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Der Kuss der Göttin (German Edition)

Der Kuss der Göttin (German Edition)

Titel: Der Kuss der Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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ab.
    Sie werden deutlicher, auch wenn es immer noch ist, wie einen Film im Schnelldurchlauf anzuschauen. Szenen wie eine Filmmontage, die nur Bruchteile von Sekunden vor meinen Augen aufblitzen, bevor sie wieder weg sind – lange, bevor ich sie erkennen oder verstehen kann. Doch bald wirbeln sie erneut grell und wild; Rebecca kann sie auch nicht zähmen.
    »Benson, ich kann es nicht anhalten!«
    Der Druck in meinem Kopf steigt weiter, und ich greife mir an die Schläfen, will ihn mildern, nur einen Moment Ruhe. Einen Augenblick, um wieder zu Atem zu kommen. Ich fühle, wie Rebecca dasselbe versucht, doch nichts funktioniert, und der Druck baut sich weiter auf, drückt gegen meinen Schädel, bis ich Angst habe, dass buchstäblich meine Schädelknochen bersten könnten.
    Sie nützt uns nichts, wenn ihr Gehirn zerstört wird . Die Worte blitzen in meinem Kopf auf, und jetzt verstehe ich, worüber sie sich Sorgen gemacht haben.
    Jemand schreit, und ich glaube, das bin ich.
    Hände greifen nach mir, Arme legen sich um mich, und obwohl meine Augen wieder offen sind, sehe ich nur Schwärze. Bilder rasen, und gerade als ich bereit bin aufzugeben, sehe ich einen goldenen Blitz in den verwischten Szenen.
    »Quinn, hilf mir!«, flüstere ich mit zusammengebissenen Zähnen, die klappern, wenn ich spreche.
    Und dann sind seine Augen da, ruhig und grün inmitten eines ungestümen Meeres von Erinnerungen. Ich konzentriere mich auf diese Augen und der verrückte Wirbel ebbt ein winziges bisschen ab.
    Doch es genügt.
    Ich versuche, die Oberhand zu gewinnen, und es ist, als schwömme ich durch Teer auf ein sehr trübes Licht zu. Sehr schwach, aber es ist da. Quinns Augen erhalten mein Gleichgewicht, und Rebeccas und mein Geist verschmelzen – wir sind eins, wir sind wir – und ich weiß, was ich tun muss. Gemeinsam strecken sich unsere Gedanken aus wie ein Netz und zügeln die Energie, die in mich ausgegossen wurde, und irgendwie halte ich sie fest. Sie erfüllt jeden Zentimeter von mir, bis ich schwören könnte, dass meine Haut zum Bersten gespannt ist, doch diesmal kann ich sie kontrollieren.
    Mein Atem wird langsamer, und als ich wieder blinzle, begrüßt mich ein undeutliches Grün. Es dauert noch eine Weile, bis ich die sonnengetränkten Blätter deutlich sehen kann, aber schließlich kehrt meine klare Sicht zurück. Mein Kopf liegt in Bensons Schoß und ich auf dem spärlichen Gras direkt hinter dem Honda. Ich versuche, mich zu bewegen, doch alles tut weh. Nach ein paar Sekunden gebe ich auf und drehe nur die Augen zu Benson.
    Der Wald ist eine Oase der Stille, bis Benson sie mit einem ohrenbetäubenden Flüstern unterbricht: »Geht’s dir gut?«
    Ich nicke. Ich habe Schmerzen, als sei ich von einem Blitz getroffen worden, aber ich bin in Ordnung. Ich bin mehr als in Ordnung.
    Und ich bin voll .
    Doch ich habe keine Worte, um das auszudrücken; keine, die er verstanden hätte. Ich hätte es vorher auch nicht verstanden. Es geht über das normale menschliche Verständnis hinaus.
    Ich gehe wohl über das menschliche Verständnis hinaus.
    Ich bin etwas anderes . Mein Kopf tut weh und ich schließe die Augen – das Sonnenlicht überwältigt meine Sinne. Aber ich weiß jetzt, was ich bin.
    »Tut es noch weh?«
    Ich versuche nicht, es abzustreiten. »Nicht mehr so schlimm.« Wenn ich spreche, muss ich ein Wimmern unterdrücken. »Es ist, als se i gerade eine ganze Bibliothek in mein Gehirn gegossen worden, und jetzt ist kein Platz mehr«, bringe ich heraus.
    »Hast du deshalb geschrien?«
    Ich blicke zu ihm auf, und zum ersten Mal, seit ich die Kette berührt habe, sehe ich ihn klar, mit meinen Tavia-Augen. Er ist blass und ein Schweißfilm überzieht seine Stirn. Was habe ich getan? »Es tut mir so leid, Benson.« Auch wenn ich nicht genau weiß, was mir so leidtut. Dass ich ihm Angst gemacht habe? Dass ich ihn überhaupt in diese Lage gebracht habe?
    Alles?
    »Du hast geschrien und geschrien«, flüstert er. Seine Stimme bebt und er will mir nicht in die Augen schauen. »Ich dachte, du würdest innerlich zerbrechen und sterben. Ehrlich.«
    »Ich auch«, sage ich und greife nach seiner Hand.
    Er bewegt den Arm, fährt sich mit den Fingern durchs Haar, einen Moment blitzt Härte in seinen Augen auf.
    Doch ich habe nicht genug Platz in meinem Kopf, um es zu analysieren.
    Ich liege mit dem Kopf in seinem Schoß, die Knie hochgezogen, für Minuten, die sich anfühlen wie Stunden, während der Schmerz abebbt, langsam, ganz langsam,

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