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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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über die Schulter sagte ihr, dass Hannár ihr nicht gefolgt war.
    »Geht es Euch gut, Heilerin?«
    Sie musste mehrmals tief Atem holen, ehe sie Kardan antworten konnte, doch schließlich nickte sie. »ja, es geht mir gut.« Noch einmal sah sie zu Narlons Zelt zurück, dann fuhr sie sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Ich bin nur müde.
    Würdet Ihr mich ... « Sie zog die Lippe zwischen die Zähne, ballte kurz die Fäuste. So verrückt es war, im Augenblick gab es nur eines, was sie wollte: allein sein! Und es gab nur einen Ort, an dem das möglich war. »Würdet Ihr mich bitte zum Zelt des Heerführers zurückbringen?«
    Mordan starrte auf den Kadaver zu seinen Füßen und verfluchte sich selbst für seine Unvorsichtigkeit. Ich hätte es wissen müssen! »Wann ist es passiert?«
    »Zwei Stunden vor Sonnenaufgang. - Ich habe selbst eben erst davon erfahren. «

    »Ist einer der Männer verletzt?«
    »Ein Mann ist tot - die anderen beiden sind mit dem Schrecken davongekommen. «
    Brachan stieß die Kreatur mit dem Stiefel an. Fast könnte man meinen, die Biester sind hinter uns her.«

Nicht hinter uns. Hinter Lijanas!
    »Verbrennt den Kadaver! Verdreifacht die Lagerwachen! Die Männer sollen ab sofort zuerst töten und dann Fragen stellen! « Er drehte sich zu dem grauhaarigen Krieger um. » Sie muss nichts davon wissen!«
    Brachan nickte. »Ich verstehe! - Was ist mit heute Nacht?«
    Nach einem Zögern schüttelte Mordan den Kopf. »Es bleibt dabei! - Du sagst, die Männer hätten nur einen gesehen - bisher waren sie offenbar aber immer zu mehreren, wenn sie angegriffen haben. Ich vermute, das hier war der Einzige, der in Cavallin entkommen ist.«
    »Und selbst wenn nicht - die Männer wissen jetzt, worauf sie achten müssen.
    Keines dieser Biester kommt ins Lager! Darauf hast du mein Wort! «
    Noch einmal blickte Mordan auf die Überreste des Seelenfressers. Ich werde sehr gut auf dich achtgeben, kleiner Vogel!

    ***
    Das Schnauben und Stampfen der Pferde erfüllte die Torhalle von Cavallin. Der vordere der Reiter beugte sich zu einer der Wachen hinab und zog den Schal vom Gesicht. Die Züge einer Frau kamen zum Vorschein. Eine Silbermünze glänzte zwischen ihren Fingern. »Wen muss ich aufsuchen, wenn ich etwas über einen Trupp Nivard erfahren will, der hier vor einigen Tagen durchgekommen sein müsste - oder über fünf Kjer-Krieger und eine Frau?«
    »Geht zu Hauptmann Uladh! « Der Mann ließ das Geldstück in seiner Tasche verschwinden und wies ihr den Weg. Eliazanar gab ihren Männern ein Zeichen und trieb ihr Pferd vorwärts.

    ***
    »Lijanas?«
    Sie konnte sich nicht dazu durchringen, den Kopf zu heben, sondern blieb bewegungslos sitzen, die Knie eng an den Leib gezogen, die Arme darum geschlungen, zusammengekauert. Einen Augenblick herrschte wieder Stille, dann wurde sie hochgehoben, zum Bett getragen und behutsam darauf abgesetzt.
    »Lijanas? Was ist mit Euch? Warum hockt Ihr am Boden wie eine Unfreie? Ist Euch nicht wohl?« In seiner Stimme war so viel mühsam beherrschte Sorge, dass sie doch aufschaute. Mordan hatte sich neben das Bett gekniet, die Hände auf den Rahmen gelegt und blickte sie von unten herauf an, darum bemüht, ihr ins Gesicht zu sehen.
    Langsam schüttelte sie den Kopf. »Es geht mir gut! «
    »Seid Ihr sicher? Kardan sagte ... «
    »Natürlich bin ich sicher! Ich bin nur müde.«
    Für einen Herzschlag presste er die Lippen zu einem harten Strich zusammen, dann stand er auf, nahm ein Bündel Kleider vom Tisch und legte es zu ihr aufs Bett.
    »Wenn morgen die Sonne aufgeht, brechen wir zu Kassens Klamm auf. - Ich hoffe, die Sachen passen Euch. Etwas Kleineres war in unseren Beständen nicht zu finden und die Gewänder aus der Truhe sind für eine Reise nicht geeignet. - Wollt Ihr so gut sein und sie anprobieren, Lijanas?« Ohne auf ihre Antwort zu warten, löste er die Riemen, die die beiden Ledervorhänge bisher beiseitegehalten hatten, und sie war allein. Einen Augenblick saß sie weiter reglos. Morgen also. Sie holte die Kleider zu sich heran: eine einfache Leinentunika, Hosen und Wams aus weichem Leder. Sie streifte das besudelte Gewand über den Kopf, zog die Sachen an und trat zwischen den Ledervorhängen hindurch. Schweigend musterte er sie - die Ärmel des Wams' waren zu lang, ebenso die Hosenbeine, ansonsten passten die Stücke erstaunlich gut - dann zog er seinen Dolch aus dem Gürtel, kniete sich vor sie und kürzte das Leder.
    Sie starrte auf seinen gebeugten

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