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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Schloss.
    Edward Oxford blickte ihm nach, dann stand er auf, ging zum Kamin hinüber und sah zu, wie die Flammen das Holz verzehrten.

    Um dreiundzwanzig Uhr derselben Nacht landete er neben der südöstlichen Mauer auf dem Gelände des Beldam, gerade einmal zwei Stunden in der Zukunft. Es war noch immer Ende Juni im Jahre 1837. Das große Krankenhaus ragte hinter ihm in der Dunkelheit auf, Nebel hüllte es ein.
    Er überwand die Mauer und landete auf einem Friedhof, den er schnell überquerte, sprang dann über die Begrenzung auf der gegenüberliegenden Seite auf die gepflasterte Straße hinunter, direkt vor einen Geschäftsmann, der aufschrie, ein Bündel Papiere fallen ließ und davonrannte.
    Oxford blickte nach links, wo der Weg auf eine geschäftige Hauptverkehrsstraße traf.
    ›Das dort drüben muss die St George’s Road sein, und das hier die Geraldine Street, also liegt der West Place geradeaus.‹
    Er hörte Schritte nahen und entfernte sich schnell, indem er die Straße überquerte und auf einen nebelverhangenen Platz trat, in dessen Mitte hinter einem Zaun ein kleiner öffentlicher Park lag. Hinter der Einfassung hingen die Äste der Bäume über tiefen Brunnen der Dunkelheit. Es war der perfekte Ort für ein Versteck.
    Er wusste, dass der ursprüngliche Oxford in jungen Jahren in verschiedenen Pubs als Kellner gearbeitet hatte, bevor er 1839 schließlich Anstellung im Hat And Feathers und dann, Anfang 1840, im Hog In The Pound fand. Wo er ’37, also in diesem Jahr, gearbeitet hatte, war unbekannt, doch Oxford ging davon aus, dass der Junge mit seinen erst fünfzehn Jahren wahrscheinlich in der Nähe seines Wohnortes Arbeit gesucht hatte. Lambeth war ein recht respektabler Bezirk, daher war es wahrscheinlich, dass die Wirtshäuser sich an die Gesetze hielten und ihre Türen um halb zwölf schlossen. Der ursprüngliche Oxford sollte also innerhalb der nächsten Stunden nach Hause zurückkehren.
    Er tat es nicht.
    Männer gingen vorbei, ein paar Frauen, einige Jugendliche, aber niemand, der seinem Vorfahren ähnlich sah.
    Um zwei Uhr morgens trat der Oxford der Zukunft mit nebelfeuchten Kleidern, steif und durchgefroren aus seiner Deckung, sprang hoch in die Luft und landete am Abend des nächsten Tages genau am selben Ort.
    Er wartete.
    Nichts.
    Er versuchte es am folgenden Tag, an dem darauf und an dem darauf.
    Er war erschöpft, seine Nase lief, und seine Stimmung wurde immer gereizter. Energieblitze krochen über die Oberfläche der Kontrolleinheit seines Anzugs. Er hielt den Umhang fest verschlossen.
    »Verdammter Scheißdreck!«, fluchte er flüsternd.
    In diesem Moment schlenderte der fünfzehnjährige Ursprungs-Oxford vorüber.
    Es war halb eins.
    Der Zeitreisende erkannte den Jungen sofort, es war, als blicke er auf eine jugendliche Version seiner selbst.
    Er sprang über den Zaun, packte den Jungen an der Schulter, riss ihn herum und versetzte ihm einen Schlag gegen den Unterkiefer. Er sackte in seinen Armen zusammen.
    Oxford hob ihn hoch und trug ihn in den Park. Mit dem Jungen im Arm sprang er dreieinhalb Stunden in die Zukunft. Um vier Uhr morgens war die Gegend ruhiger.
    Oxford legte seine Last auf den Rasen und ging daneben in die Hocke. Er schlug seinem Vorfahren ins Gesicht. Der Junge öffnete die Augen und schrie. Oxford hielt ihm den Mund zu.
    »Sei still! Hörst du mich? Sei still!«
    Er starrte in die weit aufgerissenen Augen seines Vorfahren. Im krampfhaften Versuch eines Nickens bewegte der Junge ruckartig den Kopf. Er zitterte unkontrolliert.
    Oxford zog seine Hand zurück.
    »Hör mir zu und präge dir ein, was ich sage.«
    Der Junge nickte erneut. Er hörte gar nicht mehr auf.
    Oxford packte ihn an den Haaren.
    »Hör auf zu nicken, du kleiner Idiot! Ich muss dir etwas sagen! Anweisungen, an die du dich halten musst!«
    Der ursprüngliche Oxford öffnete und schloss den Mund. Schaum benetzte seine Lippen.
    »In drei Jahren wirst du dir in den Kopf setzen, ein Verbrechen zu begehen. Lass es verdammt noch mal sein, verstehst du?«
    Der Junge gab ein gurgelndes Geräusch von sich. In seinen Augen stand blankes Entsetzen.
    »Wenn du es tust, wird dein Name auf ewig in die Geschichte eingehen. Du wirst Schande über alle Generationen bringen, die ihn weitergeben. Du wirst Schande über mich bringen! Verstehst du das? Über mich , Edward Oxford!«
    Der Junge begann unverständlich zu brabbeln.
    »Still!«, fauchte Oxford. »Hör zu, du kleiner Schwachkopf!Halte dich am 20. Juni 1840

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