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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Zimmermädchen angezogen, um niemandem aufzufallen, und dann bin ich schnurstracks in Louis’ Suite marschiert. Ich habe ihm Handtücher gebracht. Er war gerade im Bad. Er hatte gebrochen, das konnte ich riechen. Dann habe ich ihn erstochen. Direkt in den Hals, wie ich es sollte. Und dann habe ich mich hinreißen lassen und weitergemacht. «
    Erneut zuckte sie mit den Schultern und lächelte. »Wissen Sie, es ist, als ob man ein Messer in ein Kissen steckt. Nur macht es dieses saugende Geräusch. Ich habe ihm also den Dämon herausgeschnitten und dann kamen Sie. Aber ich schätze, dass mein Werk bereits vollendet war.«
    »Ja, das schätze ich auch. Wie lange kennen Sie Chas?«
    »Oh, seit ein paar Jahren. Wir treiben es gerne tagsüber im Park, weil man da nie weiß, ob nicht zufällig jemand vorbeikommt und einen dabei sieht.«
    »Was hält Isis von der Sache?«
    »Oh, sie hat keine Ahnung.« Mirium rollte mit den Augen. »Es würde ihr sicher nicht gefallen.«
    »Und was hält sie von den Morden?«
    Mirium runzelte die Stirn und ihre Augen wurden trübe. »Von den Morden? Auch davon hat sie keine Ahnung. Oder? Nein, wir haben ihr ganz sicher nichts davon erzählt.«
    »Dann wissen also nur Sie und Chas darüber Bescheid?«
    »Ich und Chas.« Ihre Lider flatterten, doch ihr Blick blieb weiter leer. »Ich schätze. Ja, sicher.«
    »Haben Sie irgendjemandem aus der Sekte etwas davon erzählt?«
    »Aus der Sekte?« Sie legte ihre Finger an die Lippen und trommelte nachdenklich darauf herum. »Nein, nein, das ist unser Geheimnis. Unser kleines Geheimnis.«
    »Was war mit Wineburg?«
    »Mit wem?«
    »In der Tiefgarage. Der Banker. Erinnern Sie sich?«
    »Das durfte ich nicht machen.« Jetzt biss sie sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. »Nein, das war er selbst. Er sollte mir das Herz mitbringen, hat es aber nicht getan. Er meinte, dazu hätte die Zeit nicht gereicht.«
    »Und Lobar?«
    »Lobar, Lobar.« Immer noch klopften ihre Finger auf die Lippen. »Nein, das war anders. Nicht wahr? Ich kann mich nicht erinnern. Ich bekomme Kopfweh.« Ihre Stimme bekam einen quengeligen Ton. »Ich will jetzt nicht mehr reden. Ich bin müde.« Sie legte die Hände auf die gekreuzten Arme und schloss die Augen.
    Eve betrachtete sie einen Moment lang. Es machte keinen Sinn, jetzt weiter in sie zu dringen. Vorübergehend hatte sie sowieso genug Informationen.
    Sie winkte einem uniformierten Beamten und legte Mirium trotz ihres gemurmelten Protestes wieder die Handschellen an. »Bringen Sie sie runter in die Psychiatrie. Bitten Sie Mira um ein Gutachten und machen Sie eine Notiz, dass wir noch die Zustimmung zu einem Drogenscanning holen müssen.«
    »Sehr wohl, Madam.« Eve trat an die Tür und drückte auf einen Knopf. »Bringen Sie Forte in Verhörraum C.«
    Ihr kam flüchtig der Gedanke, dass sie selbst ebenfalls gern den Kopf auf die gekreuzten Arme legen würde. Stattdessen ging sie den Flur hinunter dorthin, wo sie Peabody neben Feeney vor der Glasscheibe des Verhörraums stehen sah.
    »Ich will, dass Sie dabei sind, Peabody. Was ist deine Meinung von Mirium, Feeney?«
    »Sie ist total fertig.« Er hielt ihr seine Tüte mit kandierten Nüssen hin. »Ob einfach verrückt oder aufgrund irgendwelcher Drogen, kann ich natürlich nicht sagen. Für mich sieht es nach einer Mischung aus beidem aus.«
    »Für mich auch. Wie kommt es, dass sie an dem Abend auf der Feier so verdammt normal gewirkt hat? « Sie fuhr sich mit den Händen durch die Haare und lachte leise auf. »Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe. Schließlich stand sie splitternackt mitten im Wald und hat sich von Forte überall abküssen lassen.«
    Sie drückte die Hände gegen ihre Augen und ließ sie wieder sinken. »Sein Vater hat immer allein gearbeitet. Er hat nie einen Komplizen oder Helfer gehabt.«
    »Dann hat er eben einen anderen Stil«, meinte Feeney. »Auch wenn die Kleine irre ist, hat sie Forte doch eindeutig als Anstifter benannt.«
    »Das Ganze fühlt sich für mich nicht richtig an«, murmelte Peabody und Eve musterte sie milde interessiert.
    »Was fühlt sich für Sie nicht richtig an, Officer?«
    Angesichts der Spur von Sarkasmus in der Stimme ihrer Vorgesetzten reckte Peabody das Kinn. »Weiße Hexen und Hexer töten nicht. «
    »Menschen töten«, wurde sie von Eve erinnert. »Und nicht jeder nimmt seine Religion tatsächlich ernst. Sie zum Beispiel haben doch sicherlich in letzter Zeit mal irgendwelches Fleisch gegessen,

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