Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
Vom Netzwerk:
anderen.« Hunter lief bereits zur Tür, um keine weitere Sekunde zu verlieren, Garcia hinter ihm her. Sie rannten in Rekordzeit die sechs Treppenabsätze zur Hauptetage des Morddezernats hinunter. Das Großraumbüro war fast leer, nur die Detectives Lucas und Maurice saßen an ihren Schreibtischen.
    »Kennt sich einer von euch beiden mit Windhundrennen aus?«, schrie Hunter, kaum dass er durch die Tür war. Beide Detectives blickten ihn verständnislos an.
    Keine Antwort.
    »Hunderennen. Wettet jemand von euch?« Die Verzweiflung in Hunters Stimme war nicht zu überhören.
    »Hunderennen sind in Kalifornien verboten«, stellte Detective Lucas trocken fest.
    »Ist mir scheißegal, ich will wissen, ob sich einer von euch beiden damit auskennt. Wettet einer von euch?«
    »Was zum Teufel geht hier vor, Hunter?« Captain Bolter war aus seinem Büro gekommen, um zu sehen, was es mit dem Lärm auf sich hatte.
    »Ich hab jetzt keine Zeit, das zu erklären, Captain. Ich muss wissen, ob hier irgendwer wettet.« Hunter fiel auf, dass Detective Lucas unbehaglich zumute zu sein schien. »Lucas, red schon«, drängte ihn Hunter.
    »Ich habe hin und wieder schon mal gewettet«, gab Detective Lucas kleinlaut zu.
    Aller Augen richteten sich jetzt auf ihn. Hunter warf einen nervösen Blick auf seine Uhr. »In zweieinhalb Minuten beginnt im Jefferson County Kennel Club ein Hunderennen. Du musst mir sagen, wer gewinnt.«
    Die Verwirrung auf den Gesichtern der beiden Detectives wich einem Ausdruck der Belustigung. »Wenn das so einfach wäre, würde ich kaum noch hier sitzen, oder?«, bemerkte Detective Lucas mit einem trockenen Lacher.
    »Dann tu einfach dein Bestes, Lucas, weil nämlich sonst jemand sterben wird.« Hunters dringlicher Ton jagte allen im Raum einen Schauer über den Rücken.
    Captain Bolter erfasste sofort, was es mit Hunters Ungeduld auf sich haben musste. »Wie kommt man an eine Racecard?« Seine Frage war an Detective Lucas gerichtet.
    »Übers Internet.«
    »Dann machen Sie, na los«, befahl er dem Detective und trat zu ihm an den Schreibtisch.
    Lucas drehte sich zu seinem PC herum und startete den Browser. Er wettete gern, vor allem auf Hunde und Pferde, und hatte mehrere Links in seinen Favoriten gespeichert. Hunter, Garcia und Captain Bolter standen bereits neben ihm. Detective Maurice trat als Letzter dazu.
    »Jefferson County Kennel Club, sagtest du?«
    »Ja.«
    »Der ist in Florida.«
    Captain Bolter explodierte. »Ist mir scheißegal, wo der ist. Ich will die Racecard. Jetzt machen Sie schon.«
    »Okay, gleich haben wir’s.« Ein paar Mausklicks, und sie hatten die Racecard für das Rennen vor sich.
    »Was bedeutet das alles?«, fragte Garcia, der zum ersten Mal in seinem Leben eine Racecard für ein Hunderennen vor sich hatte.
    »Also, hier stehen die Nummern der Startboxen, das hier sind die Namen der Hunde, und hier stehen die Quoten«, erklärte Lucas und deutete dabei jeweils auf einen Bereich der Karte auf dem Bildschirm.
    »Was bedeuten die ganzen anderen Zahlen?«, fragte Hunter.
    »Vorlaufzeiten und bisherige Siege, aber das wäre jetzt zu kompliziert zu erklären.«
    »Na gut. Wie triffst du normalerweise deine Auswahl?«
    »Ich analysiere die Form der Hunde, aber dafür fehlt jetzt die Zeit.«
    »Welche Option haben wir dann?«
    »Ich weiß auch nicht. Ich nehme an, nach dem Markt zu gehen.«
    »Und das heißt?«, fragte Captain Bolter gereizt.
    »Kurz gesagt, die Quoten für die Hunde abwarten und dann auf den Favoriten setzen. Der Markt ist meistens ein ganz guter Indikator.«
    »So einfach kann es nicht sein«, sagte Hunter. Er wusste, dass der Killer ihm niemals eine so leichte Aufgabe stellen würde.
    »Nein, natürlich nicht, darum geht es ja. Sieh dir die Quoten an«, sagte Lucas und deutete auf den Schirm. »Es gibt insgesamt vier Favoriten, Box 1 , 2 , 4 und 5 , alle mit nahezu gleichen Wettquoten, drei zu eins, und die anderen Hunde sind gar nicht so weit dahinter. Dieses Rennen ist ziemlich schwer vorherzusagen. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich bei so einem Rennen überhaupt keine Wette platzieren.«
    »Wir haben aber keine Wahl«, warf Garcia ein.
    »Dann ist dein Tipp genauso gut wie meiner.«
    »Du bist doch hier der Spieler, verdammt.« Der Schlagabtausch wurde immer lauter und heftiger. Inzwischen hatten alle den Ernst der Situation begriffen, und die Nerven lagen blank.
    »Okay, jetzt beruhigt euch alle wieder«, befahl Hunter. »Lucas, tu einfach, was du kannst.«
    Lucas

Weitere Kostenlose Bücher