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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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lächelte. » Auch wenn mein Astralkörper meinen Körper während des Orgasmus verlassen kann, geschieht das nur für kurze Zeit.« Er zeigte auf sich selbst. » Das silberne Band, das die beiden verbindet, zwingt mich dazu, immer wieder zurückzukehren. Aber um unsere Familie in die Zukunft zu führen und unser göttliches Erbe anzutreten, muss ich meinen alternden Körper verlassen. Wenn ich jedoch das silberne Band durchtrenne und mit einem neuen physischen Körper verbinde, dann muss es der Richtige sein – ein Reinerer.«
    Sorchas Mund war so trocken, dass sie kaum sprechen konnte. » Was willst du damit sagen?«
    » Unser Nachkomme wird das perfekte Gefäß darstellen. Dein Körper besteht bereits zu fünfzig Prozent aus meiner DNA . Unser Kind besäße schon fünfundsiebzig Prozent. Wenn du einen Jungen zur Welt brächtest, hätte ich einen Monat Zeit, um mich seines Körpers zu bemächtigen.«
    » Wie zum Teufel würden Sie das machen?«, fragte Fox, nicht länger wütend, sondern nur noch ungläubig.
    » Wenn mein Geist im Moment des Orgasmus meinen Körper verlässt, werde ich dafür sorgen, dass mein Körper stirbt. Auf diese Weise wird das silberne Band durchtrennt, und ich bin frei, durch das Kronenchakra des Ungeborenen oder des Neugeborenen einzutreten und mein Band mit meinem neuen Gefäß zu verbinden. Ich werde wiedergeboren.«
    » Und du glaubst das tatsächlich?«, fragte Sorcha. » Du würdest dich selbst umbringen, um wiedergeboren zu werden?«
    » Selbstverständlich. Um wiedergeboren zu werden, muss man zuerst sterben. Wenn du also einen Jungen gebärst, könnte ich mittels Astralprojektion wiedergeboren werden.«
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf. » Du willst damit sagen, ich würde dich – meinen eigenen Vater – zur Welt bringen?«
    » Ja.« Er lächelte. » Wenn du ein Mädchen gebärst, könnte ich es sogar noch eine Stufe weiterführen. Ich bin noch nicht einmal sechzig, also könnte ich warten, bis unsere Tochter geschlechtsreif ist, und dann ihr meinen Samen einpflanzen. Das Kind, das sie zur Welt brächte, besäße zu siebenundachtzig Komma fünf Prozent meine DNA . Es wäre eine Astralprojektion in ein Gefäß, das in jeder Hinsicht eine reinere, bessere Version von mir selbst darstellte. So wie Sorcha reiner ist als ich, wäre unser Nachkomme reiner als sie – besser als indigo, besser als violett. Ein reines Weiß. Ein Gott.«
    » Und dieser Gott wären dann Sie?«, fragte Fox.
    » Ja.«
    » Woher wissen Sie überhaupt, ob Sorcha heute Nacht empfängnisbereit ist?«
    » Dies ist nur die erste Befruchtung. Es ist gut möglich, dass weitere nötig sind. Aber jetzt ist die fruchtbarste Zeit für alle Frauen im Dorf. Da sie so eng zusammenleben, gleichen sich die Zyklen der Frauen hier im Dorf über die Zeit aneinander an, so dass sie alle ihren Eisprung an Vollmond haben. Wenn Sorcha länger als einen Monat fort gewesen wäre, hätte sich das womöglich geändert, aber dem war nicht so.«
    Sorcha schluckte. Sie wusste, dass er recht hatte, und fühlte sich noch schlechter. Ihr war, als hätte er ihren Körper bereits in Besitz genommen. » Also hat das Große Werk nichts mit der Indigo-Familie zu tun. Du hast dir diesen ganzen Kult nur angeeignet und diesen Turm bloß gebaut, um dir einen neuen Körper zu erschaffen? Damit du unsterblich wirst?«
    Verärgert über Sorchas und Fox’ Unverständnis runzelte Delaney die Stirn. » Nein. Ich tue es für sie, für meine Anhänger. Ich gebe nur den Weg vor. Ich bin ein Pionier, nichts weiter. Dank meiner Vorarbeit werden alle Mitglieder der Indigo-Familie eines Tages Meister ihres Geistes sein. Sie werden wieder sein wie ihre Vorfahren, die Engel: unsterblich. Wir alle werden unsterblich sein. Ich bin nur ihr Anführer, ich gehe den ersten Schritt und bringe das erste Opfer.«
    » Aber das ist doch nichts als Einbildung«, erwiderte Sorcha. » Das musst du doch begreifen.«
    » Hast du mir nicht zugehört?«, fragte Delaney. » Wir alle müssen Opfer bringen, Sorcha – auch du. Das ist der einzige Weg vorwärts. Indem ich meine Unsterblichkeit sicherstelle, kann ich das göttliche Erbe der Indigo-Familie wiedererwecken und ihre Zukunft sichern.«
    Fox trat vor und machte einen letzten Versuch. » Tun Sie es nicht, Regan. Und wenn nur deshalb, weil es nicht funktionieren wird. Es kann nicht funktionieren. Sie begründen alles – Ihren Glauben, dass Sie von Göttern abstammen, den Kult, das Große Werk, die Morde, Inzucht –,

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