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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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oder?«
    Unter Peabodys gestärktem Uniformkragen stieg eine leichte Röte auf. Hippies waren strenge Vegetarier und aßen niemals Fleisch. »Das ist etwas anderes.«
    »Ich war Zeugin eines Mordes«, erklärte Eve ihr knapp. »Und die Frau, die das Messer in der Hand hielt, hat Charles Forte als ihren Komplizen benannt. Das ist eine Tatsache. Ich will nicht, dass Sie irgendetwas anderes als Fakten mit in den Verhörraum nehmen. Verstanden?«
    »Sehr wohl, Madam.« Peabody straffte die Schultern. »Verstanden.« Trotzdem blieb sie, als Eve zur Tür des Raumes ging, noch kurz stehen.
    »Sie hatte einen harten Vormittag«, meinte Feeney mit mitfühlender Stimme. »Ich habe mir die ersten Fotos vom Tatort angesehen. Schlimmer geht’s nicht.«
    »Ich weiß.« Trotzdem schüttelte sie, als sie sah, dass Charles Forte in das Verhörzimmer geleitet wurde, abermals den Kopf. »Es fühlt sich nicht richtig an.«
    Sie wandte sich ab, bog um die Ecke und betrat den Verhörraum, während Eve Forte bereits seine Rechte verlas.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Sie verstehen nicht, welche Rechte und Pflichten Sie haben?«
    »Nein, nein, die sind mir klar. Ich verstehe nicht, weshalb ich hier bin.« Verwirrt und ein wenig enttäuscht wandte er sich an ihre Assistentin. »Wenn Sie noch einmal mit mir sprechen wollten, hätten Sie das doch nur sagen müssen. Ich hätte Sie getroffen oder wäre freiwillig gekommen. Es war wirklich nicht nötig, dass mich drei uniformierte Beamte bei mir zu Hause abgeholt haben.«
    »Ich hielt es für erforderlich«, kam Eves knappe Antwort. »Wollen Sie sich dieses Mal anwaltlich vertreten lassen, Mr. Forte?«
    »Nein.« Er rutschte nervös auf seinem Platz herum und versuchte nicht daran zu denken, dass er sich – genau wie damals sein Vater – im Gewahrsam der Polizei befand. »Sagen Sie mir einfach, was Sie von mir wissen wollen. Ich werde versuchen, Ihnen zu helfen.«
    »Erzählen Sie mir von Louis Trivane.«
    »Tut mir Leid.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kenne niemanden mit diesem Namen.«
    »Ist es normal, dass Sie Ihre Helferin ausschicken, um Fremde zu ermorden?«
    »Was?« Er wurde kreidebleich und sprang entgeistert auf die Füße. »Wovon reden Sie?«
    »Setzen Sie sich wieder hin«, schnauzte Eve ihn an. »Louis Trivane wurde vor zwei Stunden von Mirium Hopkins umgebracht. «
    »Von Mirium? Das ist lächerlich. Das ist vollkommen unmöglich.«
    »Es ist sogar mehr als möglich. Ich kam dazu, als sie ihm gerade die Leber herausgeschnitten hat. «
    Schwankend sank Chas wieder auf seinen Stuhl. »Sie machen einen Fehler. Das kann einfach nicht sein.«
    »Ich glaube, den Fehler haben Sie selbst gemacht.« Eve erhob sich, wanderte um den Tisch und beugte sich über seine Schulter. »Sie hätten Ihr Werkzeug sorgfältiger wählen sollen. Wenn man eine nicht ganz funktionstüchtige Waffe wählt, richtet sie sich möglicherweise gegen einen selbst.«
    »Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen. Bekomme ich bitte einen Schluck Wasser? Ich verstehe das alles nicht.«
    Eve bedeutete Peabody, Chas mit einem Glas Wasser zu versorgen. »Mirium hat mir alles erzählt, Chas. Sie hat mir erzählt, dass sie Ihre Geliebte gewesen ist, dass sie ihr nicht, wie versprochen, Wineburgs Herz gebracht und dass Sie ihr erlaubt haben, Trivane persönlich zu ermorden. Weil Blut eine reinigende Wirkung hat.«
    »Nein.« Er nahm das Glas in beide Hände, verschüttete aber trotzdem bei dem Versuch zu trinken, etwas Flüssigkeit auf dem Tisch. »Nein.«
    »Ihr Väter hat gerne die Leute aufgeschlitzt. Hat er Ihnen gezeigt, wie man es macht? Wie viele andere haben Sie als Werkzeuge benutzt? Haben Sie sich ihrer entledigt, nachdem Sie mit ihnen fertig waren? Haben Sie vielleicht irgendwelche Andenken an die Taten aufbewahrt?«
    Während sie immer weiter auf ihn eindrosch, saß er wie gelähmt da und schüttelte nur den Kopf.
    »War das Ihre Version von einem religiösen Krieg, Chas? Die Eliminierung aller Feinde? Das Herausschneiden der Dämonen? Ihr Väter war ein selbst ernannter Satanist und er hat Ihnen das Leben zur Hölle gemacht. Ihn konnten Sie nicht töten, ihm können Sie auch jetzt nichts anhaben. Bringen Sie, wenn Sie die anderen töten, Ihren Väter um, hacken Sie sie der Dinge wegen in Stücke, die Ihnen von ihm angetan worden sind?«
    Er kniff die Augen zusammen und wiegte sich langsam hin und her. »Gott. Mein Gott. O Gott.«
    »Sie können etwas für sich tun. Sagen Sie mir warum. Sagen Sie mir, wie.

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