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Der Kuss des Greifen (German Edition)

Der Kuss des Greifen (German Edition)

Titel: Der Kuss des Greifen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Finger waren wie Eisen. An ein solch schmerzliches Verlangen konnte sie sich nicht erinnern. Vielleicht hatte sie diese brennende, treibende Kraft auch noch nie zuvor verspürt. Sie erkannte ihre eigene Stimme nicht wieder. Sie erkannte überhaupt nichts an sich wieder. Unter seiner Berührung verwandelte sie sich in eine Verrückte.
    Mit der freien Hand strich er an ihrem Körper entlang. Er massierte ihre Brust und kniff so fest in ihre Brustwarze, dass es zwickte. Dann legte er mit festem Griff die Hand in ihren Schritt, wo das Verlangen in ihr am heftigsten brannte. Er riss sie an sich und drängte seine Hüfte fester an ihren Hintern. Während er den anmutigen Knochen direkt hinter ihrem Ohr küsste, flüsterte er: »Was wir getan haben, war mehr als nur Vögeln. Sag es.«
    Ein Schluchzen brach aus ihr hervor, umso schockierender, da sie es nicht kontrollieren konnte. »Ja.«
    Er fand die Knöpfe ihrer Jeans und öffnete sie. Seine Stimme war so rau wie seine Hand sanft war. »Du liebst mich. Sag es. «
    Sie lehnte ihre heiße Wange gegen die Wand. »Ja.«
    Reglos stand er da, ihren Rücken an seine Brust gepresst und das Gesicht in ihrem Nacken vergraben. Dann ließ er sie los. Beinahe wäre sie zu Boden gesackt, aber sie schaffte es, ihre Knie steif zu machen. An die Wand gelehnt, um sich abzustützen, drehte sie sich um und blickte Rune verwirrt an.
    Er stützte die Unterarme rechts und links neben ihrem Kopf an der Wand ab und neigte das harte, entschlossene Gesicht zu ihr herab. »Ich weiß, was du machst«, sagte er. »Du bereitest dich immer noch auf den Tod vor.«
    Sie legte die Hände auf seine Brust. Teils wütend, teils verzweifelt sagte sie: »Du würdest es nicht überleben, dich mit mir zu paaren. Ich versuche, dein Leben zu retten!«
    Die Ironie dieses Augenblicks entging ihm nicht. Sie versuchte, ihn fortzuschicken, um sein Leben zu retten, genau wie er Tiago davon hatte abhalten wollen, sich mit Niniane zu paaren. Tiago hatte zu ihm gesagt: Eines Tages wirst du deine Gefährtin finden. Und vielleicht wird sie eine Wyr sein, aber vielleicht auch nicht. Dann wirst du begreifen, was du mir gerade beinahe angetan hättest.
    Jetzt weiß ich es, T-Bird. Ich verstehe.
    Sein ewiges Leben hatte keine Bedeutung mehr für ihn, wenn er Carling verlor und ihm eine Ewigkeit der Trostlosigkeit bevorstand. All diese Zeit würde er gegen einen einzigen Tag mit seiner Gefährtin eintauschen.
    Sein Blick loderte. »Ich will nicht, dass du mein Leben rettest, ich will, dass du mir deines gibst.«
    »Rune …«
    Er unterbrach sie. »Erinnerst du dich daran, was ich dir gesagt habe? Für dich ist es schon sehr lange her, deshalb sage ich es noch einmal: Wenn du es aus irgendeinem Grund nicht schaffst – wenn du stirbst – werde ich einen Weg finden, wieder durch die Zeit zu gehen, um dich zu finden, das schwöre ich. Ganz egal, wo du bist. Ganz egal, wann. Ich schwöre es.« Er hatte es schon mit allen Mitteln versucht, aber als ihr letzter Schub verblasst war, hatte er die Verbindung verloren und die Vergangenheit war wieder zerronnen.
    Sie schloss die Augen. Seine Worte. Sie erinnerte sich an jedes einzelne. So lange hatte sie sich an ihnen festgehalten; sie hatten sich in ihre Knochen eingegraben. Mit einer verzauberten Spindel waren sie zu einem Märchen der Hingabe versponnen worden, das in seltenen Fällen anderen Wesen in anderen Leben widerfuhr. Ihn diese Worte nach so langer Zeit erneut sagen zu hören … Sie zitterte. »Das kannst du nicht versprechen.«
    »Halt den Mund«, sagte er. »Ich kann dir verdammt noch mal alles versprechen, was ich will.« Seine Stimme klang ruhig und gleichmäßig. Er sah, wie sie sich zitternd die Hand an die Stirn legte, aber er kam nicht in Versuchung, auch nur im Mindesten nachzugeben. Sein langer, muskulöser Oberkörper hob und senkte sich unter einem tiefen Atemzug. Er betastete die kurzen, verstrubbelten Haare an ihrer Schläfe und streichelte ihr verschmiertes Gesicht. Sein Gesichtsausdruck war klar und entschlossen. Er wirkte so ruhig wie ein Fels – und ebenso unverrückbar. Sanft sagte er: »Ich werde dich niemals verlassen. Ich werde dich niemals gehen lassen. Ich werde nicht zulassen, dass du scheiterst oder versagst. Ich werde dir immer folgen, wenn du fortgehst, werde dich immer finden, wenn ich dich verliere. Immer.«
    Sie wirkte verletzlicher, als er sie je zuvor gesehen hatte. Stumm formten ihre Lippen das Wort: Immer?
    Als hätte sie zu große Angst, es

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