Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des Greifen (German Edition)

Der Kuss des Greifen (German Edition)

Titel: Der Kuss des Greifen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
Vom Netzwerk:
es hier nicht.«
    »Das muss eine verdammt große Sache gewesen sein, wenn ein so mächtiger Dschinn deswegen in deiner Schuld steht«, sagte er grob. »Du musst ihm etwas Seltenes und Kostbares gegeben haben, etwas, das ihm niemand sonst geben konnte. Und er muss es sehr dringend gewollt haben.«
    Carling hob die perfekt geformten Brauen. »All das trifft zu.«
    Angetrieben von ihrer Undurchschaubarkeit und diesem Gefühl, das in seinem Inneren seine Klauen in ihn schlug, begann er zu knurren.
    Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. » Knurrst du mich an?« Ihre Züge verhärteten sich. »Was zur Hölle gerade in dir vorgehen mag, ich würde dir raten, es dir zweimal zu überlegen.«
    Anstatt aufzuhören, fletschte er sogar die Zähne. Er fletschte die Zähne. Mit einer so schnellen Bewegung, dass sie einen unterdrückten Überraschungslaut ausstieß, drehte er den Stuhl um, auf dem sie saß. Er knallte die Hände links und rechts von ihr flach auf den Tisch und drückte Carling in ihren Stuhl. »Was hast du für ihn getan?«
    Sie betrachtete seine sehnigen Arme, die sie gefangen hielten. Ihre schmalen Augenbrauen fanden einen boshaften Winkel. »Erinnerst du dich noch, was ich vorhin gesagt habe? Versuche nicht, meine Bewegungsfreiheit einzuschränken.«
    »Verdammt, Carling«, zischte er. Er beugte sich vor, bis er direkt in ihr wütendes Gesicht blickte. »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sich mit mir anzulegen.«
    »Moment mal.« Mit dem Zeigefinger schnippte sie gegen sein Kinn. Fest. »Wer legt sich hier mit wem an?«
    Runes Gesichtsausdruck wurde mörderisch. »Dein Leben hängt von dem ab, was jetzt als Nächstes geschieht. Und meins vielleicht auch. Du weißt, wie launenhaft und heimtückisch Dämonen sein können.«
    »Ich weiß nur zu gut, wie Dämonen sein können. Khalil und ich kennen uns schon sehr, sehr lange.«
    »Was hast du ihm gegeben, das dir drei Gefallen eingebracht hat?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Von wegen«, schnappte er.
    Sie starrte ihn an, ihre dunklen Augen funkelten wütend. »Er ist zu mir gekommen, hat mich um Hilfe gebeten und mir drei Gefallen angeboten. Er hat keinen Grund, mir etwas zu verübeln, und er kann sein Versprechen nicht brechen. Mehr brauchst du nicht zu wissen.« Sie brachte ihr Gesicht noch näher an seines, bis sich ihre Nasenspitzen berührten. »Und jetzt nimm dein Gesicht da weg, Wyr.«
    Das tiefe, grollende Geräusch, das er von sich gab, brachte sie zur Weißglut. Und faszinierte sie. Halt. War das immer noch ein Knurren? Oder etwa ein Schnurren ? Er hatte die Augen halb geschlossen und sah sie unter schweren Lidern schläfrig, sinnlich und absolut hinterhältig an.
    »Zwing mich doch«, sagte er. »Hexe.«
    Die Gefühlsgewalt, die aus ihm hervorbrach, war stärker als alles, was sie je zuvor bei irgendjemandem gespürt hatte, ein glutheißer Schirokko, der ihre Welt neu formte.
    Gewalt. Rasende Wut.
    Mehr als nur Verlangen. Ein unersättlicher, verschlingender Drang.
    Es riss ihr jeglichen gesunden Menschenverstand aus dem Leib.
    Sie erwiderte sein Knurren und stieß ihn von sich. Und dann sprang sie von ihrem Stuhl auf, um ihn mit voller Wucht zu rammen.
    Es war mehr die Überraschung als irgendetwas anderes, die ihn umwarf. Er kam so hart am Boden auf, dass es jedem menschlichen Wesen den Atem verschlagen hätte, und Carling stürzte sich sofort auf ihn. Noch immer knurrend, landete sie auf den Knien, jedes auf einer Seite seines Körpers, und stützte die Hände links und rechts neben seinem Kopf ab. Ihr weiter Kaftan rutschte an ihren nackten Beinen hinauf, und ihr Haar löste sich und übergoss sie beide wie ein luxuriöser Wasserfall aus Mitternachtsseide.
    Wie versteinert starrte er zu ihr hinauf, alle Wut war aus seinem Körper gewichen.
    Er war ein so schöner Mann. Viel schöner, als er hätte sein dürfen. Und dann fing er an zu lachen. Lebhafte Unbekümmertheit zeichnete sich auf seinem hübschen Gesicht ab. Sie schob die Beine enger zusammen, bis sie seinen langen, schlanken Oberkörper mit den Waden umklammert hielt. So lange hatten die Nervenenden am Scheitelpunkt ihrer Schenkel geschlummert, doch die magische Energie, die nun zwischen ihren Beinen durch seinen gewaltigen, muskulösen Körper floss, ließ heftiges Begehren durch ihren Leib fahren.
    So alt und diszipliniert sie auch war und so zurückgezogen sie – nicht zuletzt aus freiem Willen – gelebt hatte, das war einfach mehr, als eine Frau ertragen konnte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher