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Der Kuss der Sirene

Der Kuss der Sirene

Titel: Der Kuss der Sirene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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wiedergetan!«
    Ich grinse sie an und kurz darauf verschwindet sie in die Sporthalle. Als ich schon fast meinen Spind erreicht habe, kommt Brian, der gestern auch dabei war, auf mich zu. Er nickt mir mit einem fröhlichen, etwas müden Lächeln zu. »Letzte Nacht war super!«, sagt er und stupst mich mit der Faust an. »Beim nächsten Mal bleiben wir bis zum Morgengrauen!«
    Ich lache. Ich hoffe, dass der Fluch, der noch immer über mir liegt, bis dahin gebrochen ist. Während ich die Spindtür öffne, spüre ich Hände, die sich von hinten um meine Hüfte legen. Bevor ich reagieren kann, drückt sich eine warme Wange an mein Gesicht.
    Â»So ist das also.«, höre ich jemanden sagen.
    Ich drehe mich zu der rauchigen Stimme um und lächle. Eriks Haar ist total verwuschelt. Wie die anderen sieht er müde, aber glücklich aus.
    Â»Was?«
    Sein Grinsen wird breiter. »Ganz normal zu sein.«
    Ich seufze und fühle mich zum ersten Mal seit langer Zeit an diesem Ort vollkommen zufrieden. »Das ist wirklich toll, da muss ich dir Recht geben.«
    Â»Der Homecoming-Ball ist doch dieses Wochenende.«
    Ich lächle verschmitzt. »Ja, am Samstag.«
    Â»Großartig. Sehen wir uns zum Mittagessen?«
    Ich nicke, und bevor ich etwas sagen kann, gibt er mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet im Gedränge.
    Ich drehe mich wieder zu meinem Spind um.
    Homecoming-Ball. Ich hätte nie geglaubt, wieder an solchen Events teilnehmen zu können. Doch jetzt ist es so weit.
    Ich stehe in Siennas blassrot gestrichenem Zimmer. Sie ist nebenan im Bad und sucht in ihren Schränken nach dem perfekten Lipgloss. Als würde sie jemals eine andere Farbe als Kirschrot auflegen!
    Ich muss mich immerzu im Spiegel anstarren. Es ist geradezu zwanghaft. Ich trage ein grünes Seidenkleid, das ich mir vor über zwei Jahren aus einer Laune heraus gekauft habe. Es ist knielang und rückenfrei. Vorne hat es einen herzförmigen Ausschnitt. Ich fühle mich darin etwas entblößt. Die alte Lexi hätte mit einem Outfit wie diesem kein Problem gehabt.
    Sienna hat mich damals dazu überredet. Natürlich hatte ich mich in das Teil verliebt und war total scharf darauf, es bei passender Gelegenheit zu tragen. Aber zum Homecoming-Ball wäre ich nur mit Steven gegangen. Sienna hatte keine Ahnung, dass ich auf seine Einladung wartete, und ich scheute mich, es ihr zu gestehen.
    Damals war ich noch im Zweifel, ob mein Traum wahr werden würde. Der Campingausflug lag eine Woche zurück. Ich hatte schon das Gefühl, dass er mich mochte, versuchte aber, nicht zu viel hineinzulesen. Und irgendwie hatte ich auch Angst, das Kleid könnte mir Unglück bringen. Aber das war natürlich Quatsch.
    Jetzt drehe ich mich vor dem Spiegel hin und her, der Rock schwingt. Der weiche Stoff fließt wie Wasser.
    Draußen hupt es. Ich spähe zum Fenster hinaus. Eine schwarze Limousine glänzt im Lampenschein beim Garagentor.
    Ich laufe zur Tür. »Sienna! Bist du fertig?«
    Sie kommt aus dem Bad und ich kann sie nur anstarren. Sie trägt ein rotes Satinkleid mit einem kurzen schwarz gestreiften Rüschenrock. Das Oberteil hat nur einen Träger, die andere Schulter ist frei. Ihr platinblondes Haar hat sie zu einer Banane hochgesteckt, die an jeder anderen streng ausgesehen hätte. An ihr wirkt die Frisur elegant, ja zurückhaltend im Vergleich zu ihrem gewagten Kleid. Um den Hals trägt sie einen schlichten Brillanten an einer feinen Silberkette.
    Ich dagegen habe nur mein türkisfarbenes Armband, das zu meinem Kleid eher grün wirkt, und ein Paar schlichte Perlenohrringe, die Grandma mir geliehen hat. Sie war restlos begeistert davon, dass ich zum Homecoming-Ball gehe. Sie hätte mir jedes ihrer Schmuckstücke gegeben.
    Â»Sehe ich okay aus?«, fragt Sienna.
    Â»Du siehst heißer als heiß aus und das weißt du. Patrick wird gar nicht wissen, wie ihm geschieht.«
    Â»Du siehst auch perfekt aus.«
    Â»Danke.« Ich streiche die imaginären Falten an meinem Kleid glatt. Heute Abend gilt es zurückzugewinnen, was ich verloren habe, hoffentlich werde ich es schaffen!
    Ich schlüpfe in ein paar hochhackige weiße Riemchenschuhe. Glücklicherweise ist Erik so groß, dass ich ruhig ein paar Zentimeter wachsen kann. Sienna und ich gehen zur Eingangstür, unsere Pfennigabsätze klappern auf dem Parkett.
    Â»Wir müssen

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