Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
Vom Netzwerk:
Aktion zu sehen, alles mit eigenen Augen zu verfolgen, was Sie mir erzählt haben? Zuzusehen, wie die hochnäsige Ziege verreckt?«
    »Henry! Sie hätten versuchen können, es zu verhindern!«
    »Glauben Sie nicht, es ist schon kompliziert genug, ohne dass ich mich einmische?«
    Oxford starrte den Marquis einen Moment lang an, dann seufzte er und zuckte mit den Schultern.
    »Sie haben recht.«
    Beresford grinste. »Nehmen Sie den Helm ab. Kommen Sie rein.«
    »Ich kann nur kurz bleiben. Mein Anzug macht nicht mehr lange mit.«
    Es stimmte, die weißen Schuppen um die Kontrolleinheit auf Oxfords Brust waren schwarz verkohlt, und das seltsame Gerät sprühte fortwährend Funken, während die Korona aus blauen Flammen mittlerweile schon fast zum Helm zu gehören schien.
    »Zugegeben, das sieht in der Tat recht ungesund aus. Also, kommen wir gleich zum Geschäft?«
    »Bitte.«
    »Nun gut. Als erstes sollte ich wohl erzählen, dass, nicht ganz unerwartet, die Polizei seit dem Attentat im Hog In The Pound herumschnüffelt. Sie versuchen herauszufinden, ob der Mord Teil einer größeren Verschwörung war, und meine Leute stehen unterVerdacht. Man hält uns offenbar für einen Haufen gefährlicher Anarchisten.«
    Sie gingen durch den Ballsaal und in den dahinter liegenden Flur.
    »Genau das war meine Absicht«, fuhr der Marquis fort. »Aus diesem Grund habe ich meine Leute in den Pub gebracht, jetzt konzentriert sich die Polizei erst einmal auf meine Gruppierung und lässt die Battersea Brigade links liegen, die im Vergleich eher wie eine Versammlung von Bauerntölpeln wirkt.
    Und dann gibt es natürlich noch das Junge England, das Scotland Yard vor ein Rätsel stellt, denn in Edward Oxfords Zimmer wurden zwar Briefe von A. W. Smith gefunden, aber es scheint keine Spur von ihm oder seiner Organisation zu geben. Alles in allem haben wir die Behörden jedenfalls ganz schön hinters Licht geführt.«
    Sie betraten das Wohnzimmer.
    »Und was ist mit den Mädchen, Henry?«, fragte Oxford. »Hat der Junge Ihnen irgendetwas Nützliches über sie erzählt?«
    »Das kann man wohl sagen! Für einen Dorftrottel ist er ganz schön helle. Er hat jede Menge Informationen gesammelt, genug, dass Sie ein paar Jahre zurückspringen und sie immer noch finden können. Hier, setzten Sie sich, nehmen Sie sich etwas zu essen.«
    Oxford setzte sich an den Tisch, auf dem Brock – mittlerweile Beresfords einziger verbliebener Angestellter – eine Platte mit Brot und Käse gerichtet hatte.
    Ein zweifelnder Ausdruck lag auf dem Gesicht des Zeitreisenden.
    »Freuen Sie sich, alter Freund!«, rief der Marquis. »Es ist ganz einfach, wirklich! Sie können die Mädchen nicht in der Zukunft auffinden, denn augenscheinlich wissen wir nicht, wo sie sich aufhalten werden. In der Gegenwart können Sie sich ihnen nicht nähern, weil die Polizei die Augen nach allem Ungewöhnlichen offenhält, was mit dem Hog In The Pound in Verbindung steht. Also bleibt uns noch die Vergangenheit.«
    Er zog einen Zettel aus der Tasche.
    »Hier habe ich eine schriftliche Beschreibung jedes der Mädchen: Jennifer Shepherd, Mary Stevens, Deborah Goodkind, Lizzy Fraser, Tilly Adams, Jane Alsop und Sarah Lovitt. Ich habe auch detaillierte Aufzeichnungen über die Orte und Zeitpunkte, an denen Sie sie am wahrscheinlichsten finden können.«
    Oxford nahm die Unterlagen entgegen, las sie durch, und seine Lebensgeister erwachten wieder.
    »Das ist äußerst umfassend«, rief er. »Mein Vorfahr hat gute Arbeit geleistet. Ihrer Geschichte über das Junge England ist er offensichtlich voll auf den Leim gegangen. Gut, ich mache mich an die Arbeit.«
    »Moment! Bleiben Sie nicht zum Essen?«
    »Danke, Henry. Wenn alles gut läuft, bin ich in einer Minute wieder da. Dann esse ich mit Ihnen.«
    Sie gingen hinaus in den Garten.
    »Jagd frei, Edward! Gute Reise!«, sagte Beresford.

Die Jagd
    Wenn wenig Wissen gefährlich ist, wo ist dann der Mann, der so viel weiß, dass er außer Gefahr ist?
    THOMAS HENRY HUXLEY
5. Mai 1838
    Jeden Samstag Nachmittag um viertel vor zwei verließ die sechzehnjährige Jenny Shepherd ihr Elternhaus am Maskelyne Close in Battersea, durchquerte an der südwestlichen Ecke den Park und suchte die Calverts in der Beechmore Road auf. Sie klopfte aber nicht an der Haustür, sondern lief die Stufen zum Dienstboteneingang hinunter, wo Mrs Twiddle, die Haushälterin, sie erwartete. Jeden Tag kam sie Punkt zwei Uhr in der Beechmore Road an und arbeitete ohne Pause bis

Weitere Kostenlose Bücher