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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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schlimmsten Ängste geblickt, sondern etwas gefunden, das helfen könnte, den Fall zu lösen.
    Das Auto wurde langsamer, und sie spürte, wie sie sich verkrampfte, als sie sich einem runden Hochhaus näherten. » Wo sind wir?«, fragte sie.
    Er fuhr in die Tiefgarage. » Hier wohne ich. Gefällt es Ihnen nicht?«
    » Die Form des Gebäudes erinnert mich an meine Albträume.«
    » Vielen Dank.« Er lächelte und tätschelte ihren Arm. » Meine Tante mag es auch nicht, aber der Nordwesten von Portland ist eine gute Gegend, und die Wohnung gefällt mir. Sie brauchen keine Angst zu haben.« Er stieg aus, führte sie zum Aufzug und drückte auf den obersten Knopf.
    Die Einrichtung seiner Wohnung überraschte sie. Sie war so eindrucksvoll wie das Äußere des Gebäudes nichtssagend. Gemütliche italienische Möbel und dicke Teppiche aus Persien und Afghanistan bildeten einen angenehmen Kontrast zu den schlichten weißen Wänden, Deckenstrahlern und gebeizten Holzböden. Ein großer Teil der Außenwände bestand aus Glas und bot einen weiten Blick über Portland und den Fluss. Skurrile, bunte Kunstwerke und Regale voll Bücher säumten die übrigen Wände. In einer Ecke hing eine gerahmte Collage unterschiedlicher Fotos. Fox hatte sich nicht geirrt, sie spürte keine schlechten Echos. Der Ort vermittelte ihr ein Gefühl der Ruhe und der Sicherheit. » Der Anblick des Gebäudes ist ziemlich nichtssagend«, bemerkte er. » Aber der Blick von hier oben ist großartig.«
    » Mir gefällt die Einrichtung.«
    Er lächelte. » Sie klingen überrascht. Was haben Sie erwartet?«
    » Nein, nein, es ist nur, Sie sind Psychiater und erzählen so wenig von sich selbst …« Beschämt wandte sie sich zu der offenen, gut ausgestatteten Küche und deutete auf den gläsernen Getränke-Kühlschrank. Ein paar Flaschen Wein lagen darin, aber ansonsten waren die Regale mit Bierflaschen gefüllt. » Sie mögen wohl Bier.«
    » Möchten Sie eins?«
    » O.K.« Der Gedanke von Alkohol klang verlockend. Es wäre das erste Mal, seit sie ihr Gedächtnis verloren hatte, wenn man davon ausging, dass sie früher Alkohol getrunken hatte. Er nahm eine Flasche aus dem Kühlschrank, goss das Bier in ein Glas und reichte es ihr. Es hatte eine goldene, trübe Farbe, und als sie es probierte, schmeckte es süß. » Schmeckt gut.«
    Er lächelte. » Die meisten Leute wissen gar nicht, dass Oregon eines der wichtigsten Bierbrau-Zentren der Welt ist. » Setzen Sie sich und lassen Sie uns darüber reden, was Sie da eben erlebt haben. Sie schienen mir dieses Mal besser damit umgehen zu können als vorher, so als entwickelten Sie langsam ein Gefühl für Ihre Todesecho-Synästhesie. Sie haben gesagt, die Morde sind vorher schon mal passiert?« Er zog Notizbuch und Stift heraus. » Erzählen Sie mir, was Sie damit meinen.«
    Sie setzte sich auf die Couch. » Es waren Nachahmungstaten. Jeder der Morde hat einen anderen kopiert, der vor einigen Jahren auf die gleiche Art an genau derselben Stelle begangen wurde. Erinnern Sie sich an das erste Zimmer in Tranquil Waters, wo ich zwei Todesechos gespürt habe, den Mann, der sich erhängt hat, und den Mann, der sich die Pulsadern aufgeschnitten hat?«
    » Der Mann, der zuerst gestorben ist, war undeutlicher als der andere.«
    Sie nickte. » An den drei Tatorten war es dasselbe. Ich habe die Todesechos der drei Männer gespürt, aber auch die drei undeutlicheren Echos der Frauen, die davor getötet wurden, an genau derselben Stelle und auf beinahe dieselbe Art und Weise.« Sie schluckte. » Der einzige Unterschied war, dass die Frauen vergewaltigt wurden, bevor man sie umgebracht hat. Davon abgesehen war es, als hätte man den einen Mord über den anderen geschrieben.« Während sie den Hergang der drei Morde schilderte, notierte er sich jedes Detail.
    » Sie sagen also, der Täter hat seine Morde exakt nach den früheren Fällen ausgeführt?«
    » Genau. Jedes der männlichen Opfer war so angezogen wie die Frau vorher: die Erste starb in Unterwäsche, die Zweite in einem blauen Kleid und die Dritte war nackt.«
    Er legte eine Fotografie von einer der Leichen auf den Wohnzimmertisch. » Was ist mit dem in bunten Filzstiften geschriebenem ›Diene dem Dämon, rette den Engel‹?«
    » Das muss nach dem Tod der Opfer gemacht worden sein, denn ich habe es in den Todesechos nicht gesehen. Aber beim ersten Mord habe ich ein Bild mit meinem Gesicht gesehen. Ich glaube, eins der letzten Dinge, die das Opfer wahrgenommen hat, war

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