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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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gleißendes Licht und Funken sammelten.
    Doch weder Stahl noch Magie bot sich ein Ziel, zuerst war dort an der Wand nichts zu sehen, nur zu hören war etwas, ein Pochen und ein Knirschen in den Wänden, und noch während Serafine die Dolche aus ihren Ärmeln schüttelte, glitt ein Teil der Wand zurück … hervor trat eine zierliche Figur, gefolgt von einem Mann in den Roben Borons.
    Die dunkle Elfe blinzelte ins Licht.
    »Götter«, entfuhr es mir, ich wollte es nicht glauben, was ich sah. »Wie kommt denn ihr hierher?«
    »Daraus folgere ich«, meinte Asela trocken und ließ den Stahl sinken und Magie aus ihren Fingern gleiten, »dass man wohl bekannt ist miteinander!«
    »Bei Solante, Havald«, meinte Zokora in ihrer weichen Stimme. »Wenn du so weitermachst, wirst du mich irgendwann wohl doch noch dazu zwingen, zuzugeben, dass ein Mensch mich überraschen kann!«
     
    »Darf ich fragen, wer Ihr seid und was Ihr Euch erdreistet, das Haus Nertons ungebeten zu betreten?«, fragte der Hohepriester erschöpft. Varosch lächelte verlegen, dann sah er, was es hier zu sehen gab, und seine Augen weiteten sich, während er fassungslos die Laterne sinken ließ.
    »Mein Name ist Zokora und ich diene Solante«, meinte sie überraschend kurz und trat an den alten Mann heran. Mircha wollte dazwischengehen, Varosch hielt ihn zurück, da sprach Zokora schon weiter. »Willst du sterben, Diener des Soltar? So vieles ist ungetan, und noch hast du die Kraft für weitere Jahre. Aber nicht, wenn du hier stehst, denn mit jedem Schlag bricht dein Herz noch mehr. Willst du leben, lege dich hin, und ich stärke dein Herz, willst du zu deinem Gott, dann bleibe stehen und stelle weiterhin unnütze Fragen!«
    »Ich habe keine Furcht vor Soltar«, meinte der Hohepriester fast empört.
    »Du wärest ihm auch kein guter Diener, alter Mann, würdest du ihn fürchten! Lebe oder sterbe, doch entscheide jetzt, oder dein Herz entscheidet mit den nächsten Schlägen!«
    »Wer seid Ihr, dass Ihr so mit dem Hohepriester zu reden wagt?«, begehrte Mircha nun zu wissen »Haltet Euch von ihm fern!«
    Sie ignorierte ihn und sah den Hohepriester abwartend an.
    »So gesehen ist die Antwort klar«, meinte der im Flüsterton, dann ließ er sich vorsichtig auf den staubigen Boden sinken und streckte sich zu ihren Füßen aus.
    »Was tut Ihr da?«, rief Mircha empört und riss sich aus Varoschs Händen frei.
    »Ihr seid ‘seva’sol’ante , nicht wahr?«, fragte Bruder Jon leise vom Boden her und wies den Adepten Soltars mit einer Geste an, still zu sein, nur mühsam gehorchte Mircha diesem Wunsch. »So stimmt es also, dass Ihr Aspekt die Heilung auch zum dunklen Volk der Elfen brachte?«
    »Nein«, gab Zokora Antwort, während sie sich neben ihn kniete und ihren Beutel öffnete, um dort gefaltete und geölte Papiere herauszusuchen, sie enthielten Pulver, die sie auf einem anderen Papier zusammenmischte. »Die Göttin gab uns den Aspekt der Heilung, lange bevor es euch Menschen gab. Wir zeigten den Dienerinnen Astartes, wie sie es lernen können. Nur sind Menschen wohl zu dumm, sich manches dauerhaft zu merken. Havald«, fügte sie ohne aufzusehen hinzu. »Du hast immer eine Flasche dabei, gib sie mir.« Diesmal allerdings irrte sie, doch Asela hielt ihr bereits die ihre hin. »Gut«, meinte Zokora und sah hoch zu mir. »Jetzt entferne diesen dummen Priester aus meiner Nähe, bevor ich ihn noch selbst entferne! Varosch darf nicht die Hand gegen ihn erheben, aber du hast meine Erlaubnis, ihn niederzuschlagen, wenn er sich weigert.«
    »Danke«, meinte ich trocken und zog den widerstrebenden Mircha zur Seite.
    »Ihr droht mir, mich zu schlagen?«, fragte dieser fassungslos.
    Ich unterdrückte ein Seufzen und schüttelte den Kopf. »Nicht ich drohe Euch, sie tut es! Aber hört mich an: Würdet Ihr Euch der Hohen Priesterin der Astarte in den Weg stellen, die Euren Hohepriester heilen will?« Mircha sah mich nur fassungslos an.
    »Letztlich ist es das, was Ihr soeben getan habt«, erklärte ich ihm ruhig, während Zokora das Gesicht verzog, als sie feststellte, wie wenig in der Flasche war, dann mit den Schultern zuckte und das angemischte Pulver in die silberne Flasche schüttete. Sie schüttelte sie ein paarmal und reichte sie Bruder Jon, während nicht nur Gerlon fasziniert zusah.
    »Trink!«, befahl sie dem alten Mann. »Dann bereite dich auf den Schmerz vor, der kommen wird, zwanzig Herzschläge nach deinem ersten Schluck. Übersteh den Schmerz, und du bist

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