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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zornglühendem Gesicht dazwischen.
    »Sie wurden hierher eingeladen. Dies ist ein heiliger Ort. Sie haben nicht das Recht – «
    »Isis.« Chas berührte sie am Arm. »Sie hat einen Auftrag. Den haben wir alle.« Er wandte sich an Eve. »Ja, wenn Sie es wünschen, werde ich mit Ihnen sprechen. Aber dies ist kein Ort für Trauer und Verzweiflung und außerdem beginnen wir jeden Augenblick mit der Zeremonie.«
    »Wir werden Sie nicht daran hindern.«
    »Würde Ihnen morgen neun Uhr passen? Sagen wir, im Spirit Quest?«
    »Prima.«
    »Und jetzt müssen Sie mich bitte entschuldigen.«
    »Vergelten Sie Freundlichkeit immer mit Schmerz?«, fragte Isis wütend, als Chas davongegangen war. Dann schüttelte sie den Kopf und wandte sich an Roarke. »Sie sind als Beobachter geladen und wir hoffen, Sie und Ihre Begleiter erweisen unserem Ritual den gebührenden Respekt. Der Zutritt in den magischen Zirkel ist Ihnen untersagt.«
    Sie rauschte davon und Eve vergrub die Hände in den Taschen. »Tja, jetzt habe ich es tatsächlich geschafft, auch noch die zweite Hexe gegen mich aufzubringen.« Als Peabody über die Lichtung auf sie zugelaufen kam, drehte sie den Kopf.
    »Es geht um die Aufnahme eines neuen Mitglieds«, wisperte die Assistentin. »Das weiß ich von der großen, prachtvollen Hexe in dem italienischen Kostüm.« Sie blickte in Richtung eines Mannes mit bronzefarbenem Haar und einem Eine-Million-Watt-Lächeln im Gesicht. »Himmel, vielleicht sollte ich ernsthaft in Erwägung ziehen zu konvertieren.«
    »Reißen Sie sich zusammen, Peabody.« Eve nickte Feeney zu, der sich ebenfalls zu ihnen gesellte.
    »Meine fromme Mutter würde heute Abend ein halbes Dutzend Rosenkränze beten, wenn sie wüsste, wo ich bin.« Er verbarg seine Nervosität hinter einem Grinsen. »Verdämmt unheimlicher Ort. Hier draußen gibt es nichts, außer jeder Menge Nichts.«
    Seufzend legte Roarke den Arm um die Taille seiner Frau. »Ihr beiden seid wirklich aus demselben Holz geschnitzt«, murmelte er und wandte sich, als das Ritual begann, dem weißen Lichtkreis zu.
    Die junge Frau, die Isis Mirium genannt hatte, stand außerhalb des Kreises. Zwei Männer fesselten sie und verbanden ihr die Augen. Alle außer den Beobachtern waren splitternackt. Weiße, dunkle, goldfarbene Haut schimmerte im Licht des Mondes, während aus dem Wald der zirpende Gesang der Nachtvögel an ihre Ohren drang.
    Unruhig schob Eve eine Hand in ihre Jacke und tastete nach ihrer Waffe.
    Die Männer banden die roten Kordeln locker um Miriums Leib. Als sie eins der Bänder leicht um ihre beiden Knöchel legten, erklärte Chas mit unüberhörbar glücklicher und zugleich ehrfürchtiger Stimme: »Füße, seid weder gebunden noch zur Gänze frei.«
    Neugierig verfolgte Eve das Eröffnungsritual. Die Stimmung war, wie sie zugeben musste, glücklich. Über ihrem Kopf verstreute der Mond sein silbernes Licht zwischen den Bäumen. Das Geschrei der Eulen war ein seltsames Geräusch. Es rief einen warmen Schauder in ihr wach. Die Nacktheit der Menschen wurde einfach ignoriert. Es gab kein verstohlenes Getätschel und keine der lüsternen Blicke, wie man sie in jedem Sexclub in der Stadt zugeworfen bekam.
    Chas griff nach dem Athame und Eve umfasste ihre Waffe, als er mit der Spitze auf das Herz der Kandidatin wies. Seine Stimme hob und senkte sich in der milden Brise, ehe Mirium erklärte: »Die Losung lautet >Vollkommene Liebe und vollkommenes Vertrauern.«
    Er bedachte sie mit einem Lächeln. »Alle, die diese Losung kennen, sind uns doppelt willkommen. Ich nenne dir ein drittes Passwort und damit kommst du endgültig durch die Tür.«
    Er reichte das Messer dem neben ihm stehenden Mann und gab Mirium einen – wie Eve stirnrunzelnd dachte, väterlichen – Kuss. Dann ging er um sie herum, zog sie in seine Arme und schob sie sanft in den Kerzenkreis hinein. Hinter ihnen strich der zweite Mann mit der Spitze des Athames über die nunmehr leere Stelle, als schlösse er sie dadurch in dem Lichtkreis ein.
    Unter heiterem Gesang führte Chas die junge Frau langsam durch den Kreis und sie wurde spielerisch von sämtlichen Anwesenden nacheinander gedreht, bis sie, als dreimal eine Glocke klang, schwindlig und orientierungslos zum Stehen kam.
    Chas kniete sich vor ihr auf den Boden, sprach ein paar leise Worte, küsste ihre Füße, ihre Knie, ihren Bauch, ihre Brüste und schließlich ihren Mund.
    Eve hätte angenommen, dies wäre der Auftakt zu einem sexuellen Akt. Doch schien es weniger

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