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Der Kuss des Greifen (German Edition)

Der Kuss des Greifen (German Edition)

Titel: Der Kuss des Greifen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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ich mich mit einer unvorhergesehenen Angelegenheit befasse. Rhoswen sollte jemanden einstellen, der ihn versorgt, aber bevor es dazu kam, musste ich sie entlassen. Sorgen Sie dafür, dass Abelard sich darum kümmert. Er soll bis zum Ende der Woche eine Liste mit Kandidaten bereithalten. Ist das klar?«
    »Ja, Ma’am. Und was ist die zweite Sache?«
    »Packen Sie etwas Kleidung und ein paar Dinge für mich ein, und lassen Sie sie zum Fairmont Hotel bringen.«
    »Ja, Ma’am. Sofort. Hat der kleine Mann schon gefressen?«
    Kleiner Mann. Rune grinste. Er hatte den Eindruck, dass dieser Rufio ihm gefallen könnte.
    »Es wird Zeit für sein Abendessen. Wie spät ist es, und welches Datum haben wir hier?«
    Da die Zeit im Anderland nicht synchron mit der in San Francisco verlief, war diese Frage nicht merkwürdig. Rufio teilte ihr mit, dass es Montag und später Vormittag war. Rune war am Freitagabend aufgebrochen, also hatte es keine starke Zeitverschiebung gegeben.
    »Ausgezeichnet. Machen Sie ihm ein kleines Frühstück, dann ist er wieder im richtigen Rhythmus für sein Abendessen. Nehmen Sie ihm das Stasishalsband erst ab, wenn wir weg sind. Es gibt keinen Grund, dieses ganze Drama durchzuspielen, wenn ich aus dem Haus gehe.«
    »Wir? Entschuldigen Sie, Rätin. Ich habe nicht bemerkt, dass wir einen Gast zu betreuen haben.«
    »Das haben wir auch nicht. Der Wyr-Wächter Rune Ainissesthai ist bei mir, und wir brechen sofort wieder auf.«
    »Sehr gut, Ma’am. Ich werde gleich einige Sachen für Sie ins Fairmont Hotel schicken lassen.«
    Rune verdrehte die Augen. Er wusste nur zu gut, was für Sachen das sein würden. Die Vorhersage sprach von erbärmlichen Kaftanen mit einer zehnprozentigen Wahrscheinlichkeit für vereinzelte klassisch-schwarze Chanel-Kostüme. Schuhe nicht ausgeschlossen. Keine Aussicht auf Make-up.
    »Füttern Sie zuerst Rasputin, Rufio«, sagte Carling.
    »Ja, Ma’am, natürlich. Kann ich noch etwas für Sie tun?«
    »Nein, das wäre alles, vielen Dank.«
    Mit beiden Taschen in der Hand verließ Rune das Zimmer und ging Carling entgegen. Über Carlings Schulter hinweg betrachtete er mit vor Neugier hellwachem Gesichtsausdruck den hochgewachsenen, breitschultrigen Mann am anderen Ende des Flurs, der Rasputin auf dem Arm hielt und Rune ebenfalls anstarrte. Rufio war etwa vierzig, gut in Form und sehr gepflegt.
    Natürlich musste er attraktiv sein, nicht wahr? Rune war sich gar nicht mehr so sicher, dass er ihn mochte. Unwillkürlich bleckte er die Zähne, und anstatt Carling vorzuschlagen, sie möge sich Zeit lassen und vielleicht duschen, bevor sie aufbrachen, knurrte er: »Fertig?«
    Sie sah ihn überrascht an, aber er wusste nicht, ob es an seinem Tonfall oder an seiner Frage lag. »Sicher«, sagte sie. Nebeneinander traten sie aus der Eingangstür, und als sie draußen standen, wandte sie sich zu ihm um. »Was ist los?«
    Sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, fühlte er sich wieder besser. »Nichts«, sagte er. »Überhaupt nichts. Soll ich mich wieder verwandeln? Wenn ich uns fliege, sind wir schneller im Hotel als mit einem Taxi.«
    Sie runzelte die Stirn. Irgendetwas hatte nicht gestimmt. In der Eingangshalle hatte er vor Aggression gelodert, aber was auch immer ihn so aufgebracht haben mochte, jetzt war es wieder verschwunden. Sie schob den Gedanken beiseite und zuckte die Achseln. »Gut, wenn du möchtest.«
    Insgeheim war sie begeistert. Sie konnte es nicht erwarten, wieder mit ihm zu fliegen. Während sie den Gehweg entlanggingen, versuchte sie, ihre Aufregung zu verbergen. Dann gab er ihr seinen Seesack und die Ledertasche und verwandelte schimmernd seine Gestalt. Direkt vor seiner Verwandlung schirmte er sie beide wieder vor den Blicken anderer ab. Dieser Schirm überlief Carling wie eine Welle, als würde eine warme Decke über ihnen ausgebreitet. Als sie auf seinen Rücken sprang, sagte er: »Und noch immer hat uns niemand gesehen.«
    Erheitert tätschelte sie seinen glatten Adlerhinterkopf. »Sieh dich um, es ist niemand in der Nähe.«
    »Du willst mehr Beweise? Dann werde ich dir wohl mehr Beweise liefern müssen.« Er duckte sich und hob ab.
    Bei einem Start an Land war die Kraft seines Sprungs sogar noch unglaublicher. Carlings Laune schnellte zusammen mit ihnen in die Höhe und sauste auf einer steilen Flugbahn direkt zum Status freudiger Erregung. Nach einem steilen Anstieg wendete er und flog auf das Hotel zu.
    Das Fairmont war eine der ersten Luxusadressen in

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