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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
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geboren, um kriminell zu sein.“
    „Wieso soll ich das tun?“ Frank Greyson ist noch immer nicht ganz überzeugt.
    „Weil er eine
Gefahr
darstellt“, antwortet ihm O’Connell leicht säuerlich. „Er hat einen Mann krankenhausreif geprügelt.“
    Greyson sagt nichts. O’Connell versetzt ihm den Todesstoß. „Sie bekommen von mir alle mögliche Unterstützung, die Sie zu diesem Zweck brauchen.“
    Frank verlässt niedergeschlagen das Büro. Eigentlich sollte er sich ja freuen, endlich einmal hinter seinem angestaubten Schreibtisch wegzukommen. Wäre diese neue Aufgabe nicht so eindeutig eine „Wie werde ich Frank nur los“ - Aufgabe, dann würde er sich wirklich darüber freuen. Vor allem, weil er in den letzten Jahren noch kein einziges Mal befördert wurde.
    In Frank keimt eine neue Idee auf, als er das Büro seines Bosses verlässt: Vielleicht ist an seinem neuen, richtigen Fall wirklich was dran, also an den Morddrohungen. Wenn er also seinen Job gut macht, das mit den Briefen aufklärt und Hunt an O’Connell ausliefert – vielleicht winkt ihm dann endlich seine so lang ersehnte Belohnung entgegen? Wäre doch möglich, oder?
    Frank strafft mit einem Mal seine Schultern und geht mit beschwingtem Schritt den Korridor entlang. Er pfeift vergnügt – und übersieht sogar den Kaffeeautomaten.
    ***
    Über Mittag wird es in der prallen Sonne fast unerträglich heiß. Evelyn gönnt sich und Tom keine Pause.
    Verbissen bohrt er mit seinem Finger in der Erde.
    Kann man vom Unkrautjäten eigentlich sterben?
    In dieser mörderischen Hitze könnte man verdursten.
    Tom trinkt einen Schluck aus seiner Wasserflasche. Man könnte aber auch an einem Herzanfall sterben, verursacht von einer Sklaventreiberin, die direkt neben einem kniet und sich keine einzige Bewegung entgehen lässt. Tom wischt sich mit seinen dreckigen Fingern über die schweißnasse Stirn.
    „Wie viele Leute sind eigentlich schon bei Gartenarbeiten gestorben?“ Er richtet sich vorsichtig auf. Vorsichtig, weil ihm der Rücken weh tut.
    „Wenn Sie die Ehemänner meinen, die von ihren Ehefrauen mit dem Spaten erschlagen wurden, dann waren es bestimmt schon einige“, sagt Evelyn, ohne von ihrer Arbeit aufzublicken.
    „Soll das heißen, man kann Frauen nichts recht machen?“
    „Männer haben einfach keine Ahnung was Frauen wollen.“ Sie wirft ein kleines ausgerissenes Büschel Gras in den Eimer, der zwischen ihnen steht.
    „Oh. Vielen Dank.“
    „Keine Ursache.“
    Tom reißt mit zusammengebissenen Zähnen eine Schlingpflanze aus.
    Gegen zwei Uhr schlägt Evelyn schließlich vor, eine kleine Pause einzulegen.
    Sie setzen sich auf der Veranda in einen Gartenstuhl. Toms Bandscheiben seufzen erleichtert auf.
    „Tee?“ Sie ist schon wieder auf den Beinen.
    „Gerne.“ Tom hat von der letzten Tasse noch den Geschmack auf der Zunge.
    Sie verschwindet im Haus.
    „Durch den vielen Regen wächst das Unkraut besonders schnell“, sagt sie, als sie mit zwei riesigen Tassen und einem Teller mit Sandwichs wieder rauskommt.
    Er kann sich gut vorstellen, dass sie nur darauf gewartet hat, dass endlich mal einer kommt und im Gemüsebeet klar Schiff macht.
    „Übrigens“, beginnt sie und nimmt sich ein Sandwich. „Ich habe mich entschlossen, an der Fashion Week in Berlin teilzunehmen. In zwei Tagen geht’s los. Ist das ein Problem für Sie?“
    Nachdem sie die Details geklärt haben, essen und trinken sie schweigend. Die Sandwichs bestehen nur aus zwei viel zu dicken Scheiben Weißbrot mit nur je einer lächerlichen Scheibe Schinken und Käse. Keine Spur von Tomatenscheiben oder Salatblättern, geschweige denn Mayonnaise oder einer anderen Soße.
    Tom lässt die Tatsache verlauten, dass er Probleme mit seinem Rücken hat, was Evelyn allerdings ignoriert. Er hat sein Sandwich noch nicht mal zur Hälfte hinuntergewürgt, da meint sie plötzlich, dass es jetzt aber an der Zeit ist, im Garten weiter zu machen.
    ***
    Irgendwann gegen drei Uhr hat er so viele Vorwände zusammen, dass er sich aus dem Staub machen und den Urwald für eine Weile hinter sich lassen kann. Er fährt in die Innenstadt und besorgt sich vier billige Überwachungskameras mit einem 3-Zonen Bewegungssensor mit einer Auslösedistanz von bis zu zwanzig Metern und einer Infrarotausleuchtung für Nachtaufnahmen. Des Weiteren kann er auch noch einen Bewegungsmelder auftreiben.
    Er befestigt die erste Kamera neben dem Gartentor in der dichten Hecke, die zweite ebenfalls in deren üppigen

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