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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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nicht aussehen wie eine Lumpensammlerin«, schoss Nadine zurück. »Machen Sie, um Himmels willen, irgendwas mit Ihren Haaren.«
    Statt etwas darauf zu erwidern, beendete Eve kommentarlos das Gespräch. »Was haben die Leute nur ständig gegen meine Haare und meine Garderobe?« Übellaunig rubbelte sie sich mit den Händen durch die nicht existente Frisur.
    »Mavis hat mir erzählt, dass Sie schon viel zu lange nicht mehr bei der Stylistin gewesen sind. Leonardo soll deshalb bereits ganz unglücklich sein.«
    »Sie treffen sich mit Mavis?«
    »Ich habe mir ein paar ihrer Auftritte angesehen.« Peabody putzte sich gründlich die Nase. Rezeptfreie Schnupfenmittel waren der totale Schwachsinn. »Ich finde sie nämlich echt gut.«
    »Ich hatte keine Zeit für eine Sitzung bei der Stylistin«, murmelte Eve tatsächlich ein wenig verschämt. »Also habe ich mir die Haare vor ein paar Tagen selbst geschnitten.«
    »Das sieht man.« Auf Eves giftigen Blick hin fügte Peabody mit einem höflichen Lächeln hinzu: »Sieht wirklich reizend aus, Madam.«
    »Lecken Sie mich doch am Arsch.« Eve schaltete den Bildschirm wieder ein. »Und vielleicht haben Sie, falls Sie mit Ihrer Kritik an meiner äußeren Erscheinung fertig sind, ja Lust, ein paar der Namen durchzugehen.«
    »Ein paar von ihnen kenne ich.« Peabody beugte sich über ihre Schulter. »Louis Trivane: Staranwalt, der regelmäßig für irgendwelche Berühmtheiten die Kohlen aus dem Feuer holt. Marianna Bingsley: Kaufhauserbin und hauptberuflich auf Männerjagd. Carlo Mancinni, Schönheitschirurg – man muss superreich sein, damit er eine Körperformung auch nur in Erwägung zieht. «
    »Die Namen sind mir ebenfalls bekannt, Peabody. Ich möchte mehr über diese Leute wissen – über sie selbst, über ihre Finanzen, mögliche Krankheiten, mögliche Verhaftungen. Ich will die Namen ihrer Ehegatten, ihrer Kinder und ihrer Haustiere. Ich will wissen, wann und wie sie mit dieser Cross in Verbindung getreten sind und weshalb sie beschlossen haben, dass Satan ein echt cooler Typ ist.«
    »Selbst wenn wir das IRCCA einschalten, wird das Tage dauern.« Mit dieser Feststellung erinnerte Peabody Eve schmerzlich an Feeney. Das internationale Informationszentrum zur Verbrechensaufklärung war Feeneys ganzer Stolz.
    »Wenn ich jemanden von der Abteilung für elektronische Ermittlungen um Hilfe bitten könnte, brauchte ich höchstens die Hälfte der Zeit.« Peabody zuckte mit den Schultern. »Also, wo soll ich anfangen?«
    »Bei Wineburg haben wir schon angefangen, also machen Sie mit ihm und Lobar – Robert Mathias – weiter. Und dann fangen Sie oben an und arbeiten sich runter. Ich fange unten an und arbeite mich hoch. Achten Sie auf regelmäßige, große Barabhebungen. Wenn wir uns in der Mitte treffen, sollten wir, verdammt noch mal, gefunden haben, was wir brauchen.«
    Nachdenklich kniff sie die Augen zusammen. Informationen über die Finanzen von Selinas Sekte wären sicher durch das Datenschutzgesetz und durch den Status der Sekte als offiziell anerkannte Religion vor Zugriff geschützt. Trotzdem bestand die, wenn auch geringe, Chance, dass sie so dreist gewesen war und etwas von dem Geld auf ihr Privatkonto eingezahlt hatte.
    Das zu überprüfen wäre einfach. Was das andere Konto betraf, müsste sie überlegen, ob die Informationen, falls sie sie mit Hilfe ihres Mannes bekäme, überhaupt als Beweismaterial Verwendung finden könnten.
    Sie würde, beschloss sie, ein, zwei Tage warten. Wenn sie wüssten, wie viel Geld aus den Taschen der Mitglieder in Selinas Taschen floss, könnte sie immer noch entscheiden, ob die Überprüfung der Finanzen der Sekte erforderlich war.
    Sicher würde es nicht leicht sein, der Staatsanwaltschaft die Mitgliedsbeiträge zu einem religiösen Verein als Schutzgeldzahlungen zu verkaufen, doch es wäre zumindest ein Anfang.
    »Da Wineburgs Name mit der Cross’schen Sekte in Verbindung steht, kann ich sie endlich zu einem Verhör auf das Revier bestellen. Am besten gegen halb zwölf.«
    »Um Viertel vor haben Sie das Interview mit Nadine.«
    »Ja.« Eve schenkte Peabody ein breites Lächeln. »Das passt also genau.«
    »Oh.«
    »Ist doch nicht meine Schuld, wenn irgendeine neugierige Journalistin herausfindet, dass ich, während ich in zwei Mordfällen ermittle, Selina Cross verhöre, zwei und zwei zusammenzählt – «
    »- und dies in den Nachrichten erwähnt.«
    »Möglicherweise werden dadurch ja ein paar von diesen anständigen, aufrechten

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