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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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dann ein Jahr 2202 mit einem Edward Oxford! Sie werden nach Hause gehen können, Mann!«
    Der Zeitreisende betrachtete nachdenklich seine Hände.
    »Das stimmt«, murmelte er. »Der ursprüngliche Oxford hatte – ich meine: hat – Brüder. Aber selbst wenn ich herausfinde, wer das Mädchen ist, was nicht leicht sein wird, wüsste ich nicht, wie ich sie zusammenbringen sollte.«
    Der Marquis stieß ein donnerndes Lachen aus und winkte Brock aus dem Raum, als sich sein zweiter Stiefel löste. Der Kammerdiener verbeugte sich und verließ das Zimmer mit der Fußbekleidung in der Hand.
    »Beim Himmel, für einen Mann der Zukunft hinken Sie manchmal ganz schön hinterher!«, rief Beresford trunken. »Sie machen das schon!«, er schlug sich lachend aufs Knie. »Sie machen das! Finden Sie die kleine Schlampe und besorgen Sie es ihr!«
    Oxford starrte seinen Gastgeber entsetzt an.
    »Sie schlagen doch sicherlich nicht gerade vor, dass ich meine eigene Vorfahrin vergewaltigen soll«, sagte er langsam.
    »Doch, natürlich! Genau das! Vögeln Sie sich zurück ins Leben, Oxford! Was für eine Wahl haben Sie denn?«

Vorbereitungen
    Alles beruht auf Schicksal und Zufall.
    ARABISCHES SPRICHWORT
    D rei Tage später schien die Idee nicht mehr ganz so abwegig. Nicht, weil sie weniger verrückt geworden wäre, sondern weil Oxford es immer mehr wurde. Er fühlte sich vollkommen losgelöst von der Welt, und wann immer Beresford oder Brock mit ihm sprachen, erschien es ihm wie eine hervorragende Theatervorstellung, aber nicht real. Es war einfach alles nicht real.
    Am Samstagabend, als sie beim Essen saßen, sprach er das größte Problem an, das er mittlerweile mit dem Plan hatte. Und das war nicht die Vergewaltigung, sondern die Frage, wie er das Opfer finden sollte.
    »Ich weiß kaum etwas über sie«, sagte er dem Marquis.
    »Sie wissen, dass sie ein Muttermal auf der Brust hatte.«
    »Ja.«
    »Und Sie wissen, dass sie bedeutend jünger war als Oxford.«
    »Ja.«
    »Und Sie wissen, dass er ihre Eltern und Großeltern kannte, bevor er nach Australien verschifft wurde.«
    »Ja.«
    »Und Sie wissen, dass er von Mitte der 1840er bis zur Abreise in Bedlam und Broadmoor festsaß, was bedeutet, er muss sie bereits vor dem Attentat gekannt haben.«
    »Vor dem versuchten Attentat«, korrigierte Oxford.
    »Ganz recht. Außerdem wissen Sie, dass er zuerst im Hat And Feathers, dann im Hog In The Pound gearbeitet hat.«
    »Korrekt.«
    »Also, da haben Sie doch Ihre Anknüpfungspunkte.«
    »Sie können doch nicht von mir erwarten, durch die Pubs zu ziehen, Beresford! Ich kann ja schon die Abgeschiedenheit von Darkening Towers kaum ertragen, und hier gibt es nur Sie und Ihre Bediensteten!«
    »Nichts für ungut, alter Freund«, entgegnete der Marquis mit einem trockenen Lächeln. »Ich schlage nichts dergleichen vor.«
    »Sondern?«
    »Ganz einfach: Ich werde Ihre junge Dame während der nächsten zweieinhalb Jahre suchen und Sie hier alle sechs Monate wieder treffen, um über meinen Fortschritt zu berichten.«
    »Alle sechs Monate?«
    »Ja. Los, trinken Sie aus, springen Sie voran! Wir treffen uns genau hier, am 1. Januar 1838!«

    Sechs Monate später wirkte Henry de La Poer Beresford, der dritte Marquis von Waterford, noch verlebter, sein Haus noch schäbiger.
    Wie gewöhnlich war er betrunken.
    »Meine Güte, ich dachte langsam schon, ich hätte Sie mir nur eingebildet«, lallte er, nachdem Oxford vor seiner Verandatür aufgetaucht war. »Kommen Sie rein und aus dem Regen raus, alter Freund.«
    Sie gingen in den Ballsaal, durchquerten ihn und betraten das Wohnzimmer.
    Oxford zog Stiefel und Helm aus. Der Helm fühlte sich heiß an, und er musste eine Flamme löschen, die um die Delle herum brannte, welche die Kugel des Wachmanns aus dem Jahre 1877 hinterlassen hatte.
    »Was gibt es Neues?«, fragte er.
    »Trinken Sie ein Glas Wein mit mir?«
    »Ich hatte gerade eins beim Abendessen. Sie haben vergessen, dass für mich seit unserer letzten Unterhaltung nur Minuten vergangen sind. Haben Sie das Mädchen gefunden?«
    »Nein. Der Jammerlappen lebt immer noch mit Mutter und Schwester zusammen. Letzten Juni hat man ihn aus dem Red Lion geworfen, nachdem er eine Art Anfall hatte. Ich nehme an, das war, nachdem Sie ihm aufgelauert haben. Egal, jedenfalls war er zwei Monate arbeitslos, dann hat er im Ratcatcher angefangen. Ich genehmige mir dort das ein oder andere Glas, mit Perücke und Bart, und nenne mich Mr A. W. Smith. Ist ein armseliges

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