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Der Küss des schwarzen Falken

Der Küss des schwarzen Falken

Titel: Der Küss des schwarzen Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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zurücksank.
    “Grace”, flüsterte er heiser, “ich will dir nicht wieder wehtun.”
    Sie fragte sich, was er damit meinte. Aber es war zu spät, darüber nachzudenken. Jetzt war überhaupt nicht der Moment zum Denken. So zog sie ihn an sich und küsste ihn. Voller Ungeduld und Sehnsucht presste sie sich mit den Hüften an ihn. Als er in sie eindrang, kam ein Laut tiefer Verzückung aus ihrer Kehle. Sie empfand keinen Schmerz, sondern pure Lust. Eine Lust, die mit jedem Kuss, jedem geflüsterten Wort, jedem Stoß von ihm wuchs. Sie hielten sich aneinander fest und trieben sich gegenseitig an. Immer höher und höher dem Gipfel entgegen. Sie gehörte ganz ihm, er gehörte ganz ihr, bis sie gemeinsam ihr Ziel erreicht hatten.

7. KAPITEL
    Das Gezwitscher der Vögel weckte Grace, noch bevor die Sonne aufgegangen war. Eine kühle Brise strich über ihr Gesicht, und sie konnte riechen, dass das Feuer schon wieder brannte. Sie fand sich allein in ihrem Schlafsack. Rand war bei den Pferden. Sie hörte, wie er ihnen zuredete. Sie ließ sich Zeit, kuschelte sich noch einmal in ihr warmes Nest und gab sich den Erinnerungen an die vergangene Nacht hin.
    Rand war ein wunderbarer, aufregender Liebhaber gewesen. Nie würde sie diese Nacht vergessen. Selbstverständlich war es absurd anzunehmen, es könnte mehr daraus werden als das, was es war: das überwältigende Erlebnis einer Nacht. Dennoch, und mochte es noch so töricht sein, regte sich ein Funke Hoffnung in ihr.
    Sie streckte sich und stützte sich auf die Ellbogen. Rand kam gerade mit den Pferden zurück, die er zum Trinken an den Bach geführt hatte. Er trug ausgeblichene Jeans, sein Hemd war offen. Sein schwarzes Haar glänzte, und auf den Wangen war deutlich der dunkle Bartschatten zu erkennen. Er sah sehr attraktiv aus, und augenblicklich hatte sie wieder Sehnsucht und Verlangen nach ihm.
    Ihr Herz schlug wie wild, als Rand auf sie zukam. Auf halbem Wege jedoch meldete sich knatternd das Funkgerät in seinem Pick-up. Er warf ihr einen bedauernden Blick zu und lenkte seine Schritte zum Wagen. Grace konnte nicht hören, was gesprochen wurde, da er ihr den Rücken zukehrte, aber als er sich wieder zu ihr umdrehte, hatte sich seine Miene verfinstert.
    “Was ist los?”, fragte sie besorgt.
    “Wir müssen weg”, sagte er. “Ein Unwetter ist im Anmarsch.”
    “Weg?”, wiederholte sie verständnislos. “Du meinst, wir sollen hier wieder wegfahren?”
    “Die Nachricht kam eben von deinem Bruder”, antwortete Rand gleichmütig. “Er und Marty sitzen wegen des Gewitters im Basislager fest.”
    Grace erschrak. “Ist alles in Ordnung mit ihnen?”
    “Ja, sie sind okay. Aber solange das Unwetter tobt, kommen sie dort nicht weg. Und kein Mensch kann sagen, wie lange es noch dauert.”
    Im nächsten Moment stand Grace fix und fertig angezogen neben ihrem Schlaflager und zog sich die Stiefel über. “Dann werden wir es ohne sie versuchen.”
    “Einen Teufel werden wir. Selbst wenn wir die Pferde finden – ich sage ausdrücklich: wenn –, ist es schwieriger und anstrengender sie da rauszubekommen, als du denkst. Dir fehlt die Kraft und die Erfahrung dazu.”
    “Ich bin kräftiger, als ich aussehe, Rand”, sagte Grace entschlossen und zog die Hosenbeine über die Stiefel. “Und ich begreife schnell. Du wirst es mir eben zeigen.”
    Während sie die Jeans zuknöpfte, erhaschte Rand noch einen Blick auf ihren flachen Bauch. Er musste daran denken, wie er ihn vergangene Nacht geküsst hatte. Am liebsten hätte er es auf der Stelle wieder getan, aber er zwang seine Gedanken zurück zu den Dingen, die im Augenblick Vorrang hatten.
    “Verdammt, Grace! Das ist nicht mal eben ein Spazierritt. Wenn wir vom Unwetter erwischt werden, während wir noch im Canyon sind, kommen wir da nicht mehr lebend raus.”
    “Wir schaffen das, Rand. Ich weiß, dass wir es schaffen.” Sie nahm ihr Jeanshemd und zog es über das T-Shirt. “Sieh nach oben. Es ist kein Wölkchen am Himmel. Wir wissen nicht einmal, ob der Sturm überhaupt herkommt.”
    “Wir können aber auch nicht sicher sein, dass er nicht kommt. Und wenn er kommt, kann das verflixt schnell gehen.”
    “Rand, ich schwöre dir, sobald es danach aussieht, dass es zu riskant werden könnte, kehre ich ohne Diskussion sofort um.”
    Er schüttelte den Kopf. “Kommt nicht infrage. Wir reiten nicht.”
    Sie trat dicht an ihn heran. Er gab sich alle Mühe, sich davon nicht beeindrucken zu lassen, konnte aber nicht verhindern,

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