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Der Kuss des Greifen (German Edition)

Der Kuss des Greifen (German Edition)

Titel: Der Kuss des Greifen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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sie ganz in ihn, seinen erregten Duft und seine heiße Ausstrahlung versunken, und doch dürstete sie nach ihm. Sie hatte solchen Hunger. Sacht kratzte sie mit den Zähnen über die gespannte Haut. Er gab ein unterdrücktes Geräusch von sich und ließ sich neben dem Bett hart auf ein Knie fallen.
    Sie legte ihm die Arme um den Hals und küsste ihn. Er presste sie an sich und erwiderte ihren Kuss mit mindestens ebenso großem Hunger. »Meiner«, flüsterte sie an seinen Lippen.
    »Meine«, flüsterte er zurück. Wie unter Zwang ließ er seine Lippen ihren Hals entlangwandern bis hinunter zum Brustbein und bog ihren Kopf nach hinten. Sein Verstand glitt auf einem Fleck Glatteis aus, als Bilder ihres unvergleichlich hinreißenden Körpers vor seinem geistigen Auge aufflackerten – ihre Kurven, ihre steil hervorstehenden Brustwarzen, die kraftvollen, wohlgeformten Beine, die sie um seine Hüften geschlungen hatte.
    Ein Klopfen erklang an der Tür. Mit einem Knurren riss er sich von dem Sirenengesang los, der Carlings Körper für ihn war, und raffte seine Kleidung vom Boden zusammen. Lachend ließ sie sich aufs Bett zurückfallen, und in ihren Augen tanzte eine solche Freude, dass es ihn beinahe um den Verstand brachte, sich von ihr abwenden zu müssen. »Später«, fauchte er sie an.
    »Oh ihr Götter, ja«, hauchte sie und räkelte ihren nackten Körper. »Später. Und dann noch mal. Und immer wieder, will ich doch hoffen.«
    Er bedachte sie mit einem weißglühenden Blick und schoss aus dem Schlafzimmer. Abermals klopfte es an der Tür. Er brüllte: »Nur eine beschissene Minute!«
    Im Flur vor der Suite sagte eine erschrockene Frauenstimme: »Entschuldigung. Ich bitte um Verzeihung.«
    Rune fluchte, dann rief er: »Nein, Seremela, mir tut es leid. Warte, ich bin gleich bei dir.«
    Carling griff sich ein Kissen, drückte ihr Gesicht hinein und wälzte sich haltlos lachend auf dem Bett hin und her.
    Als sie hörte, wie Rune die Tür öffnete, nahm sie ihre Kleidung und stieg aus dem Bett, um ins Bad zu gehen und sich dort kurz zu waschen, bevor sie sich anzog. Beim Anblick ihrer kurzen, zerzausten Haare und ihres Make-up-verschmierten Gesichts explodierte sie erneut vor Lachen.
    Da war sie wieder, die Mischung aus Spukhaus und Achterbahn. Euphorie und Fröhlichkeit, vermischt mit absolutem Entsetzen. Sie drehte den Wasserhahn auf und wusch sich das Gesicht. Das Wasser war frisch und kalt und gut.
    Rune erhob die Stimme. »Carling, ich fange schon an, Seremela die Lage zu erklären, wenn du nichts dagegen hast. Wenn es dir lieber ist, können wir auch warten, bis du bei uns bist.«
    Sie rief zurück: »Kein Problem. Macht nur weiter. Ich bin gleich da.«
    Während sie sich fertig anzog, lauschte sie dem Gespräch der beiden. Sie spielte mit dem Gedanken, einen Kaftan aus einem ihrer Koffer zu kramen, aber lieber wollte sie wieder diese exotischen Jeans und das ausgestellte Seidenkrepp-T-Shirt anziehen – auch wenn sie sich dafür entschied, barfuß zu gehen. Sie fuhr sich mit den Fingern durch die zottigen kurzen Haare und ging ins Wohnzimmer.
    Rune hatte seine schwarze Kleidung angezogen und das Haar mit den Fingern gekämmt. Er wirkte strahlend und lebendig und so sexy, dass in ihr das dunkle, drängende Verlangen pulsierte, weitere Spuren auf ihm zu hinterlassen. Die Meduse hatte sich in einen Sessel gesetzt, und Rune saß an einem Ende der Couch. Er hatte sich vorgebeugt, die Ellbogen auf die Knie gestützt, und ließ beim Sprechen mürrisch sein iPhone auf dem Couchtisch kreiseln. Als Carling das Zimmer betrat, standen Seremela und er auf.
    Carling ging auf Seremela zu, um ihr die Hand zu geben. Die Meduse betrachtete sie mit großen, neugierigen Augen und sagte lächelnd: »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Rätin.«
    »Vielen Dank, dass Sie so kurzfristig kommen konnten, Doktor.«
    »Nennen Sie mich bitte Seremela. Ich war froh über Runes Anruf, und es ist mir eine Freude, Ihnen zu helfen, wo ich nur kann.«
    Carling beobachtete die Miene der Meduse eingehend. »Vieles von dem, was wir zu erzählen haben, wird Sie aufwühlen. Wir müssen uns auf Ihre Diskretion verlassen können.«
    »Natürlich«, sagte Seremela.
    Carling sah Rune mit hochgezogenen Brauen an. Er nickte. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Doktorin zu.
    Als Meduse gehörte Seremela Telemar zu den Dämonen, lebte aber in Chicago, weit entfernt vom Dämonenreich, das in Houston lag. Sie war eine hübsche Frau in den mittleren

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