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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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»Speke ist an Bord. Ich frage mich, wohin er und Brunel wohl fliegen.«
    Etwa zehn Minuten später vernahmen sie das näher kommende Dröhnen von Rotorstühlen. Burton kletterte hinaus auf das Dachdes havarierten Luftschiffes und winkte hinunter zu Detective Inspector Trounce.
    Die Erschöpfung traf ihn wie ein Hammerschlag.
    »Bei Gott!«, murmelte er. »Verglichen hiermit war Afrika ein Kinderspiel.«

Ende
    Von zu viel Liebe zum Leben,
    Von Angst und Furcht befreit,
    Wollen kurzen Dank wir geben
    Allen Göttern, die bereit,
    Dass niemand ewig lebt;
    Kein Toter sich erhebt;
    Dass selbst der trägste Fluss
    Das sichere Meer erreicht.
    ALGERNON CHARLES SWINBURNE
    D as ist unglaublich!«, rief Mrs Iris Angell zum wiederholten Male aus. »Der arme Mr Speke. Ich will ja nicht sagen, dass er ein schlechter Mann war, vielleicht hat ihm ein bisschen Rechtschaffenheit gefehlt. Aber er hat es sicher nicht verdient, dieser unmoralischen Gesellschaft in die Hände zu fallen. Ich frage mich, was nun wohl aus ihm wird!«
    »Ich weiß es nicht, aber mein Gefühl sagt mir, ich habe ihn nicht das letzte Mal gesehen. Sind Sie fertig?«
    Mrs Angell saß an einem der Schreibtische Sir Richard Francis Burtons, an dem sie zwei Kopien seines Berichts angefertigt hatte.
    »Jawohl. Und ich muss schon sagen, Sir Richard, Ihre Handschrift lässt einiges zu wünschen übrig. Sehen Sie sich mal auf dem Dachboden um. Wenn ich mich recht erinnere, war einer der Einfälle meines verstorbenen Mannes eine Art Schreibgerät. ›Autoskribent‹ hat er es genannt, glaube ich. Man benutzt es wie ein Klavier, und es druckt die Buchstaben auf Papier, wie ein Stempel.«
    »Danke, Mrs Angell, das klingt, als könne es hilfreich sein.«
    Die alte Dame stand auf und strich sich über den schmerzenden Rücken. Sie reichte Burton die beiden Abschriften und wandte sich zur Tür.
    »Ich muss zurück in die Küche. Ihre Gäste werden in etwa einer halben Stunde eintreffen. Ich nehme an, man würde sich über ein paar kalte Platten freuen?«
    »Das wäre hervorragend. Vielen Dank.«
    Sie verließ den Raum.
    Burton rollte eine der Abschriften zusammen und legte sie in einen kleinen Behälter. Diesen steckte er in den Nachrichtenschlauch. Ein kurzer Dampfstoß, und der Behälter schoss in Richtung Buckingham Palace. Einen Augenblick später schickte er die zweite Abschrift in die Downing Street Nr. 10.
    Er bereitete das Arbeitszimmer für seine Gäste vor, schürte das Feuer, stellte die Sessel im Halbkreis um den Kamin und füllte die Karaffe mit Brandy.
    Dann setzte er sich hin und las eine halbe Stunde.
    Algernon Swinburne traf als Erstes ein. Wie Burton war er über und über mit schillernden Blutergüssen und abheilenden Wunden bedeckt. Er hinkte leicht.
    »Unser kleiner Zeitungsjunge, Oscar, hat mich gerade auf der Straße angesprochen«, verkündete er. »Er bat mich, seine Glückwünsche zu übermitteln und sagte, er hoffe, du würdest dich gut erholen.«
    »Wie zum Teufel hat er Wind davon bekommen?«, rief Burton. »Die Presse hat nichts erfahren!«
    »Du weißt doch, wie diese Zeitungsjungen sind«, erwiderte Swinburne, während er sich vorsichtig in einem Sessel niederließ. »Sie wissen eine ganze Menge über viel zu viel. Er hat mich auch gebeten, dir mitzuteilen, dass man heutzutage alles überleben kann, außer den Tod, und alles ungeschehen machen kann, außer einem guten Ruf.«
    Burton lachte.
    »Quips ist außergewöhnlich optimistisch. Ich glaube kaum, dass unser kleiner Sieg ausreicht, um meinen Ruf zu verbessern. Richard Burton mag zerschlagen und geschunden sein, aber ›Dick, der Schläger‹ erfreut sich bester Gesundheit, dessen bin ich mir sicher!«
    »Für einige mag das stimmen, aber bei König Albert und Lord Palmerston sind deine Aktien zweifellos gestiegen, und das ist, was zählt. Ich hätte gerne einen Brandy, bitte, aber nur aus medizinischen Gründen.«
    »Wie geht es dir, Algy? Schon besser?«
    »Ja, auch wenn das Loch in meiner Arschbacke brennt wie Feuer. Ich befürchte, meine Sitzungen mit der Peitsche muss ich ein paar Wochen ausfallen lassen.«
    »Schlechte Nachrichten für Londons Freudenhäuser«, bemerkte Burton und goss seinem Freund ein Glas ein. »Sie werden die Gürtel wieder enger schnallen müssen, verzeih mir das Wortspiel.«
    »Danke«, sagte Swinburne und nahm den Brandy entgegen. »Dem Getöse auf der Treppe nach zu urteilen kommt gerade der alte Trounce.«
    Die Tür schwang auf, und der untersetzte Polizist

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