorzuwinden, während ich mich gegen einen schweren Balken stemmte, der schräg auf meinen Schultern lag. »Es ist noch nicht vorbei!«
    »Ist alles in Ordnung?«, flüsterte ich besorgt, und sie wandte mir ihr von grauem Staub beflecktes Gesicht zu und bedachte mich mit einem schwer deutbarem Blick.
    »Auf dir lasten die Trümmer des Hauses«, keuchte sie dann. »Und du lastest auf mir. Wie soll es mir gehen? Ich bin platt wie ein Flunderfisch, und mir fehlt der Atem!« Sie klang gereizt und verärgert wie eine Klapperschlange. »Wir sind wie Tempelschüler in diese Falle gelaufen!« Sie sah mich misstrauisch an. »Warum lächelst du?«
    Ich hatte nur gedacht, dass, solange sie noch Atem hatte, um sich zu beschweren, es ihr wohl noch gut ging!
    »Hör auf zu grinsen!«, herrschte sie mich an. »Tue etwas, und zwar schnell, bevor sie zu uns kommen!«
    Das Haus war zum Teil eingestürzt, überall loderten die Flammen, aber Serafine hatte recht, der Feind war noch nicht fertig mit uns, über uns hörte ich es poltern und knirschen, Schutt löste sich, und Staub rieselte herab, als der Attentäter seinen Weg nach unten und zu uns suchte. Mit Kraft alleine war hier nichts zu machen, der Balken war für mich zu schwer … Seelenreißer lag neben mir im Schutt begraben, nur mit ihm konnte ich darauf hoffen, uns zu befreien, also rief ich ihn heran, doch auch er war unter Trümmern gefangen, er bewegte sich ein wenig, dann blieb auch er stecken.
    »So«, sagte eine spöttische Stimme über uns. »Du bist also Havald. Der Held des alten Reichs und unbesiegbar.« Ich hörte den Mann lachen. »So schwer war es gar nicht … nur ein wenig Planung und siehe da, du liegst mir hilflos zu den Füßen.«
    Durch den halb eingestürzten Eingang sah ich aus meinem Winkel etwas, das mein glücklicher Bezwinger nicht sah, ein paar Panzerstiefel, jenen sehr ähnlich, die ich erst kürzlich mit solch großer Erleichterung ausgezogen hatte.
    »Dann wollen wir es beenden«, meinte unser Feind, während ich mich ein letztes Mal gegen den schweren Balken stemmte. »Mein Herr wird mich reich be…«
    Das dumpfe Abschussgeräusch einer schweren Armbrust schnitt ihm das Wort ab, was immer er noch sagen wollte, er fiel erst auf die Knie, dann vornüber vor uns auf den Boden. Wie eine gebrochene Puppe lag er da, sein Gesicht neben dem meinen, ein Armbrustbolzen hatte ihn in den Mund getroffen, das gefiederte Ende drückte gegen meinen Hals. Neben ihm lag ein zerbrochener Glasdolch, aus dem eine gelbliche Flüssigkeit auf den Stein an meiner Seite tropfte. Und auch wenn ich mich kaum bewegen konnte, versuchte ich doch, Abstand zwischen mich und das Zeug zu bringen.
    »Danke«, keuchte ich, während weitere Panzerstiefel an uns vorbeistürmten und dieses eine Paar vor uns stehen blieb. »Euch schicken die Götter, aber wir könnten Hilfe mit dem Balken hier gebrauchen!«
    »Ich hasse es, wenn sie lange Reden halten«, meinte unser Retter, und die schweren Stiefel kamen näher. »Aber manchmal ist es nützlich. Ihr lebt noch, sehe ich«, meinte der Mann dann und stieß mich mit dem Stiefel leicht an. »Ansonsten hätte es ja wenig Sinn ergeben, Euch erneut umbringen zu wollen.« Der Balken über mir bewegte sich.
    »Es gibt eine Wyvern, ein Untier, auf dem Dach!«, versuchte ich die Männer zu warnen.
    »Haben wir gesehen«, meinte der Bulle fröhlich. »Es ist gerade weggeflogen … dumm ist das Biest nicht!« Ein junges Gesicht mit fröhlich funkelnden Augen unter einem schweren Helm beugte sich herab. »Bei Borons Gürtelschnalle, Ihr seid ja zu zweit!«
    »Das habt Ihr klug erkannt«, meinte Serafine spitz, und der Soldat lachte.
    »Dafür bin ich bekannt. Der Götter Segen für Euch, Sera, das Glück habt Ihr ja schon gehabt!«
    Und da beschwerte er sich darüber, wenn jemand lange Reden hielt! »Der Balken«, erinnerte ich ihn. Für unsere Lage erschien mir der Mann zu frohgemut, was ich ihm etwas übel nahm.
    »Sogleich, nur etwas Geduld, wir wollen ja nicht, dass der Rest des Hauses auf Euch niederstürzt. Habt Ihr es denn wenigstens bequem? Für ein Stelldichein scheint der Ort mir nicht geeignet!«
    Unter mir zuckte Serafine. Ich stützte mich sorgsam ab und wandte mich ihr zu.
    »Was ist?«, fragte ich besorgt.
    Unter all dem Dreck und grauem Staub lächelte sie. »Ich dachte nur«, flüsterte

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