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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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diesen Knebel loswerden. Wenn er reden könnte, würde er diese Person überzeugen können, wer immer es auch war. Das konnte er doch so gut – mit Leuten reden. Als Anwalt hatte er millionenschwere Deals ausgehandelt. Er hatte Geschworene und Richter davon überzeugt, dass seine Sicht der Dinge die richtige war. Wenn er nur die Chance zu sprechen bekäme, dann könnte er seinen Peiniger überzeugen. Wenn er doch nur reden könnte.
    Erneut warf er sich mit aller Macht zur Seite, machte noch mehr Lärm. Allmählich breitete sich Hysterie in ihm aus.
    »Das wird dir auch nicht helfen.«
    Auf einmal erstarrte George. Er kannte diese Stimme. Ganz sicher, er hatte sie schon einmal gehört, aber wo? Er machte noch mehr Lärm.
    »Nur zu, dann mach eben Lärm, wenn es dir Spaß macht.«
    George hatte jetzt keinen Zweifel mehr. Er kannte diese Person. Er schloss die Augen, um sich ganz fest zu konzentrieren. Wo waren sie sich begegnet? In der Kanzlei? Im Gericht? Wo? George flehte sein Gedächtnis an, ihm zu helfen.
    Heiliger Himmel! Zitternd schlug er die Augen auf. Es war auf einer Party gewesen, einer Sadomaso-Party. Mit einem Mal kam seine Erinnerung zurück: Er sah die Person ganz deutlich vor seinem inneren Auge.
    Ich kenne dich. Ich weiß, wer du bist.  

24
     
    L ucas starrte auf das Resultat. Garcia versuchte, über die Schultern der anderen hinweg einen Blick auf die Anzeige zu erhaschen. Hunter hatte die Augen geschlossen, weil er nicht hinsehen mochte.
    »Wir haben verloren«, stieß Lucas heiser hervor. »Nummer zwei hat gewonnen, Nummer fünf ist Zweiter.« Er musste sich zwingen, Hunter anzusehen.
    »Nein.« Garcias Stimme war kaum hörbar. Er musste gegen eine plötzlich aufwallende Übelkeit ankämpfen und spürte, wie ihm das Frühstück hochkam.
    Captain Bolter schob Lucas zur Seite, um den Bildschirm besser sehen zu können.
    »Verdammt. Ich hätte die zwei nehmen sollen. Ich war hin- und hergerissen, zwei oder fünf – hätte ich doch bloß die zwei genommen«, stammelte Lucas und sank in seinem Stuhl zusammen.
    Captain Bolters Augen waren immer noch auf den Monitor gerichtet. Das Ergebnis lautete: 1 . Platz: zwei,
    2. Platz: fünf, 3. Platz: acht. »Sie können nichts dafür«, sagte er schließlich und legte Lucas wohlmeinend die Hand auf die Schulter.
    Hunter schwieg noch immer. Er stand mit geschlossenen Augen da, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Schließlich schlug er die Augen auf, blickte Garcia an und formte lautlos die Worte: »Ich glaub das nicht.«
    Keiner wagte, sich zu rühren. Keiner wusste etwas zu sagen. Hunter hätte am liebsten laut geschrien und auf Lucas’ Computerbildschirm eingedroschen, doch er zwang sich, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten.
    Hunters Handy klingelte wieder und ließ erneut alle zusammenzucken. Er zog es hastig aus der Tasche und blickte auf das Display. Ein kurzes Nicken zu Captain Bolter hin signalisierte, dass es der erwartete Anrufer war.
    »Ja«, sagte Hunter tonlos.
    »Pech gehabt.«  
    »Warten Sie …«, begann Hunter, doch die Leitung war bereits wieder tot.
    »Gehen Sie da raus«, wies Captain Bolter Lucas mit einem Nicken zum Bildschirm hin an. »Für heute reicht’s mir mit Hunderennen.«
    Lucas schloss den Browser und blickte zu Hunter auf. »Tut mir leid, Mann. Wenn ich etwas mehr Zeit gehabt hätte …«
    Hunter wusste, dass Lucas sein Bestes getan hatte. Wie er selbst gesagt hatte: Wäre es so einfach, würden sie alle ihr Geld mit Wetten verdienen.
    »Hunter, Garcia, wir müssen reden.« Captain Bolters Ton war streng. Diese Sache lief nicht nach Plan, jedenfalls nicht nach seinem Plan. Seine schweren Schritte hallten durch den Raum, als Bolter sein Büro ansteuerte. Hunter und Garcia folgten ihm schweigend.
    »Was zum Teufel geht hier vor sich?«, fragte Bolter, noch bevor Garcia die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Na was wohl, Captain? Der Killer ist wieder aktiv, nur dass er diesmal mich hat wählen lassen. Wenn ich auf den richtigen Hund tippe, bleibt das Opfer am Leben.«
    »Bei diesem letzten Anruf eben – hat er Ihnen da gesagt, wo das nächste Opfer liegt?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Spielt der jetzt Spielchen?«
    »Sieht verdammt danach aus.«
    Captain Bolter wandte sich ab und schaute zum Fenster. Fünfzehn Sekunden verstrichen in lastender Stille, bevor er weiterredete. »Warum? Das hat er vorher nie getan. Er hat Ihnen nie die Chance gegeben, ein Opfer zu retten. Warum also jetzt? Und warum

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