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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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entschuldigen Sie«, sagte er rasch. Er hatte sich wieder unter Kontrolle. » Ich habe überreagiert.« Sie schwiegen verlegen. Er schaute auf die Uhr. » Wir sollten uns auf den Weg machen.«
    Jane Doe spürte, wie Panik in ihr aufstieg. » Muss ich wirklich zurück nach Tranquil Waters?« Nach den Ereignissen der vergangenen Nacht und dem Besuch der Orte, an dem ihr Angreifer seine grässlichen Morde begangen hatte, hatte sie es nicht eilig, zu ihrem Zimmer in der Klinik zurückzukehren.
    » Die Polizei wird dafür sorgen, dass Ihnen nichts geschieht.«
    » Und selbst wenn, ich denke nicht, dass ich heute Nacht da ein Auge zumache.«
    » Ich kann Sie verstehen, aber Sie können nicht hier bleiben. Ich bin Ihr Arzt.« Er griff zum Telefon und machte zwei Anrufe. Als er ihr das Arrangement für die Nacht erklärte, atmete sie erleichtert auf. » Dort sollten Sie sich wohler fühlen.«
    » Das werde ich. Danke. Sind Sie sicher, dass es okay ist? Ich möchte mich nicht aufdrängen.«
    » Ganz sicher«, erwiderte er sanft. Sein Lächeln beruhigte sie ein wenig, doch als sie die Wohnung verließen, sah sie, wie das Lächeln von seinem Gesicht verschwand, und spürte, wie er einen unsichtbaren Mantel um sich zog, einen Schutzwall, den sie niemals überwinden würde. Wieder sah sie das Foto von dem wütenden Jungen in seinem Karateanzug vor sich, ein wenig abseits von allen anderen. Lass sie niemals zu nah herankommen. Verlier niemals die Kontrolle.

24
    Als Fox mit Jane Doe die Tiefgarage seines Hauses verließ, bemerkten weder sie noch ihre Polizeieskorte den unauffälligen weißen Geländewagen auf der anderen Straßenseite. Der Fahrer schäumte vor Wut, als er ihnen nachsah, wobei sein Zorn sich ebenso sehr gegen Fox richtete wie gegen sich selbst.
    Wieso hatte er sie nicht sofort ruhiggestellt wie die anderen? Wieso hatte er gezögert? Wieso hatte er das Bedürfnis gehabt, mit ihr zu sprechen? Er hatte wertvolle Zeit vergeudet, die es diesem Kerl erlaubt hatte, ihr zu Hilfe zu kommen und alles kompliziert zu machen. Beinahe hätten sie ihn erwischt, und dann wäre alles verloren gewesen. Sein Zögern hatte sie gewarnt. Und zweifellos würde die Polizei jetzt noch wachsamer sein. Von nun an würde es sehr viel schwieriger werden, an sie heranzukommen.
    Als er gerade losgefahren war, um dem Porsche zu folgen, klingelte sein Handy. Der Klingelton ließ violette und rote Wellen vor seinen Augen schimmern. Er spielte mit dem Gedanken, es klingeln zu lassen, wusste jedoch, dass es nichts bringen würde. Also ging er vom Gas und nahm den Anruf an. » Hallo?«
    » Wo bist du?«, fragte eine vertraute Stimme in barschem Ton. » Hast du sie gefunden? Ist sie bei dir?«
    » Nein. Noch nicht. Aber ich bin nah dran.«
    » Wie nah?«
    Er blickte zu dem Porsche, der gerade an einer Ampel anhielt, und bemerkte, dass ihm sein Hemd schweißnass auf der Haut klebte. » Sehr nah. Ich habe sie gesehen. Ich weiß, wo sie ist.«
    » Und warum hast du dann nicht getan, was ich verlangt habe?«, fauchte die Stimme. » Du wirst mich doch nicht noch einmal enttäuschen?«
    » Nein. Nein.« Seine Schläfen pochten von dem Druck in seinem Kopf. » Morgen habe ich sie.«
    » Gut. Ich bin in Portland. Wir können uns treffen.«
    Er erstarrte. » Du bist in der Stadt? Seit wann bist du hier?«
    » Lange genug, um die Nachrichten zu sehen und zu wissen, dass du mich angelogen hast. Ausgerechnet du solltest es besser wissen. Angeblich haben die Behörden sie schon seit Tagen.« Der Anrufer sprach langsam, so als spräche er mit einem dummen Kind. Seine Stimme bebte vor Zorn. » Warum hast du mir nicht gesagt, dass man sie gefunden hat?«
    » Sie kann sich an nichts erinnern. Sie hat ihnen nichts erzählt.«
    » Das ist nicht der Punkt. Was hast du hier unter den Menschenkindern getrieben? Du hast doch wohl hoffentlich keine Aufmerksamkeit auf dich gezogen? Auf uns?«
    » Nein, nein. Ich habe rausgefunden, wo genau sie sie hingebracht haben«, erwiderte er hastig. » Letzte Nacht bin ich losgefahren, um sie zu holen.«
    » Und warum ist sie dann nicht bei dir?«
    » Es gab ein Problem.«
    » Was für ein Problem?«
    Er berichtete, was geschehen war. » Es war dunkel. Niemand hat mich gesehen.«
    » Kannst du denn gar nichts richtig machen?«, fauchte die Stimme. » Du hättest mir sagen sollen, wo sie ist, und den Rest mir überlassen. Und jetzt hör genau zu: Es darf keine weiteren Fehler und Missverständnisse mehr geben. Ich werde dir jetzt sagen,

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