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Der Kuss der Göttin (German Edition)

Der Kuss der Göttin (German Edition)

Titel: Der Kuss der Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Magen, und während ich die Entfernung zwischen uns überbrücke, bin ich mir nicht sicher, was davon stärker ist – die Gefühle, die mich zurückhalten, oder die, die mich vorantreiben.
    Dann bin ich da. Neben ihm.
    Er blickt nicht auf. Lässt nicht erkennen, ob er weiß, dass ich überhaupt neben ihm stehe.
    Das macht mich nur wütender.
    »Ich habe dich gesehen«, sage ich, gerade so laut, dass er es hören kann – ich will nicht, dass mich jemand anderes hört, vor allem nicht Reese. »Gestern. Heute, meine ich. Um zwei Uhr morgens.«
    Ich warte auf eine Erklärung, dass er sich verteidigt. Sogar auf eine Lüge. Aber er sagt nichts.
    »Und in der Park Street auch. Ich mag es nicht, dass du mich verfolgst, und ich will, dass du damit aufhörst.« Meine Zähne schlagen beinahe über der Lüge zusammen, von der ich nicht wusste, dass es eine Lüge war, bis sie aus meinem Mund kam.
    Aber zumindest habe ich es herausgebracht. Benson wäre stolz auf mich.
    Der Typ sagt immer noch nichts. Hebt nur noch einen Stein auf und lässt ihn fliegen wie den ersten.
    »Ich meine es ernst«, sage ich.
    Tue ich nicht.
    »Ich will, dass du mich in Ruhe lässt.«
    Ich will, dass du mit mir sprichst.
    Er bleibt still. Still und ruhig.
    »Hey!«, blaffe ich und verschränke die Arme vor der Brust. »Hörst du mir überhaupt zu?«
    Er hebt noch einen Stein auf, und ich stelle mich vor ihn, um ihn vom Werfen abzuhalten.
    »Du kannst nicht einfach …« Ich blicke auf sein Gesicht hinab und die Worte bleiben mir im Hals stecken.
    Es ist das schönste Gesicht, das ich je gesehen habe.
    Laubgrüne Augen blicken mit einer Ruhe zu mir auf, die tief ist wie die Wasser des Michigan-Sees. Sein Kinn ist kantig, aber die gebogene Linie seines Mundes mildert die Kanten, und seine kohlschwarzen Wimpern tun ihr Übriges. Während ich seinen Anblick gierig in mich aufnehme, löst sich eine goldene Haarsträhne hinter seinem Ohr und wirft einen dunklen Schatten über seine Wange. Es zischt in meinem Mund, als ich nach Luft schnappe, und ich versuche, Worte zu bilden, doch mein Mund gehorcht nicht.
    Als spüre er, dass er die Quelle meiner Not ist, wendet er den Blick ab, zurück über das Wasser, und ich kann mich wieder bewegen.
    »Ich bitte dich um Verzeihung«, sagt er, und seine Stimme ist tief, aber sanft. Dunkle Schokolade. »Ich habe mich dir nicht gut genähert. Hab’s vermasselt.« Seine Worte klingen ein bisschen ungewohnt – vielleicht, als hätte er einen Akzent, aber ich erkenne die Sprachmelodie nicht.
    Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber eine direkte Entschuldigung nicht. Ausreden, Leugnen, darauf war ich vorbereitet. Ich bin von seinem Geständnis verblüfft und stehe einen Augenblick mit leicht geöffnetem Mund da.
    »Ich hätte mich auf die traditionelle Art vorstellen müssen.« Sein Blick begegnet meinem wieder und ich kann meinen nicht abwenden.
    »Ja, das wäre besser gewesen, als um zwei Uhr morgens vor meinem Haus zu stehen«, zwinge ich mich zu sagen.
    »Ich habe dich erschreckt.«
    Wieder diese Direktheit. Ich will es abstreiten – darauf beharren, dass ich überhaupt keine Angst hatte. Hatte ich aber. Ich war gleichermaßen panisch und aufgeregt.
    »Aber ich bin nicht derjenige, den du fürchten solltest.«
    Ich mustere ihn. Da ist … etwas. Etwas Vertrautes , jetzt, wo ich ihn aus der Nähe sehe. »Kenne … kenne ich dich?«
    Er grinst, und ich muss einen Schritt rückwärts machen, als er aufsteht, das tiefe V seines lockeren Hemdes nach vorn fällt und ich einen Blick auf wohldefinierte Bauchmuskeln erhaschen kann. Ich bin keines von diesen Mädchen, die auf Muskeln und gebräunte Haut stehen und all das – mir ist Köpfchen lieber als Muskeln –, aber ich schaffe es unmöglich, den Blick abzuwenden. Es ist, als sei sein Körper ausdrücklich dafür gemacht, dass ich ihn bewundere. Als er sich aufrichtet, fällt sein Hemd wieder an seine Brust zurück. Mein Blick wandert aufwärts.
    Und noch weiter aufwärts.
    Ich bin, wie gesagt, ziemlich groß. Aber dieser Kerl ist gute fünfzehn Zentimeter größer als ich. Nun streckt er mit einer beiläufigen Geste die langen Arme über den Kopf. »Nein«, sagt er, und in seinen Augen funkelt eine Art Verschmitztheit. »Aber du wirst mich noch kennenlernen.«
    Und dann stehen wir da.
    Und starren.
    Einander an.
    Das bin nicht ich; mit gelähmter Zunge wegen irgendeines Kerls und sabbernd wegen eines Körpers wie aus Granit. Ich fühle mich gleichzeitig und

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