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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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herauszunehmen. Doch sie hielt inne, tat es zurück und steckte das Passbild darüber. Einen Moment lang betrachtete sie ihr neues Selbst, dann schloss sie das Medaillon.
    Fox wandte sich wieder in Richtung des Haupthauses. » Was sagst du zum Gestüt deines Onkels? Gefällt es dir hier?«
    » Sehr.« Sie sah ihn an. » Aber eins musst du verstehen, Nathan: Ich mag Connor und seine Familie, sie haben ein wunderschönes Heim. Und ich finde es großartig, eine normale Familie zu haben, aber – und es ist ein großes Aber – ich gehöre nicht hierhin. Ich weiß, dass du dir Sorgen um mich machst, Nathan, aber das brauchst du nicht. Nicht mehr. Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussehen wird, aber ich weiß, dass mir zwei Dinge wichtig sind: Zum einen das mothú. Meine Todesecho-Synästhesie ist ein so bedeutender Teil von mir geworden, dass ich es von einem Fluch zu einer Gabe machen möchte. Statt Angst davor zu haben, möchte ich seine Kraft nutzen und es für etwas Nützliches einsetzen.«
    » Und das Zweite?«
    Sie seufzte. Meine Güte, für einen so scharfsinnigen Mann war er ganz schön schwer von Begriff. Sie ging auf ihn zu. » Du, Nathan.« Sie trat näher, bis sie nur noch wenige Zentimeter auseinanderstanden. Fast hatte sie erwartet, er würde zurückweichen, aber er blieb stehen, und das gab ihr Mut. » Siehst du es denn nicht, Nathan? Du hast mich gerettet.« Sie trat noch näher. » Als ich verloren war, hast du mich gefunden. Als ich gebrochen war, hast du mich wieder geheilt. Als ich in Gefahr war, bist du mir nachgekommen.« Sie war ihm jetzt so nah, dass sie sich berührten, sein harter Körper an ihrem. Sie sah auf und versuchte, in seinen blauen Augen zu lesen. » Jetzt bin ich dran.«
    Eine ganze Weile sagte er gar nichts, und sie spürte, wie sie zitterte, voller Angst, dass er in Abwehrhaltung ging und überlegte, wie er sie am besten abweisen könnte, ohne ihre Gefühle zu verletzen. Dann, gerade als er anfing zu lächeln und ihr seinen Kopf entgegenneigte, hörte sie, wie Connor nach ihnen rief. » Womit bist du dran?«, fragte er neckend, seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt.
    In diesem Moment kam Angela aus dem Haus gerannt, griff sie bei den Armen und begann sie hineinzuziehen. Sorcha lächelte Fox an und nahm seine Hand. » Dich zu retten, Nathan. Jetzt bin ich dran, dich zu retten.«

Epilog
    Die gelben Bulldozer und Abrisskräne warten darauf, dass sie endlich mit ihrer Arbeit beginnen können. Sie glänzen im frühen Morgenlicht wie übergroßes Kinderspielzeug. Als ein dünner Streifen von Rosa den Tagesanbruch anzeigt und die aufgehende Sonne einen wolkenlosen blauen Himmel enthüllt, scheint der Tag so gut wie jeder andere, um sein Leben neu zu beginnen. Nervös, aber entschlossen parkt Fox den Wagen neben dem großen Schild, das verkündet: Einsturzgefahr. Betreten verboten.
    » Bist du bereit?«, fragt Sorcha.
    » Soweit man für so was bereit sein kann.« Er öffnet die Autotür und steigt aus.
    Ein Mann mit einem Schutzhelm kommt auf sie zu. » Sind Sie Dr. Fox?«
    » Ja.«
    » Okay. Sie haben eine Stunde, bevor wir anfangen, hier alles abzureißen. Sie machen das auf eigenes Risiko, wie in den Papieren steht. Aber keine Angst, das Gebäude ist sicher, bis wir die Bulldozer da reinschicken. Wir fangen pünktlich um acht an, also sehen Sie zu, dass Sie bis dahin wieder raus sind. Okay?«
    » Okay.«
    Der Mann gibt jedem von ihnen einen Helm. » Wir sehen uns in einer Stunde.«
    Als sie an der ersten abgekoppelten Zapfsäule vorbeigehen, wandern seine Gedanken zwanzig Jahre zurück zu dem Tag, an dem sich sein Leben für immer verändert hat. An der Tür zum Shop bleibt er stehen und atmet tief durch. Sorcha nimmt seine Hand, so wie er es an dem Tag getan hat, als sie sich zum ersten Mal begegneten. » Komm. Ich bin bei dir.«
    Fox zuckt zusammen, als er die Tür öffnet. Er wartet auf das Geräusch der Klingel, die er vor all den Jahren gehört hat, aber da ist nichts, nur das Quietschen müder Scharniere, als er hineingeht. Der Shop ist komplett leergeräumt und abrissbereit. Nichts erinnert mehr daran, wie er ihn in Erinnerung hat. Es könnte irgendein beliebiger Tankstellenshop sein. Plötzlich kommt er sich lächerlich vor. Hier drin ist nichts, vor dem man Angst haben könnte. Er versucht sich zu orientieren und geht hinüber an die Stelle, wo damals das Regal mit den Comics gestanden hat. Von hier aus schaut er dorthin, wo der Kassierer erschossen

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