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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Das Messer verharrte unter seinem Ohr. »Und was heißt: >Er ist ein Kriegen? - Ich kenne einige gute Männer, Krieger, die schon so manchen das Fürchten gelehrt haben, die nachts keine Frau in ihr Bett nehmen. - So ungewöhnlich ist das nicht, dass ein Mann sich zu einem Mann legt. Vor allem nicht beim Heer, wo knapp zweitausend Kerle auf zehn oder fünfzehn Huren kommen. «
    »Und Ihr?«
    »Was >und Ihr    »Habt Ihr Euch auch schon zu einem Mann gelegt?«
    Mit einem Fluch presste er die Finger auf den Schnitt, den er sich eben am Kinn zugefügt hatte. So hätte ich das nicht genannt. »Fragt meine Männer. Ich halte mir keine zweibeinigen Spielzeuge und rufe gewöhnlich auch nur Trosshuren in mein Zelt.«
    »Diese dunkelblonde Frau mit den rot bemalten Händen?«
    Neugierde, dein Name ist Weib. »Vajna? - Zum Beispiel.« Er wischte sich die Hand an einem Tuch ab und machte weiter.
    »Was wird Jerdt mit Ahmeer tun?«
    »Er wird ihn nach Turas bringen. Als Rusans einziger männlicher Verwandter und Erbe ist der Prinz eine äußerst wertvolle Geisel.«
    » Das meinte ich nicht! «
    »Ihr wollt wissen, ob Jerdt davor zurückschreckt, einem Mann Gewalt anzutun? -
    Nein! «
    Sie zog die Schultern hoch. »Woher wisst Ihr das?«
    Erfahrung. »Ich kenne Jerdt lange genug. - Allerdings weiß ich nicht, ob er sich auch an einer Geisel vergreifen und es riskieren würde, dass der König davon erfährt.
    Auch wenn er bei Haffren in Gunst steht und Ahmeer nur ein Nivard ist.«
    »Könnt Ihr nicht auch Ahmeer von ihm fordern?«
    »Nein! «
    »Nein?« Sie klammerte die Hände um die Tischkante. »Aber ... «
    »Nein, Lijanas! Es gibt ein paar Regeln, an die auch ich mich halten muss. Euch konnte ich von Jerdt >fordern<, weil ich den Befehl habe, Euch nach Turas zu bringen. Um es klar zu sagen: Ihr seid meine Gefangene! Ihr gehört mir! Jerdt hätte deshalb gegen - nennen wir es einen Ehrenkodex - verstoßen, wenn er Euch nicht herausgegeben hätte. Aber ich kann nicht von ihm verlangen, dass er mir einen Gefangenen überlässt, der tatsächlich ihm gehört. « Er wischte sich die Seifenreste aus dem Gesicht. Die Verzweiflung in ihren Augen versetzte ihm einen Stich. Was bedeutet Prinz Ahmeer für dich, kleiner Vogel?
    »Was kann er mit Ahmeer tun?«
    Alles, außer ihn töten. »Lijanas ... «
    »Sagt es mir! «
    Mordan seufzte, warf das Tuch beiseite und nahm die Schüssel auf, um das Wasser fortzuschütten. Für einen kurzen Moment verstärkte sich das Schwindelgefühl wieder.
    »Ich sagte Euch schon, Prinz Ahmeer ist eine wertvolle Geisel - und Jerdt hat ihn bereits auspeitschen lassen. Er kann es nicht riskieren, dass der Prinz Wundfieber bekommt und stirbt. Deshalb wird er sich zurückhalten. « Aber was auch immer Jerdt tut, du wirst von all dem nichts erfahren, weil wir nämlich so bald wie möglich wieder von hier verschwinden. Das Erntefest rückt immer näher - mir bleibt kaum noch Zeit, um dich rechtzeitig nach Turas zu bringen. Er trat in die Ecke neben dem Eingang des Zeltes und kippte das Seifenwasser in den Eimer, der dort zu diesem Zweck bereitstand. Ihr Rachegeister, ich habe durch dieses seelenverfluchte Fieber mehr als drei Tage verloren und vermutlich wird es mich noch mindestens einen weiteren Tag kosten. - Von hier zu Kassens Klamm und zurück nach Turas ... Verdammt, die Zeit wird knapp! Mehr aus Gewohnheit denn Notwendigkeit hob er die Zeltklappe ein winziges Stück und spähte kurz durch den Spalt. Ein feiner Nieselregen hatte eingesetzt und verwandelte den Boden langsam in Schlamm. Ein Luftzug traf kalt seinen nackten Oberkörper und ließ ihn schaudern. Rasch ließ er das Leder an seinen Platz zurückfallen, kehrte zum Tisch zurück, stellte die Schale wieder darauf und goss den Rest Wasser in sie. Eine kurze Zeit gelang es ihm, den Blick der Heilerin zu ignorieren, während er sich wusch. Das unausgesprochene » Bitte! « stand deutlich in ihren Augen - schließlich ertrug er es nicht mehr und schüttelte den Kopf. »Ich kann nichts für Prinz Ahmeer tun«, beschied er ihr heftig, trocknete sich ab und warf das Tuch unwirsch auf den Tisch zurück. Ihr Kopf sank herab. Verdammt! Sie so anzufahren, wäre nicht nötig gewesen. Dann fiel ihm ein, warum Jerdt sie hatte auspeitschen lassen. Er umrundete den Tisch und beugte sich über sie. »Und lasst Euch nicht einfallen, ihn noch einmal befreien zu wollen. Wir befinden uns in einem Heerlager. Gefangene werden gut bewacht, denn nach dem Gesetz werden die

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