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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
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Lieblingskuchen waren?“
    Tom hört ihrem darauf folgenden Monolog über die verschiedensten Torten und Kuchen kaum zu, sondern konzentriert sich ganz auf das Spiel.
    Nach ungefähr zwanzig Minuten sind sie mit dem Spiel fertig und Catherine beendet ihren ununterbrochenen Redeschwall.
    Tom kehrt wieder zu seiner Sklaventreiberin in den Garten zurück und wühlt weiterhin wie ein Besessener das Erdreich um.
    Als sie endlich Schluss machen, hat Tom die Erde überall. Sie klebt an seinen Händen, in seinem Gesicht und auch zwischen seinen Zehen. Sogar das Abendbrot auf der Veranda schmeckt nach Erde und zwischen seinen Zähnen knirscht es unangenehm.
    Catherine sieht zum Himmel empor und sagt, dass es nach Regen aussieht. Danach räumen sie ihre benötigten Gartengeräte weg und Toms Muskelkater setzt ein.
    ***
    Er sitzt vor seiner geschlossenen Tür und hat die Arme leicht um die Knie geschlungen. Er beobachtet das Haus. Es brennt noch immer Licht in der Küche. Er kann Evelyn sehen, wie sie am Spülbecken steht. Sie hat die Ärmel hochgekrempelt und ihre Arme stecken im Spülwasser. Sie hantiert geschickt mit einem Schwamm und Töpfen. Tom meint, das Spülwasser in der ganzen Küche herumspritzen zu sehen.
    Er hat ihr beim Abendessen erklärt, dass es hier in Zukunft nicht mehr so locker zugehen wird wie bisher. Er möchte über jeden ihrer Schritte informiert sein, sei es, wenn sie auch nur in die Abstellkammer geht. Sie hat sich daraufhin beschwert, dass sie sich total überwacht fühle. Er hat ihr ungerührt geantwortet, dass dem durchaus so sei und dass sie sich gerne seinen Anweisungen widersetzen kann – aber dann könne sie sich genauso gut einen neuen Bodyguard suchen. Sie hat den restlichen Abend nicht mehr mit ihm geredet.
    Catherine ist schon vor ungefähr einer halben Stunde zu Bett gegangen. Als Evelyn fertig ist, stellt sie das saubere Geschirr zum trocknen in eine Ecke und wischt noch einmal über die Arbeitsplatte und den Herd. Dann trocknet sie sich die Hände an einem Geschirrtuch ab, rückt die Stühle zurecht und macht in der Küche das Licht aus.
    Er wartet, bis auch der Flur dunkel ist, dann wandert er eine Runde über den Rasen und lässt sich schließlich auf einem der schmiedeeisernen Stühle im Blumenbeet nieder. Er zieht den anderen Stuhl heran und legt seine Füße darauf ab. Er lässt sich tiefer in den Stuhl rutschen und lehnt seinen Kopf hinten an. Seine Augen fallen ihm schon fast zu. Der Mond hängt wie eine riesige runde Scheibe am Himmel. Die Sterne schimmern nur blass und sind kaum zu erkennen, der Mond und die Lichter der Großstadt sind zu hell.
    ***
    Evelyn geht ins Bett. Sie legt sich auf den Bauch und kuschelt sich in ihrer Decke ein. Sie schließt die Augen. Zehn Minuten liegt sie so da, aber sie kann nicht einschlafen. Sie sieht auf den Wecker. Halb zwölf. Sie ist noch überhaupt nicht müde. Außerdem ist es viel zu warm. Sie dreht sich wieder auf den Rücken und starrt in die Dunkelheit. Geheimnisvolle Schatten spielen an den Wänden. Sie setzt sich auf und lehnt sich am Kopfteil des Bettes an. Mit ihren Füßen schiebt sie die Bettdecke von sich und sieht aus dem großen Fenster. Der Vollmond steht hell am Himmel und erleuchtet fast das ganze Zimmer und auch den Garten mit seinem verdammten Wildwuchs. Dann steht sie auf, zieht ihren braun-weiß gestreiften Bademantel über ihr graues Nachthemd, geht leise die Treppe hinunter und setzt sich mit angezogenen Beinen auf das Sofa im Wohnzimmer. Sie hat den Ton des Fernsehers abgestellt und zappt sich kurz durchs Programm. Dann schaltet sie das Gerät ab und geht in die Küche. Sie macht das Licht nicht an, sondern tastet sich alleine mit dem Mondlicht bis zum Spülbecken vor und lässt Wasser in ein Glas laufen. Sie trinkt es, während sie sich an die Arbeitsplatte lehnt. Das benutzte Glas stellt sie neben die Spüle. Dann geht sie ins Wohnzimmer hinüber und öffnet dort die Terrassentüre.
    ***
    Tom tut der Rücken weh und trotz seiner Schmerzen wäre er beinahe eingeschlafen, wenn er nicht plötzlich ein leises Quietschen gehört hätte. Müde wendet er seinen Kopf in die Richtung des Hauses. Die Terrassentür vom Wohnzimmer ist aufgegangen. Und nun tritt Evelyn auf die Veranda und wandert barfuß etwas auf dem rauen Holz umher, bevor sie sich auf der anderen Seite der Veranda, in Richtung des Hühnergewächshauses, an das Geländer lehnt. Sie bemerkt Tom nicht. Er beobachtet sie eine Weile weiter, wie sie dort steht und

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