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Der Kuss des Greifen (German Edition)

Der Kuss des Greifen (German Edition)

Titel: Der Kuss des Greifen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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ursprünglich nicht meine Babys, aber inzwischen sind sie es, und Sie werden sich nicht um sie kümmern.« Wieder hielt sie inne, als wollte sie das Gesagte noch einmal überdenken. »Niemals.«
    Während Khalil einen wütenden Kommentar ausspie und Grace ihn anschnauzte, blickten Rune und Carling einander an. »Sie hat recht«, sagte Rune. »Je eher wir aufbrechen, desto besser.«
    »Ich weiß«, sagte sie ruhig. Würde Julian ihre Auseinandersetzung über die Reichsgrenzen hinweg verfolgen? Vor der Konfrontation vor dem Fairmont hätte sie Nein gesagt. Jetzt wusste sie überhaupt nichts mehr mit Sicherheit. »Ich bin nicht diejenige, die sich mit ihr streitet.«
    Rune versuchte, mit einer Hand den Verschluss eines seiner Armbänder zu öffnen. Von den jüngsten Ereignissen war seine Energie noch immer aufgepeitscht. Er wirkte ruhig, fühlte sich aber kampfbereit, und in ihm loderte nach wie vor heißer Zorn auf Julian und Dragos. Die Empfindung tanzte wie ein nicht geerdetes Stromkabel über Carlings Nervenenden.
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit, dich nach der Untersuchung mit Seremela zu fragen«, sagte er leise.
    Sie öffnete die Hände, und er hielt ihr den Unterarm hin. »Die Untersuchung selbst war keine Überraschung«, sagte sie, während sie versuchte, die Verschlüsse des Armbands zu lösen. »Das Gespräch hat sich als nützlich erwiesen. Sie ist wirklich intelligent. Ich halte sie für eine talentierte Pathologin, und du hattest recht damit, dass sie eine ganz neue Sichtweise in diese Sache bringen würde. Vielleicht werden wir kein Heilmittel finden, zumindest nicht sofort. Wir müssen vor allem Zeit gewinnen.«
    »Und ist euch eingefallen, wie wir das schaffen?«, fragte Rune. Er hatte den Kopf dicht zu ihrem gebeugt und sah sie aufmerksam an.
    »Ich muss versuchen, eine Art Remission zu erreichen. Seremela hat mir auch Blut abgenommen, um einige Tests durchzuführen …«, raunte Carling.
    Ein lautes, stakkatoartiges Klopfen ertönte an der Tür. Grace warf in einer »Wir sind hier fertig«-Geste die Hände in die Luft und wandte sich von Khalil ab. Aus dem Augenwinkel sah Carling, wie Rune die Hand auf seine Waffe legte, als Grace die Tür öffnete und den Blick auf eine mürrische, zerzauste Hexe freigab. Die Frau war in den mittleren Jahren und mit üppigen Rundungen ausgestattet. Sie trug Jeans, Sneakers, ein Kapuzen-Sweatshirt der Universität von Kentucky und eine säuerliche Miene. Grace trat zurück, um sie eintreten zu lassen.
    Als die Frau Rune, Carling und den Dschinn sah, blieb sie ruckartig stehen, ihr säuerlicher Gesichtsausdruck verblasste, und sie machte große Augen.
    »Du bist in Rekordzeit hergekommen«, sagte Grace zu der Frau. Sie setzte sich auf die freie Seite der Couch und stopfte ihre Füße in ein Paar ramponierter Sneakers. »Die Kinder sind im Bett, wie die meisten vernünftigen Leute zu dieser Zeit. Und du weißt, wie es hier läuft, Janice – es dauert, so lange es dauert.«
    Janice’ faszinierter Blick hüpfte durchs Zimmer. Dann konzentrierte sie ihre Aufmerksamkeit auf Grace. »Ich werde eine Kanne Kaffee kochen.«
    Khalil verschränkte die Arme und teilte Janice mit: »Und wir beide setzen uns auf die Kinder, um sicherzugehen, dass sie in Sicherheit sind.«
    Die Augenbrauen der älteren menschlichen Hexe hoben sich. Sie starrte Grace an, und diese sagte: »Hör auf nichts von dem, was dieser Dschinn sagt, während wir weg sind. Ich bin ihm vor heute Abend noch nie begegnet, und er ist nicht befugt, hier irgendwelche Vorschriften zu machen. Ich glaube nicht, dass er das begreift. Offensichtlich ist er nicht besonders helle.«
    »Und sie ist ein unverschämtes, respektloses Kind«, sagte Khalil mit zusammengebissenen Zähnen, »das den Wert dessen, was ich ihm anbiete, nicht versteht.«
    Mit einem strahlenden, unbewegten Lächeln sagte Janice zu Grace: »Und du kommst so schnell zurück, wie du kannst, ja?«
    »Ja«, sagte Grace. Die Bitterkeit war in ihre Stimme zurückgekehrt. Sie wandte sich an Carling und Rune: »Sind Sie bereit?«
    Rune und Carling wechselten einen Blick und standen dann auf. »Selbstverständlich«, sagte Carling. »Was machen wir jetzt?«
    »Sie kommen mit mir.« Grace drehte sich um und ging. Die Eingangstür ließ sie hinter sich offen.
    Rune hob ihre Taschen auf und bedeutete Carling, voranzugehen. Vor dem Haus holten sie Grace ein. Sie führte sie ums Haus herum und über einen ausgetretenen Pfad, der durch wucherndes Gras, eine Reihe

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