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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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immer noch meine Patientin und sie braucht jetzt Ruhe.«
    » Was kann bis morgen warten?«, fragte sie. Fox runzelte die Stirn. » Sagen Sie es mir«, bat sie. » Was geht hier vor?«
    » Sag’s ihr«, forderte Jordache ihn auf. Sie hörte, wie jemand nach dem Detective rief. » Ich bin draußen, wenn ihr mich braucht.«
    Fox wartete, bis Jordache gegangen war. Dann setzte er sich neben ihr Bett. » Es geht um den Einbrecher …«
    Der Angriff hatte sie so aus der Fassung gebracht, dass sie ein seltsames Gefühl der Erleichterung überkam, als Fox ihr von den drei Morden und deren Verbindung zu ihr berichtete. Das erklärte wenigstens, warum der Mann es ausgerechnet auf sie abgesehen hatte. Mehr oder weniger. » Sind Sie sicher, dass es derselbe Mann ist?«, fragte sie, als Fox geendet hatte.
    » Er hat gesagt, er wolle Sie ›vor dem Dämon retten‹, was den Botschaften an den drei Tatorten sehr ähnlich klingt. Das Ketamin, das er Ihnen gespritzt hat, findet sich ebenfalls bei zwei der drei Opfer. Nach allem, was ich gesehen und gefühlt habe, war er groß genug, um der ungenauen Beschreibung zu entsprechen, die die Polizei von der Ladeninhaberin unten in Old Town bekommen hat. Und auch sein Geruch passt zu einigen der Zeugenaussagen. Also: Ja, ich denke, es ist derselbe Kerl.«
    » Er hat seinen Opfern mein Zeitungsbild auf die Stirn geheftet?«
    » Ja.«
    » Und er hat gesagt, er weiß, wer ich bin. Glauben Sie, dass er mich wirklich kennt? Dass er weiß, wer ich war?«
    Fox zuckte die Achseln. » Möglich ist es. Aber es ist ebenso wahrscheinlich, dass er von Ihrem Image als Racheengel besessen ist. Ehrlich gesagt weist die Art und Weise, wie er Sie angegriffen und gleichzeitig darauf bestanden hat, Sie retten zu wollen, auf eine wahnhafte Störung hin. Ich glaube also, dass er keine Ahnung hat, wer Sie sind. Aber ich könnte mich natürlich irren.«
    » Hat die Polizei irgendeine Vermutung, wer er sein könnte?«
    » Wie schon gesagt, sie haben eine ziemlich ungenaue Beschreibung, aber nichts Konkretes.« Er schwieg einen Moment. » Die Polizei hat Angst, dass er wieder morden könnte, und sucht verzweifelt nach irgendwelchen Anhaltspunkten. Ich habe ihnen erklärt, was es mit Ihrer Amnesie auf sich hat, aber Jordache möchte gerne mit Ihnen über die Morde reden, um zu sehen, ob Ihnen irgendetwas daran bekannt vorkommt. Er glaubt, dass Sie ihm helfen könnten den Kerl zu finden, besonders nach dem, was eben passiert ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich mit Ihnen über die Morde sprechen würde. Ist das okay?«
    » Ja.« Sie wollte den Mörder genauso dringend finden wie die Polizei, besonders da er die momentan einzige Verbindung zu ihrer Vergangenheit sein könnte.
    » Jordache hat mir Fotos von den Opfern gegeben und ein paar Bilder von den Tatorten, die ich Ihnen zeigen soll.« Fox zog einen Stapel Fotos aus dem braunen Umschlag und legte sie auf den Tisch, die Bilder der Opfer aufgedeckt, die von den Tatorten mit dem Gesicht nach unten.
    » Ich erkenne keinen der Männer.«
    Fox nickte, als hätte er nichts anderes erwartet. » Sehen Sie sich die Tatortbilder an. Aber ich warne Sie. Das ist kein schöner Anblick.«
    Sie drehte die Fotos um und betrachtete eins nach dem anderen. Die Aufnahmen waren ziemlich drastisch, aber nach den Erlebnissen ihrer Todesecho-Synästhesie wirkten diese stummen, statischen, geruchsfreien Bilder von blutigen geschundenen Körpern geradezu harmlos. Selbst der abgetrennte Kopf brachte sie nicht aus der Fassung, auch wenn es beunruhigend war, ihr Foto auf der Stirn der Opfer zu sehen. Ruhig betrachtete sie jedes der Bilder und las die mit Filzstiften geschriebenen Botschaften, die dem, was der Einbrecher gesagt hatte, so ähnlich waren, aber sie spürte keine Verbindung zu dem, was sie sah. » Es tut mir leid. Die Bilder sagen mir überhaupt nichts.«
    » Ich habe auch nicht damit gerechnet«, bemerkte Fox leise. Er sah sie an. » Es gibt noch eine andere Möglichkeit, mehr über die Morde und den Täter herauszufinden.«
    Sie wusste sofort, was er meinte. » Ich müsste mir die Tatorte ansehen. Aber nur Sie und ich. Niemand sonst, nicht einmal die Polizei darf von meiner …«
    » Ihrer Gabe?«
    » Niemand. Sie dürfen es niemandem verraten.« Sie vertraute ihm, aber das musste von Anfang an unmissverständlich klar sein. » Wenn Sie jemandem davon erzählen, auch aus den edelsten medizinischen Motiven heraus, werde ich alles abstreiten. Und ohne meine Aussage wird Ihnen keiner

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