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Der Küss des schwarzen Falken

Der Küss des schwarzen Falken

Titel: Der Küss des schwarzen Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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dass sein Pulsschlag sich augenblicklich erhöhte. Verdammt! Noch keine Frau hatte ihn so in ihren Bann geschlagen wie sie. Und er war sicher, dass es auch keiner anderen je gelingen würde. Doch das durfte sie auf keinen Fall merken.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. “Es bleibt dabei, Grace.”
    Sie schlang ihm die Arme um den Nacken. “Rand, wir sind den ganzen langen Weg hierher gefahren. Wir können jetzt doch nicht einfach umkehren. Bitte!” Sie sah ihm tief in die Augen.
    Das sind verdammt unfaire Methoden, dachte er, weil er merkte, dass sein Widerstand langsam aber sicher dahinschwand.
    “Rand, ich verspreche dir auch, alles zu machen, was du sagst. Aber wir können sie nicht im Canyon lassen.”
    Damit hatte sie ihn an der entscheidenden Stelle zu packen bekommen. Bei all seinen berechtigten Einwänden, es einfach unversucht zu lassen, entsprach seiner Art ebenso wenig wie ihrer.
    Etwas Unverständliches vor sich hin brummend, nahm Rand ihre Arme von seinem Nacken. “Na schön, probieren wir’s. In zwei Minuten reiten wir los. Aber wenn wir die Mustangs nicht innerhalb einer Stunde gefunden haben oder bei dem ersten Anzeichen für einen Wetterumschwung kehren wir um. Und zwar ohne Widerrede. Wenn du anfängst zu diskutieren, verpacke ich dich wie ein Postpaket und binde dich aufs Pferd, verstanden?”
    Grace nickte. Obwohl sie sich über seinen Meinungsumschwung sichtlich freute, war doch auch ein Funke Angst in ihren Augen. Das kann nichts schaden, sagte sich Rand, umso aufmerksamer und vorsichtiger wird sie sein.
    Er drehte sich um und ging die Pferde satteln. Im Stillen fluchte er immer noch. Wohl war ihm nicht dabei, dass er nachgegeben hatte. Aber abgesehen davon, dass die Tiere wenigstens einen Versuch wert waren, hatte er Grace die Bitte einfach nicht abschlagen können. Sie hat mich ja schon ganz schön um den Finger gewickelt, dachte er missmutig. Aber, fiel ihm zu seiner Beruhigung ein, wenn das hier vorbei war, wird Miss Grace Sullivan wieder in ihre heimatlichen Gefilde zurückkehren und aus meinem Leben verschwinden. Dann wird wieder alles beim Alten und unter Kontrolle sein.
    Rand und Grace brauchten etwa eine halbe Stunde, um auf die Talsohle des Canyons zu gelangen. Inzwischen wurde es langsam hell. Der Tag kündigte sich mit rosa und hellblauen Streifen am Horizont an. Hoch über ihnen kreisten zwei Habichte. Kaninchen flitzten vor ihnen durchs Unterholz. Rand warf immer wieder einen Blick zum Himmel. Noch sah das Wetter gut aus. Jetzt kam es darauf an, dass es ihnen möglichst bald gelang, eine Spur von den Mustangs aufzunehmen.
    Den ganzen Ritt in den Canyon hinab hatten sie kein Wort gewechselt. Rand kam das entgegen. Die vergangene Nacht ging ihm noch im Kopf herum. Er fühlte sich ein wenig um seine gewohnte Selbstsicherheit gebracht und hätte nicht so recht gewusst, was er sagen sollte. Danke, Grace, dass ich bei dir der Erste sein durfte? Unsinn! Er hatte nun wirklich nicht ahnen können, dass sie noch Jungfrau gewesen war. Wie auch? Sie war eine erwachsene und verdammt attraktive Frau. Nicht im Traum wäre ihm eingefallen, dass sie noch nie zuvor einen Mann gehabt haben könnte. Doch das es so war, schmeichelte seinem männlichen Ego. Sie hatte gesagt, sie habe gewartet, weil das erste Mal etwas Besonderes sein sollte. Etwas Besonderes war es allerdings auch für ihn gewesen. Eine Frau wie Grace hatte er noch nicht erlebt.
    Wenn es um Sex ging, war er immer äußerst vorsichtig gewesen. Zum einen natürlich, um seine Gesundheit zu schützen. Aber er wollte auch in anderer Hinsicht sichergehen. Eine Frau mit einem Kind von ihm zurückzulassen, das wäre für ihn undenkbar. Wenn eine Frau von ihm schwanger wäre, würde das für ihn bedeuten, sein bisheriges Leben aufzugeben, sich niederzulassen, vielleicht sogar zu heiraten. Niemals würde er zulassen, dass sein Kind ohne Vater aufwuchs oder von einem anderen großgezogen wurde. Es gab genug Edward Sloans auf der Welt. Dieses Martyrium wollte er seinem Kind gewiss ersparen.
    Was für eine Art Vater würde er selbst sein? Rand schreckte zurück. Nicht nur, dass er absolut keine Ahnung von Fläschchen, Mützchen und Bäuerchen hatte, Babys machten ihm regelrecht Angst. Sie waren so hilflos und zerbrechlich. Lieber würde er mit bloßen Händen eine Klapperschlange fangen, als eine Windel wechseln.
    Rand warf über die Schulter einen Blick zurück auf Grace, die ihm im Abstand von fünf Metern auf der kleinen gescheckten

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