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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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warten.« Er schaute viel sagend auf ihre Brust. »Wollen Sie es mal versuchen?«
    »Du willst doch sicher kein Bullenweib anmachen, Lobar. Außerdem mag ich Männer und keine mageren kleinen Jungs in lächerlichen Kostümen. Wer hat bei Alice angerufen und auf ihren Anrufbeantworter gesungen?«
    Sie hatte ihn eindeutig gekränkt und er verzog beleidigt das Gesicht. Wenn sie sich auf sein Angebot eingelassen hätte, hätte er ihr ein paar Dinge gezeigt. Eine Fotze war und blieb eine Fotze, selbst wenn sie bei den Bullen war. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Alice war ein Nichts. Niemand hat sich für sie interessiert.«
    »Ihr Großvater schon.«
    »Ich habe gehört, dass auch er tot ist.« Seine roten Augen blitzten. »Alter Sesselfurzer. Schreibtischbulle, Knöpfedrücker. Er bedeutet mir nichts.«
    »Anscheinend doch genug, um zu wissen, dass er ein Bulle war«, widersprach Eve. »Ein Bulle, der hinter einem Schreibtisch saß. Woher weißt du das, Lobar?«
    Er erkannte seinen Fehler und drückte wütend den Rest seiner Zigarette aus. »Irgendwer muss es erwähnt haben.« Wieder bleckte er seine Reißzähne zu einem breiten Grinsen. »Wahrscheinlich Alice, während ich sie gevögelt habe.«
    »Es spricht nicht gerade für deine Leistung als Liebhaber, wenn sie währenddessen von ihrem Großvater erzählt hat. «
    »Ich habe es irgendwo gehört, okay?« Er schnappte sich seinen Kelch und hob ihn zornig an den Mund. »Wo genau, ist doch völlig egal. Außerdem war er sowieso bereits ein alter Mann.«
    »Hast du ihn jemals gesehen? Vielleicht hier?«
    »Hier sehe ich jede Menge Leute. Ich kann mich an keinen alten Bullen erinnern.« Er machte eine ausholende Bewegung mit der Hand. »An den meisten Abenden ist hier die Hölle los. Woher zum Teufel soll ich also wissen, wer alles hereinschneit? Selina hat mich angeheuert, um die Arschlöcher in Schach zu halten, die sich hier ab und zu blicken lassen, und nicht, um mich an sämtliche Gesichter zu erinnern.«
    »Der Laden scheint echt gut zu laufen. Dealt sie trotzdem noch mit Drogen? Verkauft sie auch an dich?«
    Seine Augen bildeten zwei schmale Schlitze. »Ich beziehe meine Kraft aus meinem Glauben. Ich brauche keine Drogen.«
    »Hast du jemals an einem Menschenopfer teilgenommen? Jemals einem Kind für deinen Meister die Kehle durchgeschnitten, Lobar?«
    Er leerte seinen Kelch. »Das ist so ein Wahn, dem die Leute, die absolut keine Ahnung haben, gern erliegen. Die Leute stempeln Satanisten gern als Monster ab.«
    »Leute wie wir«, murmelte Roarke und blickte von Lobars feuerroten Haarspitzen auf die Ringe in seinen Nippeln. »Ja, wir sind ganz offensichtlich voreingenommen, denn schließlich kann jeder sehen, dass du nichts weiter als… fromm bist.«
    »Hören Sie, es ist eine Religion, und in diesem Land herrscht Religionsfreiheit. Wollen Sie uns Ihren Gott aufzwingen? Tja, wir lehnen ihn ab. Wir lehnen ihn und seine schwachen Anhänger ab. Und wir werden in der Hölle die Macht haben.«
    Er schob sich vom Tisch ab und stand zornig auf. »Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.«
    »In Ordnung«, meinte Eve mit ruhiger Stimme und fixierte ihn. »Aber denk über die Sache nach, Lobar. Es sind Menschen gestorben, es werden weiter Menschen sterben und möglicherweise bist du der Nächste.«
    Seine Lippen bebten, doch dann presste er sie fest aufeinander, fauchte: »Oder vielleicht auch Sie« und stapfte aus dem Raum.
    »Was für ein reizender junger Mann.« Roarke sah ihm hinterher. »Ich glaube, dass er sich in der Hölle sehr gut machen wird.«
    »Vermutlich wird er tatsächlich dort enden.« Eve sah sich verstohlen um, ehe sie den leeren Kelch in ihre Tasche schob. »Aber was mich viel mehr interessiert, ist, woher er stammt. Wenn wir nach Hause kommen, gebe ich erst mal seine Fingerabdrücke in den Computer ein.«
    »In Ordnung.« Roarke erhob sich und griff nach ihrem Arm. »Aber vorher will ich noch duschen. Dieser Ort hinterlässt einen ekelhaften Geruch auf meiner Haut.«
    »Das finde ich auch.«
    »Robert Allen Mathias«, las Eve die Daten vom Bildschirm des Computers ab. »Wurde vor sechs Monaten achtzehn. Geboren in Kansas City, Kansas, als Sohn von Jonathan und Elaine Mathias, beides Baptistendiakone.«
    »Ein PS«, bemerkte Roarke. »Ein Pfarrersohn. Einige von ihnen rebellieren auf eine extreme Art. Sieht aus, als hätte auch der kleine Bobby das getan.«
    »Er hatte bereits jede Menge Probleme«, fuhr Eve mit der Lektüre fort. »Ich habe hier

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