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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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einfach alles auf einer seltenen sensorischen Anomalie, ihrer Synästhesie. Das entbehrt jeglicher Grundlage. Wenn Sie zulassen, dass Ihr Körper stirbt, werden auch Sie sterben. Ihre Seele wird nicht auf Ihr Kind übergehen. Sie werden sterben. Das ist sinnlos und idiotisch.«
    » Sinnlos und idiotisch?« Delaney war jetzt rot vor Zorn. » Ich habe Ihre Überheblichkeit satt, Dr. Fox. Ich hatte gehofft, Sie wüssten meine Arbeit zumindest zu schätzen. Ich wollte, dass Sie sie verstehen. Aber jetzt sehe ich, dass Sie dafür zu dämlich sind. Es ist mir egal, was Sie denken – was ihr alle denkt –, denn heute Nacht werdet ihr sehen, dass ich recht habe.« Er nickte Kaidan zu. » Ruf die anderen. Es ist so weit.«
    Als Kaidan gegangen war, wandte Delaney sich noch einmal an Fox. » Lassen Sie mich Ihnen erklären, was mit Ihnen geschehen wird: Heute Nacht werden wir beide auf die Astralebene projiziert werden: Sie, indem Sie sterben, ich durch Sex. Man wird Sie in eins der Indigo-Zimmer bringen, wo bereits eine Tafel mit Ihrem Namen hängt. Dort wird man Sie mit einer seidenen Garotte strangulieren. Es wird ein langsames, schmerzhaftes Sterben sein, befürchte ich. Für einen starken Eindruck ist ein traumatischer Tod erforderlich. Einige unserer ersten Versuche verliefen schlecht, weil meine ergebenen Anhänger zu willig und ohne große Schmerzen starben. Die ersten Pioniere, in Kalifornien, haben sich selbst das Leben genommen. Sie waren so eifrig und glücklich, dem Großen Werk zu dienen, dass sie so gut wie gar keinen Eindruck hinterließen.« Er tippte auf das große Lotussymbol im Boden unter seinen Füßen. » Nachdem Ihr physischer Körper gestorben ist, wird Ihr Astralkörper, der neuste Eindruck im Turm, über das Netz aus Amethyst in dieses Symbol von Sahasrara, dem siebten Chakra, fließen, wo Sie sich mit all den anderen Seelen vereinen werden. Um Mitternacht – zur Geisterstunde – werde ich hier auf diesem Bett aus Amethyst mit Sorcha schlafen. In dem Moment, in dem ich sie befruchte und meinen Körper verlasse, werde ich Sie finden. Wir werden tanzen, Sie und ich, den Tanz des Todes. Aber im Unterschied zu Ihnen, Dr. Fox, werde ich zu den Lebenden zurückkehren.«

63
    Als Kaidan auf sie zutrat, rückte Sorcha noch enger an Fox heran. » Es tut mir so leid, dass ich Sie in diese Sache mit reingezogen habe«, flüsterte sie mit vor Emotionen brüchiger Stimme. » Es tut mir so leid, dass ich nicht auf Sie gehört habe.«
    » Machen Sie sich um mich keine Gedanken«, sagte er. » Alles, was ich getan habe, tat ich, weil ich es so wollte. Ich bereue nichts davon.« Als Kaidan und die beiden Wächter ihn fortzogen, rief er ihr zu: » Geben Sie die Hoffnung nicht auf!«
    Fox wehrte sich nicht und protestierte auch nicht, als sie ihn wegführten. Es hätte ohnehin nichts genützt: Sie waren zu viele und es gab nichts mehr zu sagen. Als die Ehefrauen auf Sorcha zutraten, trafen sich noch einmal ihre Blicke. » Alles wird gut«, formte er mit den Lippen. Sie nickte tapfer, aber die Angst in ihren Augen zeigte ihm, dass sie nicht daran glaubte. Er war sich selbst nicht ganz sicher, ob er es wirklich glaubte. Und doch fühlte er sich seltsam ruhig. Als sie ihn die Treppe runterführten, konnte er im Saum seiner Robe die Glasscherbe spüren, die er von der kaputten Fensterscheibe mitgenommen hatte. Er sah auf seine Handfesseln und hoffte, dass er, als er zuvor die Treppe runtergefallen war und mit der Scherbe versucht hatte, die seidenen Fesseln zu zerschneiden, genügend Stränge durchtrennt hatte.
    Als sie auf dem Indigo-Stockwerk ankamen, wandte er sich an Kaidan. » Werden Sie es tun?«
    » Ja.«
    Er nickte. » Da bin ich froh.«
    Stirnrunzeln. » Warum?«
    » Ich will Ihnen in die Augen sehen, wenn ich sterbe, Kaidan. Es wird mir helfen zu wissen, dass das Leben meines Mörders noch verkorkster ist als meins. Ich will sehen, wie Sie sich krümmen bei dem Gedanken, was Sie Ihren Vater hier oben tun lassen. Verdammt, Kaidan, ich kann verstehen, warum Sie diese Männer in Portland umgebracht haben, wirklich. Das waren Mörder und Vergewaltiger – genau wie Ihr Vater. Ein Teil von Ihnen wollte sich damit gegen ihn auflehnen, ihn bestrafen und die Frauen rächen, die Ihnen in Ihrem Leben wichtig waren. Ich kann sogar verstehen, warum Sie mich töten. Ich bedeute Ihnen nichts. Aber ich kann nicht nachvollziehen, dass Sie ihrem Vater erlauben, Sorcha so etwas anzutun.«
    Kaidan sagte nichts und führte ihn

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