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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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sein Schwert gezogen, doch sei, ne ausgestreckte Hand und ein knapper Befehl hielten die Krieger zurück. Was er sagte, wusste Lijanas nicht, da er Kjer sprach, aber seine Stimme klang vollkommen ruhig.
    Eine Hand legte sich um ihren Arm, zog Lijanas zu einem Pferd. »Keine hastigen Bewegungen, Mädchen! «, warnte Brachan neben ihr. Sie wagte einen Blick über die Schulter. Noch immer stand Mordan in der Mitte der Brücke, den Kreaturen direkt im Weg - und keine zwei Schritt hinter ihm Levan. Der junge Krieger sah unschlüssig von den Bestien zu seinem Pferd. Sie hörte Mordan mit gebleckten Zähnen etwas zischen, Levan zuckte zusammen, wandte sich dann langsam um - und die erste der Kreaturen sprang. Wie ein glänzender Blitz zuckte die schmale Klinge des schwarzhaarigen Kriegers der Bestie entgegen, Knochen barsten, ein geifernder Schädel rollte davon, während der Körper schwer zu seinen Füßen aufschlug.
    Brachan fasste sie um die Mitte und hob sie auf den Rücken seines Pferdes, dann schwang er sich hinter ihr in den Sattel. Sie konnte den Blick nicht von Mordan und den Kreaturen abwenden. Zwei näherten sich ihm geduckt, eine dritte schnüffelte an dem abgetrennten Schädel ihres Kameraden - und schlug krachend die Fänge hinein.
    Mordan rief einen Befehl, ein einziges Wort, das wie ein wildes Bellen klang, und als sei es das Signal zum Angriff gewesen, warfen sich die beiden Bestien auf ihn, während eine dritte Kreatur sich von der Brückenmauer auf Levan stürzte. Die Krallen ihrer Klauen gruben sich in seinen Rücken, ihr Gewicht zwang ihn zu Boden, gelbe Fänge blitzten. Lijanas schrie, der dürre Schädel der Bestie zuckte hoch, blassgrüne Augen fanden ihre. Wie in der Nacht zu, vor nahm der Blick ihr den Atem, war das Zerren wieder da, das Wispern, lauter dieses Mal, beinah hätte sie die Worte verstehen können - sie wollte den Kopf in den Händen vergraben, konnte es nicht.
    Heulend riss die Kreatur den Kopf herum, als Mordans Schwert sich in ihren Rücken grub, die Hinterbeine brachen ihr weg, dann drang die mit fahlem Blut überzogene Klinge in ihre Brust, wurde zurückgerissen und fuhr mit der gleichen Bewegung tief zwischen die Rippen einer weiteren Bestie, schleuderte sie jaulend zur Seite. Die Stimmen verebbten. Brachans Wallach stieg mit einem Schnauben halb auf die Hinterhand, als der grauhaarige Krieger ihm die Sporen in die Weichen hieb, ehe er mit donnernden Hufen losgaloppierte. Ecren und Corfar folgten dicht auf. Noch einmal beugte Lijanas sich vor, lugte an Brachans Schulter vorbei - eine der Bestien sprang im gleichen Augenblick auf Mordan los, als der schwarzhaarige Krieger sich neben Levan auf ein Knie fallen ließ. Dann preschten sie um eine Wegbiegung und die Brücke wurde von Bäumen verborgen.
    »Ihr lasst sie zurück?! « In Lijanas Stimme mischte sich Entsetzen mit Unglauben.
    »Wir haben unsere Befehle! « Brachan fasste sie fester um die Mitte. »Seid unbesorgt, sie werden uns folgen, sobald die Biester keine Gefahr mehr für uns sind!
    «
    »Aber Levan ist verletzt! «
    »Mordan ist bei ihm.« Die Worte klangen, als sei Levan damit so sicher wie ein ungeborenes Kind im Bauch seiner Mutter.
    »Aber ... «
    »Genug! « Sein Knurren ähnelte Mordans. Sie biss sich auf die Lippe und schwieg.
    Meile um Meile preschten die mächtigen Kriegsrösser mit unverminderter Geschwindigkeit über die aufgeweichte Straße, scheinbar ohne zu ermüden. Erst an einer Wegkreuzung hielten die Kjer an und lenkten die Tiere zwischen die Bäume, wo sie absaßen. Als Lijanas sich anschickte, ebenfalls abzusteigen, bedeutete Brachan ihr, auf dem Pferd zu bleiben. Corfar ließ sein Ross in Ecrens Obhut und ging zur Straße zurück, um dort nach Levan und Mordan Ausschau zu halten. Stille senkte sich über die Wartenden, nur durchbrochen von dem immer schwächer werden, den Grollen des Gewitters und dem leisen Prasseln des allmählich nachlassenden Regens.
    Lijanas schlang die Arme um sich. Sie fror - nicht nur, weil sie völlig durchnässt war. Offenbar hatte Brachan ihr Zittern bemerkt, denn er löste seinen Mantel und reichte ihn ihr in den Sattel hinauf. »Nehmt den, Heilerin. Ich werde dafür sorgen, dass wir einen Platz für die Nacht suchen, sobald Mordan und Levan zu uns gestoßen sind. Niemandem ist gedient, wenn wir trotz allem weiterreiten und Ihr krank werdet.
    «
    Dankbar wickelte Lijanas sich in den warmen Stoff. »Was waren das für Kreaturen?«
    Der grauhaarige Krieger legte die Hand

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